Tierärztliche Hochschule Hannover Vergleichende Studie zur

Übergreifende Diskussion
Die Inhalationsnarkose hatte gegenüber der Epiduralanästhesie bei Kälbern
hinsichtlich der Wirksamkeit und Sicherheit keine nennenswerten Vor-, aber auch
keine Nachteile. Beim Vorhandensein entsprechender Gerätschaften ist die
Inhalationsnarkose in der hier geprüften Form eine unstrittig adäquate Methode zur
Schmerzausschaltung.
In dieser Studie wurde die Aorta abdominalis als arterieller Zugang für Blutdruck und
Blutgasmessungen gewählt. Die bekannte Punktionstechnik (Junhold and Schneider,
2002, Weber et al., 1992) wurde durch die Sonographie ergänzt und erfolgte somit
unter visueller Kontrolle (Kapitel 1). Trotz dieser Optimierung wurde bei einem Kalb
eine letztlich tödlich verlaufende Komplikation, ein spinaler Infarkt, beobachtet. Da
spinale Infarkte extrem seltene Ereignisse bei Rindern darstellen und eine
vollständige neurologische Aufarbeitung des Falles möglich war, kann dieser in Form
eines Fallberichts präsentiert werden (Kapitel 3). Die Begebenheit erscheint auch
deshalb berichtenswert, da als Ursache eine Verunreinigung des Punktionsmaterials
mit medizinischem Alkohol nahe lag. Katheter und Zubehör wurden bis zur Punktion
in 70 Vol-% Ethanol gelagert und vor Anwendung mit Kochsalzlösung gespült,
offenbar jedoch nicht ausreichend. Die Lagerung von chirurgischen Instrumenten ist
in der Nutztierpraxis noch immer übliche Praxis. Deshalb ist die Information, dass bei
Verwendung so gelagerten Kathetermaterials, ohne eine vorherige sorgfältige
Spülung, Embolien möglich sind, für die Praxis aber auch für experimentelle
Anwender von besonderer Bedeutung. Dies war die einzige jemals mit der
Aortenpunktion an der hiesigen Klinik vergesellschaftete Komplikation. Da
inzwischen über 100 Kälber auf diese Weise punktiert wurden, wird die
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