05.10.2013 Views

Experimentelle Untersuchungen zur Transgenese bei Nutztieren

Experimentelle Untersuchungen zur Transgenese bei Nutztieren

Experimentelle Untersuchungen zur Transgenese bei Nutztieren

SHOW MORE
SHOW LESS

You also want an ePaper? Increase the reach of your titles

YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.

werden, bzw. in das Design von genetischen Veränderungen einfließen. Zusammen mit der<br />

Verfügbarkeit von cDNA- und genomischen DNA-Klonen zahlreicher Spezies in öffentlichen<br />

Genbanken (z.B. Ressourcen Zentrum Berlin, jetzt ImaGenes) ergeben sich für die<br />

<strong>Transgenese</strong> bisher ungeahnte Möglichkeiten, so dass auch komplexe Veränderungen des<br />

Genoms (Kuroiwa et al., 2002; Grosse-Hovest et al., 2004) wesentlich vereinfacht werden.<br />

2.8 Epigenetik<br />

In der Epigenetik geht es um das Verständnis, wie Information über die Genregulation, die<br />

nicht direkt in der DNA-Sequenz kodiert ist, von einer Zell- oder Organismen-Generation in<br />

die nächste gelangt (Reik, 2002). Spezifische epigenetische Prozesse umfassen komplexe<br />

Genregulations-Mechanismen, unter anderem das Imprinting, das Gen-Silencing und die<br />

Reprogrammierung. Die griechische Vorsilbe epi hat mehrere Bedeutungen, wie „nach“,<br />

„hinterher“ oder „zusätzlich, über“. So beschreibt die Epigenetik alle Prozesse in einer Zelle,<br />

die als „zusätzlich zu“ den Prozessen und Informationen der Genetik gelten. Die Gesamtheit<br />

aller epigenetischen Mechanismen wird als Epigenom bezeichnet.<br />

Es gibt verschiedene Mechanismen, die in der Epigenetik wirksam werden. Die<br />

bestuntersuchten in Säugern sind DNA-Methylierung und Histon-Modifikationen. Bei der<br />

DNA-Methylierung wird die Cytosin-Base in CG-Dinukleotiden an der 5-Position methyliert<br />

(Abb. 7). Somit wird eine „fünfte“ Base eingeführt, da sich Cytosin und 5-Methyl-Cytosin<br />

funktionell unterscheiden. Die Promoterbereiche von vielen Genen umfassen CpG-reiche<br />

Regionen, die als „CpG islands“ bezeichnet werden. In aktiven Genen sind die CpG islands<br />

unmethyliert, in inaktiven Genen sind die CpG islands und weitere Promoterbereiche häufig<br />

Cytosin-methyliert. Auch <strong>bei</strong>m Imprinting ist in der Regel das inaktive Allel an den CpG-<br />

Positionen Cytosin-methyliert. Während der frühen Embryogenese kommt es zu einem<br />

Neusetzen des größten Teils der DNA-Methylierung. So wird in der befruchteten Oozyte<br />

zunächst die DNA des paternalen und dann die DNA des maternalen Vorkerns demethyliert.<br />

Aufgrund der zeitlichen Aufeinanderabfolge geht man davon aus, dass die Demethylierung<br />

des paternalen Vorkerns aktiv und die des maternalen Vorkerns passiv erfolgt (Mayer et al.,<br />

2000 a, b). Bis zum Blastozystenstadium erfolgt dann eine aktive Remethylierung. Diese<br />

Neusetzung der DNA-Methylierungen wird heute als ein Prozess der Reprogrammierung der<br />

Gameten-DNA verstanden, um ein funktionelles Embryonenepigenom zu formen.<br />

Ausgenommen von diesen DNA-Methylierungsänderungen im frühen Embryo sind geprägte<br />

Gene (imprinted genes), die erst in der Gametogenese neu methyliert werden.<br />

22

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!