Experimentelle Untersuchungen zur Transgenese bei Nutztieren
Experimentelle Untersuchungen zur Transgenese bei Nutztieren
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Befunde wurden nach Injektion des tTA-Plasmids in die Skelettmuskulatur gemacht. Dagegen<br />
konnte in Mitogen-stimulierten Lymphozyten die Expression von hCD59 und hDAF<br />
eindeutig gezeigt werden (Kues et al., 2006a).<br />
Durch Fütterung mit Doxycyclin war die Expression in den Muskelfasern abgestellbar. Durch<br />
Resequenzierung der Konstrukte aus genomischer DNA der transgenen Tiere, konnte<br />
ausgeschlossen werden, dass die beobachteteten Expressionsmuster durch Deletion von<br />
regulativen Sequenzen hervorgerufen wurden.<br />
Ansätze, die transgenen Linien auf Transgen-Homozygotie zu verpaaren, waren nicht<br />
erfolgreich. Offenbar aufgrund eines bereits hohen Inzuchtgrades im vorhandenen Bestand<br />
führten Geschwisterverpaarungen zu sehr kleinen Würfen (0-3 Ferkel) mit lebensschwachen<br />
Ferkeln. Daher wurden Tiere aus Linien mit NTA-CD59 und NTA-DAF-Transgenen<br />
verpaart. In den normal großen Würfen wurden in etwa die erwarteten Verhältnisse von 25 %<br />
Nachkommen mit <strong>bei</strong>den Kassetten, 50% mit einer Kassette und 25% Wildtyp gefunden<br />
(Kues et al., 2006a). Bei Tieren mit zwei NTA-Kassetten wurde linien-abhängig die<br />
Hochregulation von einer oder <strong>bei</strong>der Kassetten gefunden (Tab. 3; Kues et al., 2006a;<br />
Niemann und Kues, 2007). Da<strong>bei</strong> kam es einer Ausweitung der exprimierenden Zellen, so<br />
wurden regelmäßig bis zu 100 % positive Skelettmuskelfasern gefunden, und in zahlreichen<br />
anderen Organen, wie Leber, Haut, Herz und Niere lagen positive Zellen vor (Abb. 15A, C).<br />
In den NTA-doppelttransgenen Tieren wurde eine Doxycyclin-abhängige Transgenexpression<br />
gefunden (Abb. 16). Nach oraler Applikation von 3.3 mg Doxycyclin pro kg Lebendgewicht<br />
und Tag wurde bereits nach 2 Tagen eine massive Reduktion der bicistronischen Transkripte<br />
gefunden. In Abb. 16 wurden von drei doppelt-transgenen Geschwistertieren eines mit einem<br />
Placebo und zwei mit Doxycyclin gefüttert. Die gewählte Doxycyclin-Dosis von 3.3 mg/<br />
Kilogramm Lebendgewicht und Tag wurde aufgrund der Literaturangaben für die<br />
Doxycyclin-Transgenregulation <strong>bei</strong> Mäusen (Furth et al., 1994; Kistner et al., 1996; Zhu et<br />
al., 2001) extrapoliert; sie liegt deutlich unter der für Schweine empfohlenen antimikrobiell<br />
wirksamen Dosis von 12 mg/kg und Tag. Die Transgenexpression in transgenen Schweinen<br />
blieb nach dem Absetzen der Doxycyclin-Gabe für mindestens 50 Tage abgeschaltet, bevor<br />
eine Reexpression messbar ist (Abb. 16). Eine mögliche Erklärung ist, dass Doxycyclin<br />
offenbar effektiv in Knochen zwischengespeichert und dann zeitverzögert in den Kreislauf<br />
<strong>zur</strong>ückgeführt werden kann (Stepensky et al., 2003). In transgenen Mäusen wurden<br />
unterschiedliche Wirksamkeiten von Doxycyclin in Abhängigkeit vom Mausstamm<br />
beschrieben (Robertson et al., 2002). In nachfolgenden Dosis-Wirksamkeitsuntersuchungen<br />
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