Tierärztliche Hochschule Hannover Vergleichende Studie zur
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Einleitung<br />
der geringe Wert des Einzeltieres nicht den Gebrauch kostspieliger Medikamente<br />
und die Anschaffung von teuren Apparaturen wie Narkosetowern, OP-Tischen und<br />
Überwachungsgeräten. Anästhesieverfahren müssen einfach, ökonomisch, risikoarm<br />
und wirksam sein. Es liegt in der Verantwortung der Forschung, den Praktikern<br />
wissenschaftlich fundierte Anästhesietechniken aufzuzeigen, die ein verantwortbares<br />
Maß an Ökonomie, Praktikabilität und Sicherheit vereinen und dabei auch ethischen<br />
Anforderungen gerecht werden.<br />
Wesentlicher Bestandteil einer Anästhesie ist das Ausschalten des<br />
Schmerzempfindens (Analgesie) sowie nozizeptiv vermittelter, überschießender<br />
autonomer Reflexe. Die von der International Association for the Study of Pain<br />
(1979) veröffentlichte Arbeitsdefinition lautet: „Schmerz ist eine unangenehme<br />
sensorische und emotionale Erfahrung, die im Zusammenhang steht mit<br />
tatsächlicher oder potentieller Schädigung oder in Form einer solchen Schädigung<br />
beschrieben wird“. Schmerzen haben nicht nur einen signifikant nachteiligen Einfluss<br />
auf das Wohlbefinden von Tieren, sondern auch auf deren physiologischen Zustand,<br />
was die Wundheilung deutlich verzögert (Otto und Short, 1998). Es ist bekannt, dass<br />
bei unter Schmerz stehenden Patienten eine erhöhte Infektionsrate besteht<br />
(Benedetti, 1990), die wahrscheinlich auf die hinlänglich bekannte immunsuppressive<br />
Wirkung von Kortikosteroiden <strong>zur</strong>ückzuführen ist. Allerdings existieren jedoch auch<br />
Beobachtungen, dass Schmerz (Fujiwara and Orita, 1987) und Stress (Jessop et al.,<br />
1987) das Immunsystem stimulieren können. Ferner ist bekannt, dass die<br />
Schmerzunterdrückung nicht nur im Moment der Einwirkung des Traumas einen<br />
positiven Effekt ausübt, sondern auch die Dauer und Qualität der Rekonvaleszenz<br />
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