Interessen der Land- und Gewässernutzer im Untersuchungsgebiet ...
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4. Die Sicht <strong>der</strong> Forstwirte<br />
Bearbeiterin: Ulrike Garbe<br />
Zwischenbericht Kleiner Rhin/Döllnitz<br />
Brandenburg verfügt über r<strong>und</strong> 1,09 Mio. Hektar Wald. Dies entspricht 37 Prozent seiner<br />
Fläche. Damit ist Brandenburg eines <strong>der</strong> waldreichsten B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong> Deutschlands.<br />
Das Waldeigentum unterliegt aufgr<strong>und</strong> breiter Eigentumsstreuung unterschiedlichen<br />
Zielvorstellungen <strong>und</strong> Ansprüchen <strong>im</strong> Spannungsfeld von Ökologie <strong>und</strong> Ökonomie. Die<br />
<strong>Land</strong>esforstverwaltung dient <strong>der</strong> Umsetzung des Gesetzesauftrages, <strong>der</strong> Erfüllung<br />
landespolitischer Zielvorgaben <strong>und</strong> sie mo<strong>der</strong>iert die vielfältigen gesellschaftlichen<br />
Ansprüche an den Wald.<br />
Der Auftrag <strong>der</strong> <strong>Land</strong>esforstverwaltung besteht einerseits in <strong>der</strong> flächendeckenden<br />
Betreuung, Beratung <strong>der</strong> Waldeigentümer <strong>und</strong> Aufsicht über die Gesamtwaldfläche;<br />
an<strong>der</strong>erseits obliegt ihr die nachhaltige <strong>und</strong> naturnahe Bewirtschaftung des <strong>Land</strong>eswaldes.<br />
Für die Betreuung <strong>und</strong> Bewirtschaftung des Waldes wurden mit Verabschiedung <strong>der</strong> neuen<br />
Forststruktur zum 1. Januar 2002 504 Reviere <strong>und</strong> 72 Oberförstereien gebildet, die<br />
insgesamt 10 Ämtern für Forstwirtschaft (ÄfF) zugeordnet sind. Die ÄfF sind in ihren<br />
Territorien für die gesamte Bandbreite forstwirtschaftlicher Belange zuständig. Dazu gehören<br />
unter an<strong>der</strong>em die Vergabe von För<strong>der</strong>mitteln, die Holzvermarktung, <strong>der</strong> Waldschutz,<br />
Waldbau, das Jagdwesen, die Betreuung des Privatwaldes 2 .<br />
Es wurden Mitarbeiter <strong>der</strong> Forstämter Alt-Ruppin <strong>und</strong> Templin, <strong>der</strong> zuständige Förster <strong>der</strong><br />
Piepenbrock Forstbetriebe <strong>und</strong> <strong>der</strong> Präsident <strong>der</strong> Forstbetriebsvereinigung Neuruppin<br />
befragt. Alle Befragten sind Diplomforstingenieure bzw. Diplomforstwirte.<br />
Die Eigentumsverhältnisse <strong>der</strong> Waldflächen <strong>im</strong> <strong>Untersuchungsgebiet</strong> wurden von den<br />
Befragten wie folgt angegeben:<br />
<strong>Land</strong>eswald: ca. 3200 ha<br />
Privatwald: ca. 2700 ha<br />
Sonstiges: ca.. 400 ha<br />
Auch <strong>im</strong> <strong>Untersuchungsgebiet</strong> wird <strong>der</strong> Anteil des vom <strong>Land</strong> zu bewirtschaftenden Waldes<br />
verringert. So ist beispielsweise geplant, dass dem NaBu größere Flächen Treuhandwald<br />
geschenkt werden. Insgesamt werden das in Brandenburg 33 000 ha sein. 3<br />
Der Anteil des Laubwaldes bzw. des Laubmischwaldes beträgt inklusive <strong>der</strong> neu<br />
umgebauten Flächen ca. 20%.<br />
Als Faktor, <strong>der</strong> die Arbeit <strong>der</strong> Behörde/des Verbandes/<strong>der</strong> Gesellschaft för<strong>der</strong>t wurde die<br />
eigene Motivation genannt. Als Hemmnisse gelten:<br />
• Art <strong>und</strong> Weise <strong>der</strong> Durchführung <strong>der</strong> Forstreform weil die eigene Meinung kaum geäußert<br />
werden kann <strong>und</strong> gute Ausgangsmöglichkeiten jetzt unbefriedigend umgesetzt werden<br />
• Behördenapparat<br />
• politische Umstände (Förster sollen ihr Geld selber erwirtschaften.)<br />
• Diskrepanz zwischen politischen For<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> ökonomischem Potenzial<br />
• Holzmarktsituation<br />
• vielfältige Besitzerstruktur<br />
• Meliorationsmaßnahmen <strong>der</strong> Vergangenheit <strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>ene Absenkung des<br />
Gr<strong>und</strong>wassers<br />
• Ungerechtfertigte Abgaben an Wasser- <strong>und</strong> Bodenverbände<br />
Die quantitative Verfügbarkeit wird von den Befragten als angemessen o<strong>der</strong> zu wenig<br />
eingeschätzt. Bis zum 2. Weltkrieg gab es zu viel Wasser, dann wurden große Flächen durch<br />
2 www.brandenburg.de/land/mlur.htm<br />
3 „... weil <strong>der</strong> Forst nicht in <strong>der</strong> Lage ist, den Forst naturnah zu bewirtschaften.“ Dr. Ma<strong>der</strong>,<br />
Abteilungsleiter N <strong>im</strong> Umweltministerium des <strong>Land</strong>es Brandenburg.<br />
BMBF Projekt<br />
Bewirtschaftungsmöglichkeiten <strong>im</strong> Einzugsgebiet <strong>der</strong> Havel<br />
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