Interessen der Land- und Gewässernutzer im Untersuchungsgebiet ...
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3. Die Sicht <strong>der</strong> Fischer<br />
Bearbeiter Reinhart Herzog<br />
Zwischenbericht Kleiner Rhin/Döllnitz<br />
Insgesamt wurden zwei Interviewpartner befragt. Es handelt sich um einen privaten<br />
Fischereibetrieb <strong>im</strong> Haupterwerb <strong>und</strong> einen Vertreter <strong>der</strong> unteren Fischereibehörde.<br />
Der Fischereibetrieb bewirtschaftet in 7 Seen insgesamt 1200 ha. Auf zwei Seen hat er das<br />
alleinige Fischrecht, auf den an<strong>der</strong>en wird Koppelfischerei betrieben, d.h. Berufsfischer<br />
(staatlicher Pächter) <strong>und</strong> Private (ererbte Fischrechte) teilen sich die Fischrechte.<br />
Die Fischereirechte sind gepachtet.<br />
Die untere Fischereibehörde ist eine Ordnungsbehörde mit <strong>der</strong> Aufgabe, die<br />
fischereirechtlichen Best<strong>im</strong>mungen durchzusetzen.<br />
Die Arbeit in <strong>der</strong> unteren Fischereibehörde wird geför<strong>der</strong>t durch die Motivation <strong>und</strong> das<br />
Engagement <strong>der</strong> ehrenamtlichen Fischereiaufseher.<br />
Als hin<strong>der</strong>lich für die Nutzung sieht <strong>der</strong> Berufsfischer:<br />
• zu viele Fischer auf dem See, das führt zu großen Beeinträchtigungen<br />
• Private Fischer zahlen keine Pacht, dürfen ihren Fang aber auch verkaufen. Ich zahle<br />
2500,-- Euro/Jahr.<br />
• Private Fischer sind nicht beeinträchtigt, sie können Reusen <strong>und</strong> Netze stellen, wie sie<br />
wollen.<br />
• Da die private Fischerei durch Rentner erfolgt, die sich genau so ausschließlich <strong>der</strong><br />
Fischerei widmen können, stellen sie durchaus eine erhebliche Konkurrenz dar. Dabei<br />
wirtschaften sie ohne eigene Unkosten (Pacht).<br />
Die quantitative Verfügbarkeit des Wassers sieht <strong>der</strong> Berufsfischer, bezogen auf die von<br />
ihm bewirtschafteten Gewässer für Vergangenheit, Gegenwart <strong>und</strong> Zukunft als angemessen.<br />
Der Behördenvertreter bezieht seine Aussage auf das Einzugsgebiet.<br />
In <strong>der</strong> Vergangenheit gab es zu wenig Wasser. Verschärft wurde die Situation durch die<br />
Meliorationsmaßnahmen <strong>und</strong> die intensiv <strong>Land</strong>wirtschaft in <strong>der</strong> DDR.<br />
In <strong>der</strong> Gegenwart gibt es, für Brandenburg typisch, zu wenig Wasser. Tendenziell ist die<br />
Abnahme des Gr<strong>und</strong>wassers erkennbar. Ein Management ist dringend erfor<strong>der</strong>lich, um<br />
Trockenschäden zu verhin<strong>der</strong>n. Der sparsame Umgang mit Wasser ist notwendig.<br />
In <strong>der</strong> Zukunft wird sich die Situation durch den erkennbaren Kl<strong>im</strong>awandel verschärfen.<br />
Die qualitative Verfügbarkeit bezeichnet <strong>der</strong> Fischer in <strong>der</strong> Vergangenheit als ausreichend.<br />
Die gegenwärtige Qualität ist gut, wobei sie für fischereiliche Belange nicht mehr opt<strong>im</strong>al ist.<br />
Zan<strong>der</strong> müssen inzwischen nachgesetzt werden. Durch die ungleich bessere Wasserqualität<br />
finden diese nicht mehr ausreichen Nahrung, um sich selber zu reproduzieren.<br />
Aus Behördensicht war die Wasserqualität in <strong>der</strong> Vergangenheit aufgr<strong>und</strong> unzureichen<strong>der</strong><br />
Abwasserbeseitigung nur ausreichend.<br />
Seit <strong>der</strong> Wende wird die Qualität deutlich besser. Gegenwärtig kann man sie als gut<br />
bezeichnen.<br />
Für die Zukunft ist eine weitere Verbesserung abzusehen.<br />
Gut wird die Kommunikation zwischen allen Behörden <strong>und</strong> Nutzern eingeschätzt.<br />
Gr<strong>und</strong>: Der Wasserbewirtschaftungsbeirat funktioniert sehr gut<br />
Mittelmäßig wird die Kommunikation zwischen Fischer <strong>und</strong> Wasserunterhaltungsverband<br />
bewertet.<br />
Gr<strong>und</strong>: Sie lassen die Wehre in Neuruppin <strong>und</strong> Friesach entgegen den Absprachen<br />
häufig offen, da läuft das Wasser nicht über die Aalfänge.<br />
Als Wünsche bzw. For<strong>der</strong>ungen werden genannt:<br />
BMBF Projekt<br />
Bewirtschaftungsmöglichkeiten <strong>im</strong> Einzugsgebiet <strong>der</strong> Havel<br />
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