Experimentelle Untersuchungen zur Transgenese bei Nutztieren
Experimentelle Untersuchungen zur Transgenese bei Nutztieren
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Konstrukten und die Zellzyklussynchronisierung untersucht (Kues et al., 2002; Anger et al.,<br />
2003; Kues et al., 2005a).<br />
Es wurden Methoden für die Isolation primärer Fibroblasten aus fetalen und adulten Gewebe<br />
von <strong>Nutztieren</strong> entwickelt und die etablierten Zellkulturen hinsichtlich der<br />
Proliferationsfähigkeit in Kultur und der Zellzyklussynchronisierung detailliert untersucht.<br />
Die primären Zellen konnten genetisch verändert werden (Dieckhoff et al., 2007) und wurden<br />
erfolgreich für Klonversuche verwendet (Schaetzlein et al., 2004; Hornen et al., 2007;<br />
Dieckhoff et al., 2008). Es konnte gezeigt werden, dass porcine fetale Fibroblasten<br />
grundsätzlich Zellzyklus synchronisierbar sind. Maximal wurden Anreicherungen in der<br />
G0/G1-Phase des Zellzyklus von 80-90 % der Zellen erreicht, da<strong>bei</strong> wurden sowohl<br />
Serumreduktion als auch chemische Inhibitoren des Zellzyklus (Pedrail et al., 1980; Kitagawa<br />
et al., 1994), wie Aphidicolin und Butyrolactone eingesetzt (Kues et al., 2000). Die optimale<br />
Zellzyklussynchronisierung wurde nach 48 Stunden Kultur in serumreduzierten<br />
Zellkulturmedien erreicht; damit sind wesentlich kürzere Synchronisationszeiten möglich, als<br />
zunächst beschrieben (Wilmut et al., 1997; Wells et al., 1999). Bei längeren<br />
Serumentzugszeiten (als 48 Stunden) kam es zunehmend zum apoptotischen Zelltod, wo<strong>bei</strong><br />
eine direkte Korrelation mit der Serumreduktion und der Zeitdauer der Behandlung<br />
festgestellt werden konnte. In den primären Fibroblasten wurde da<strong>bei</strong> eine unkonventionelle<br />
Form der Apoptose beobachtet (Kues et al., 2002). Die Messung der Zellzyklusphasen durch<br />
Fluorescence activated cell sorting (FACS) wurde durch Reverse transcriptase-polymerase<br />
chain reaction (RT-PCR)-Bestimmungen der Transkripte des zellzyklus-spezifisch regulierten<br />
Gens Polo-ähnlicher Kinase (Polo-like kinase) auf molekularer Ebene untermauert (Kues et<br />
al., 2000; Kues et al., 2002).<br />
In den Primärkulturen porciner Fibroblasten wurde ein neuer Stammzelltyp gefunden, der mit<br />
Hilfe der Explantatmethode und der Kultur unter hohen Zelldichten angereichert werden<br />
konnte (Abb. 8). Diese fetalen somatischen Stammzellen (FSSCs) konnten aus fetalem<br />
Bindegewebe von Schwein, Maus, Rind und Schaf isoliert werden (Kues et al., 2005a), in<br />
adultem Gewebe kommen sie offenbar in wesentlich geringerer Frequenz vor.<br />
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