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Tierärztliche Hochschule Hannover Vergleichende Studie zur

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Übergreifende Diskussion<br />

Basierend auf der Beurteilung von typischen schmerzbedingten Verhaltensweisen<br />

wurde in dieser <strong>Studie</strong> die Epiduralanästhesie der Inhalationsnarkose untergeordnet,<br />

jedoch der Injektionsnarkose überlegen angesehen. Diese Einreihung muss jedoch<br />

differenzierter betrachtet werden: Die Epiduralanästhesie wird den Lokalanästhesien<br />

zugeordnet, da sie nicht <strong>zur</strong> Bewusstlosigkeit des Tieres führt. Die systemische<br />

Resorption von epidural appliziertem Xylazin führt zwar zu systemischer Wirkung mit<br />

sedativen Effekten (Lee et al., 2001), ist aber dennoch nicht mit der<br />

ketaminbedingten funktionellen Entkopplung zwischen dem thalamo-neokortikalen<br />

und dem limbischen System (Kochs et al., 1988) oder der <strong>zur</strong> Bewusstlosigkeit<br />

führenden Wirkung des Isoflurans zu vergleichen. Während die<br />

Bewegungsunfähigkeit unter der Inhalationsnarkose auf der muskelrelaxierenden<br />

und hypnotischen Wirkung des Isoflurans basiert, führt die hier durchgeführte hohe<br />

Epiduralanästhesie naturgemäß lediglich <strong>zur</strong> Paralyse der Hintergliedmaßen. Kälber<br />

unter Epiduralanästhesie verfügen jedoch cranial der Anästhesie über das<br />

vollständige Verhaltensrepertoire und können jede Form des Unwohlseins, sei es<br />

operationsbedingt oder durch die ungewohnte Fixierung in Rückenlage, zu erkennen<br />

geben. Damit mögliche Spontanbewegungen von schmerz-induzierten<br />

Verhaltensäußerungen unterschieden werden konnten, erfolgten Aufzeichnungen nur<br />

bei Reaktionen auf zuvor definierte und erfahrungsgemäß schmerzhafte operative<br />

Manipulationen (z.B. Haut- und Muskelinzisionen). Dennoch ist im Fall der<br />

epiduralanästhesierten Tiere die Abgrenzung von wirklichen Schmerzreaktionen und<br />

dem Reflex, sich aus einem ungewohnten propriozeptiven Zustand zu befreien,<br />

kaum zu unterscheiden. Ferner ist bekannt, dass Isofluran nur geringe analgetische<br />

Wirkung besitzt und daher stets mit der Applikation von Analgetika kombiniert<br />

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