03/2004 - Die DPG
03/2004 - Die DPG
03/2004 - Die DPG
- TAGS
- dpg.phytomedizin.org
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Persistent Identifier: urn:nbn:de:0294-pm-<strong>2004</strong>-3-7<br />
Durch gezielte Fungizidmaßnahmen können die Blattflecken deutlich reduziert<br />
werden. In Feldversuchen zeigt sich, dass die Wirkung abhängig ist vom<br />
verwendeten Fungizid und dem Zeitpunkt der Spritzung. Ergebnisse zum<br />
Einfluss von Fungizidmaßnahmen auf die Ausprägung des Blattfleckenkomplexes<br />
und den Ertrag werden vorgestellt.<br />
<strong>Die</strong> Optimierung des Fungizideinsatzes macht ein besseres Verständnis der<br />
Epidemiologie des Blattfleckenkomplexes und seiner Ursachen notwendig.<br />
Ergebnisse aus PCR Untersuchungen zur Diagnose von Ramularia collocygni<br />
und die Entdeckung von photodynamischen Toxinen, die vom Pilz<br />
gebildet werden können, bieten neue Ansätze für epidemiologische Untersuchungen.<br />
Einfluss einer Wurzelschutzbeizung auf den “Decline”-Effekt und die<br />
Aggressivität von Gaeumannomyces graminis var. tritici in Winterweizen<br />
Hahn, S., Tiedemann, A. von; Universität Göttingen, Institut für Pflanzenpathologie<br />
und Pflanzenschutz, Grisebachstrasse 6, 37077 Göttingen<br />
<strong>Die</strong> Schwarzbeinigkeit in Weizen und Gerste zählt zu den typischen Fruchtfolgekrankheiten<br />
im Getreidebau. Aufgrund der Bodenbürtigkeit des Erregers,<br />
Gaeumannomyces graminis var. tritici, ist ihre Bekämpfung schwierig.<br />
<strong>Die</strong> sicherste Maßnahme zur Kontrolle dieses Pathogens stellt eine entsprechende<br />
Fruchtfolgegestaltung dar. Seit 2001 ist das Wurzelschutzfungizid<br />
Latitude®, dessen Wirkstoff Silthiofam hochspezifisch gegen G. graminis<br />
var. tritici wirkt, auch in Deutschland zugelassen. Wird nach mehrjähriger<br />
Anwendung (3-4 Jahre) die Wurzelschutzbeizung ausgesetzt, ist gegenüber<br />
stets unbehandelten Kontrollen ein deutlicher Befallsanstieg im Folgejahr zu<br />
beobachten. Das Fungizid induziert im Pathosytem Ggt/Weizen strukturelle<br />
Abwehrmechanismen in der Weizenwurzel. Werden behandelte Pflanzen von<br />
dem Pathogen befallen, so findet gegenüber unbehandelten Pflanzen eine<br />
verstärkte Papillenbildung und die Ausbildung von Zellwandverdickungen<br />
im Wurzelgewebe statt. Solche fungizidinduzierten Resistenzerscheinungen<br />
der Pflanze stellen vermutlich einen Selektions-mechanismus für aggressivere<br />
Ggt-Isolate dar. Eine fünfjährige Anwendung von Latitude® war ohne<br />
Einfluss auf die Fungizidsensitivität von Ggt-Isolaten. Eine Schlüsselrolle<br />
am Aufbau des „Decline“-Effektes haben fluoreszierende Pseudomonaden,<br />
die das Antibiotikum 2,4-Diacetylphloroglucinol produzieren. <strong>Die</strong> Populationsdichten<br />
von Pseudomonas fluoreszens spp. in der Rhizosphäre waren von<br />
der Wurzelschutzbeizung unabhängig. Somit ist zu vermuten, dass durch<br />
wiederholten Einsatz von Latitude® weniger die Etablierung des „Decline“-<br />
43