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Experimentelle Untersuchungen zur Transgenese bei Nutztieren

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Unterschiede verschiedener somatischer Zellen in Bezug auf Differenzierungsgrad,<br />

Ausgangsgewebe, oder Passagenzahl in vitro gibt, ist nicht abschließend geklärt (Kues et al.,<br />

2000; Kues et al., 2005b). Bei der Maus konnte gezeigt werden, dass auch terminal<br />

ausdifferenzierte Zellen aus dem Nerven- und Blutsystem zu Klonnachkommen führen<br />

können (Hochedlinger und Jaenisch, 2002; Eggan et al., 2004), allerdings mit stark reduzierter<br />

Effizienz verglichen zu Fibroblasten. Porcine fetale Stammzellen und Fibroblasten zeigten<br />

ähnliche Kloneffizienzen (Hornen et al., 2007). Fibroblasten dienen in den meisten<br />

Klonversuchen als Kerndonoren. Fibroblasten sind relativ leicht zu kultivieren und benötigen<br />

keine Supplementation mit spezifischen Wachstumsfaktoren in der in vitro Kultur. Allerdings<br />

handelt es sich hier stets um heterogene Zellpopulationen mit beschränkter Proliferation in<br />

vitro (Hayflick, 1965).<br />

2.6.2 Knock-down in <strong>Nutztieren</strong> durch RNA interference<br />

Eine Alternative zum klassischen Gene knock-out ist der Gene knock-down, <strong>bei</strong> dem über<br />

RNA-Interferenz eine Degradation von spezifischen mRNAs erreicht wird (Fire et al., 1998;<br />

Jorgensen et al., 1998; Sharp, 2001). Bei Säugern werden da<strong>bei</strong> kurze doppelsträngige RNAs<br />

(17-25 Bp), sogenannte short interfering RNA (siRNA), bzw. short hairpin RNA (shRNA),<br />

vom RNA-Induced Silencing Complex (RISC) gebunden, und mRNAs mit komplementären<br />

Sequenzbereichen selektiv degradiert (Elbashir et al., 2001). Man vermutet, dass der RNAi-<br />

Mechnismus neben der Genregulation vor allem eine Funktion in der Virusresistenz hat.<br />

Durch das zelluläre Dicer-Enzym werden doppelsträngige RNAs, wie sie in RNA-Viren als<br />

Genom vorkommen, erkannt und zu siRNAs prozessiert. Diese „maßgeschneiderten“<br />

virusspezifischen siRNAs führen dann zu einer Degradation von viralen mRNAs.<br />

Für die <strong>Transgenese</strong> können siRNA-Expressionskonstrukte in das Genom eingebracht werden<br />

und den funktionellen Verlust eines spezifischen Transkriptes bewirken. Da keine<br />

Veränderung auf der Ziel-DNA-Sequenz notwendig ist, ist eine Zucht auf Homozygotie, wie<br />

<strong>bei</strong> Gene knock-out Ansätzen nicht notwendig (Tenenhaus-Dann et al., 2006). In<br />

Kombination mit neuartigen Vektoren für die <strong>Transgenese</strong>, wie Lentiviren, ist damit im<br />

Prinzip eine direkte genetische Veränderung von Produktionslinien von <strong>Nutztieren</strong> möglich.<br />

2.6.3 Virus-vermittelte <strong>Transgenese</strong><br />

Die ersten viralen Ansätze <strong>zur</strong> <strong>Transgenese</strong> <strong>bei</strong> Mäusen mit SV40 oder Moloney Leukemia-<br />

Virus (Jaenisch und Mintz, 1974; Jaenisch, 1976) und mit Retroviren <strong>bei</strong> Rindern (Haskell<br />

and Bowen, 1995; Chan et al., 1998) führten zu Tieren, die die Fremd-DNA im Genom<br />

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