Experimentelle Untersuchungen zur Transgenese bei Nutztieren

sich einer DNA-Methylierung der Promotorsequenzen. In den doppelttransgenen Tieren kann
dieses Silencing unterdrückt werden; offenbar kann durch den autoregulativen Charakter der
Expressionskontrolle das Silencing verhindert werden. Möglicherweise geschieht dies direkt
durch die Bindung des tTA, was in Abhängigkeit von der basalen Expressionshöhe ein
Silencing bestimmter Integranten dauerhaft verhindern würde. Gegenwärtig laufen Versuche,
durch weitere Verpaarung mehr als zwei NTA-Kassetten in einem Tier zu kombinieren. Das
hier gefundene bimodale Expressionsmuster wurde mittlerweile auch in Zell-Linien für
bicistronische Konstrukte beschrieben (May et al., 2008).
Abb. 16. Konditionale Transgenexpression im Schwein
Drei NTA-doppelttransgenen Geschwistertieren wurde über 6 Tage ein Placebo oder Doxycyclin (3.3 mg/kg)
gefüttert. Zu verschiedenen Zeitpunkten wurden Muskelbiopsien genommen und im Northern blot auf die
Expression von hCD59, hDAF und des porcinen ß-Actin (ACTB)-Gens untersucht (aus Kues et al., 2006a).
Die Bedeutung der NTA-transgenen Tiere liegt im wesentlichen in den neuen Einblicken in
die Regulation von Gensequenzen im Säugergenom. In diesem Tiermodell konnte ein
stillgelegtes Transgen erstmals wieder reaktiviert werden. Durch die Verpaarung zu
doppelttransgenen Tieren wird offenbar in einem kritischen Entwicklungsfenster das
Silencing der Transgene verhindert. Die detaillierte Identifikation der beteiligten
Mechanismen und zeitlichen Abläufe in weitergehenden Untersuchungen wird für eine
optimierte Transgenese, insbesondere in Nutztieren von entscheidender Bedeutung sein.
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