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Experimentelle Untersuchungen zur Transgenese bei Nutztieren

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Tiere zeigten phänotypisch ein verstärktes Wachstum, das durch die erhöhten Serumspiegel<br />

des Wachstumshormons hervorgerufen wurde.<br />

Transgene Mausmodelle sind mittlerweile ein Standardwerkzeug der molekularbiologischen<br />

Forschung geworden, sie werden für das Verständnis genetischer Erkrankungen, wie<br />

Parkinson, Alzheimer, Trisomie 21, sowie die Entwicklung von Therapiemöglichkeiten in der<br />

Immunologie, der Krebsforschung und der Grundlagenforschung verwendet (Dodart und<br />

May, 2005; Yang und Gong, 2005; Scharschmidt und Segre, 2008). Insbesondere die<br />

Möglichkeit über murine embryonale Stammzellen (ES) gezielt spezifische Gene<br />

auszuschalten (Gene knock-out) hat die Anwendungsfelder der reversen Genetik vergrößert<br />

(Mansour et al., 1988; Capecchi, 1989; Götz et al., 1998; Müller, 1999). Weitere<br />

Verfeinerungen des Methodenrepertoires sind die konditionale Expression von Transgenen<br />

über Rekombinasen (z.B. Cre/loxP-System), die konditionale Expression von binären<br />

Expressionskassetten (tet-on, tet-off) oder die RNA-Interferenz (RNAi) mittels kurzer<br />

doppelsträngiger RNAs (siRNA oder shRNA) (Orban et al., 1992; Gu et al., 1994; Furth et<br />

al., 1994; Zhou et al., 2006).<br />

Allerdings hat das Mausmodell neben zahlreichen Vorteilen auch Beschränkungen, die sich<br />

insbesondere aus den gravierenden anatomischen und physiologischen Unterschieden<br />

zwischen Maus und Mensch ergeben (Habermann et al., 2007; Wall und Shani, 2008; Taft,<br />

2008). Daher ist das Mausmodell für spezifische Fragestellungen, z.B. in<br />

Transplantationsmedizin, Kreislauf/Bluthochdruckforschung oder Gerontologie aufgrund der<br />

geringen Größe und kurzen Lebensdauer nur sehr bedingt aussagekräftig.<br />

2.2 Erstellung transgener Nutztiere<br />

Transgene Nutztiere stellen für spezifische biomedizinische Fragestellungen eine interessante<br />

Alternative zum Mausmodell dar. Hierzu zählen insbesondere Xenotransplantation, Pharming<br />

(Produktion rekombinanter Proteine in der Milchdrüse), Bluthochdruck- und Altersforschung.<br />

Auch in der Landwirtschaft kann eine gezielte genetische Veränderung von <strong>Nutztieren</strong><br />

wesentliche Vorteile für eine effizientere und ressourcenschonendere Produktion haben (Wall,<br />

1996).<br />

Die ersten genetisch veränderten Schweine, Schafe und Kaninchen wurden 1985 durch DNA-<br />

Mikroinjektion in Zygotenstadien erstellt (Hammer et al., 1985, Brem et al., 1985). In der<br />

Folgezeit wurde über transgene Ansätze versucht, verschiedene Eigenschaften von <strong>Nutztieren</strong><br />

zu verbessern: Wachstum und Futterverwertung (Pursel, 1998; Golovan et al., 2001),<br />

Milchleistung (Zuelke, 1998; Brophy et al., 2003), Wolleigenschaften (Damak et al., 1996),<br />

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