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Experimentelle Untersuchungen zur Transgenese bei Nutztieren

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zelluläre Abstoßung kontrollieren können und dadurch längere Überlebenszeiten zu<br />

ermöglichen.<br />

2.4 Pharming: Produktion rekombinanter Proteine in der Milchdrüse<br />

2006 wurde von der European Medicine Agency (EMEA) erstmalig ein rekombinantes<br />

Protein aus der Milchdrüse als Medikament zugelassen (Niemann und Kues, 2007).<br />

Rekombinantes humanes Antithrombin III wird in der Milch transgener Ziegen produziert<br />

und ist zunächst für die prophylaktische Behandlung von Patienten mit Antithrombindefizienz<br />

vorgesehen. Inzwischen ist die Entwicklung fortgeschritten und zahlreiche weitere<br />

rekombinante Proteine aus der Milchdrüse von Kaninchen, Ziegen, Schafen oder Kühen<br />

befinden sich in der klinischen Prüfung (Tab.1).<br />

Tab. 1: Entwicklungsstand in der Produktion rekombinanter Proteine aus der Milchdrüse von <strong>Nutztieren</strong><br />

Rekombinantes Protein Hersteller Tierart Klinische Prüfung<br />

humanes Antithrombin III GTC Biotherapeutics Ziege EU: zugelassen<br />

(Produktname: ATryn) USA: Phase 3<br />

C1 Estera se Inhibitor Pharming Kaninchen Phase 3<br />

MM-093 (AFp) Merrimack und GTC Ziege Phase 2<br />

α-Glucosidase Pharming Kaninchen Phase 2 (gestoppt)<br />

humanes Wach stumshormon BioSidus Rind Vorklinisch<br />

Albumin GTC Biotherapeutics Rind Vorklinisch<br />

Fibrinogen Pharming Rind Vorklinisch<br />

Collagen Pharming Rind Vorklinisch<br />

Lactoferrin Pharming Rind Vorklinisch<br />

α-1 Antitrypsin GTC Biotherapeutics Ziege Vorklinisch<br />

Malaria-Vakzin GTC Biotherapeutics Ziege Vorklinisch<br />

CD137 monoklonaler AK GTC Biotherapeutics Ziege Vorklinisch<br />

(verändert nach Echelard et al., 2006)<br />

Die Milchdrüse weist für die rekombinante Proteinproduktion eine Reihe von Vorteilen auf.<br />

So können Prokaryoten keine posttranslatorischen Glykosylierungen durchführen, die für die<br />

Aktivität zahlreicher eukaryotischer Proteine notwendig sind. Die Produktion komplexer<br />

Proteine in eukaryotischen Zellkulturen ist häufig nur mit geringer Syntheseleistung und<br />

Ausbeute möglich und entsprechend kostenaufwendig. Die Milchdrüse ist für hohe<br />

metabolische Syntheseraten von Proteinen ausgelegt, Milch kann durch Melken einfach<br />

gewonnen und für die Aufreinigung der rekombinanten Proteine verwendet werden (Rudolph,<br />

1999; Echelard et al., 2006).<br />

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