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03/2004 - Die DPG

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Persistent Identifier: urn:nbn:de:0294-pm-<strong>2004</strong>-3-7<br />

Forum<br />

Berichte zur Pflanzenschutztagung<br />

1300 Experten tagen zum Pflanzenschutz Kongress: Der Verbraucherschutz<br />

steht im Mittelpunkt<br />

Quelle: Hillmer, Angelika, Hamburger Abendblatt, 20.09.<strong>2004</strong><br />

1300 Wissenschaftler aus Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Behörden<br />

und Industrie treffen sich von heute bis Donnerstag zur 54. Deutschen Pflanzenschutztagung<br />

in der Universität Hamburg. Schwerpunkt des größten deutschen<br />

agrarwissenschaftlichen Kongresses ist der Verbraucherschutz. <strong>Die</strong><br />

Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA) in Braunschweig,<br />

die Pflanzenschutzdienste der Länder und die Deutsche Phytomedizinische<br />

Gesellschaft richten die deutschsprachige Tagung aus.<br />

Ein wichtiger Verbraucherwunsch sind rückstandsfreie Lebensmittel. "Wir<br />

haben ein europaweit abgestimmtes, sehr strenges Zulassungsverfahren für<br />

Pflanzenschutzmittel", betont Dr. Georg Backhaus, Präsident der BBA.<br />

"Dennoch gibt es schwarze Schafe; sie finden sich eher bei Importwaren."<br />

Auch die Umwelt kann unter den chemischen Wirkstoffen leiden. So warnte<br />

gerade das Umweltbundesamt, dass Einträge dieser Agrarchemikalien eine<br />

Gefahr für den "guten Gewässerzustand" seien, der laut EU-<br />

Wasserrahmenrichtlinie bis 2015 erreicht werden muss.<br />

Aber es entstehen auch Gefahren, wenn Schädlinge nicht konsequent bekämpft<br />

werden. Das gilt zum Beispiel für Fusarien: Pilze, die Ähren befallen<br />

und giftige Stoffwechselprodukte (Mykotoxine) im Getreide hinterlassen. Sie<br />

sind ein großes Problem für die Landwirte. Denn überschreiten die Giftmengen<br />

im Getreide den festgelegten Grenzwert, so ist die Ernte unverkäuflich.<br />

Auch Viruskrankheiten bereiten Probleme. Sie lassen Pflanzen verkümmern.<br />

Wenn sich überhaupt Blüten (Zierpflanzen) und Früchte (Tomaten, Gurken)<br />

bilden, so sind sie verschrumpelt und unverkäuflich. Backhaus: "Gegen die<br />

Viruskrankheiten lässt sich mit Chemie nichts ausrichten. Deshalb konzentrieren<br />

wir uns bei der Bekämpfung auf die Übertragungswege."<br />

So genannte invasive Arten sind eine weitere Herausforderung für die Pflanzenschützer.<br />

<strong>Die</strong> bekannteste Art ist der Kartoffelkäfer. Anfang der 20er-<br />

Jahre war die Versorgungslage der Bevölkerung prekär, vor allem auch, weil<br />

die aus Nordamerika mit Kartoffeln eingereisten Käfer zur Plage wurden. "Es<br />

gab damals einen Kartoffelkäferabwehrdienst", erzählt Backhaus. "Schulklassen<br />

wurden zum Käfersammeln geschickt. Aus diesen Abwehrdiensten<br />

entstanden die amtlichen Pflanzenschutzdienste."<br />

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