04.12.2015 Views

BürgerInfo GAP

You also want an ePaper? Increase the reach of your titles

YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.

Natur & Umwelt<br />

Ein Viertel der landwirtschaftlichen<br />

Nutzfläche des<br />

Landkreises wird<br />

im Rahmen des<br />

Vertragsnaturschutzprogramms<br />

gefördert.<br />

wurden hier etwa 30 in Bayern vom Aussterben bedrohte<br />

Tierarten kartiert. Das Murnauer Moos, die Moore westlich<br />

des Staffelsees und die Loisach-Kochelseemoore bilden<br />

ein fast durchgehendes Band am Alpenrand, das eines der<br />

bedeutendsten Feuchtgebiete Mitteleuropas darstellt. In<br />

den Alpentälern gehören das Pfrühlmoos, das Ettaler<br />

Weidmoos, Pulvermoos und das Kocheler Filz zu den Hotspots<br />

der Artenvielfalt. Die Moorgebiete sind unter anderem<br />

Lebensraum für wiesenbrütende Vogelarten wie<br />

Wachtelkönig, Bekassine und Braunkehlchen.<br />

Im Landkreis Garmisch-Partenkirchen sind knapp 35<br />

Prozent der Landkreisfläche als Naturschutzgebiet ge -<br />

schützt. Mit diesem Flächenanteil liegt der Landkreis weit<br />

über dem Durchschnitt von 5,1 Prozent im bayerischen<br />

Alpen- und Voralpengebiet. Auch das größte Naturschutzgebiet<br />

Bayerns, das Ammergebirge, liegt größtenteils im<br />

Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Neben den bereits<br />

erwähnten Naturschutzgebieten gibt es aktuell elf weitere<br />

flächenhafte Naturdenkmäler und drei geschützte Land -<br />

schafts bestandteile.<br />

Mit der Flora-Fauna-Habitat- und Special-Protection-<br />

Area-Richtlinie (FFH- und SPA-Richtlinie) hat die Euro -<br />

päische Union die rechtliche Grundlage für einen umfassenden<br />

europaweiten Biotopverbund geschaffen. Ziel der<br />

FFH-Richtlinie ist es, zur dauerhaften Sicherung der biologischen<br />

Vielfalt auf dem Gebiet der Europäischen Union<br />

ein kohärentes ökologisches Netz besonderer Schutzgebiete<br />

mit der Bezeichnung „NATURA 2000“ zu errichten.<br />

Im Landkreis Garmisch-Partenkirchen wurden 19 FFH- und<br />

6 SPA-Gebiete gemeldet. Dabei handelt es sich überwiegend<br />

um großflächige alpine Lebensräume, Moorgebiete<br />

oder Extensivwiesen. Die Flächen des NATURA 2000-<br />

Netzes umfassen 54 Prozent der Landkreisfläche. Der<br />

Flächenanteil liegt damit weit über dem Landesdurchschnitt<br />

von 11,3 Prozent (Quelle: ABSP, 2007).<br />

Mit der Ausweisung von Natura2000-Gebieten wurde<br />

eine wichtige Voraussetzung dafür geschaffen, dass Fördermittel,<br />

die für den Erhalt der extensiv genutzten Kulturlandschaft<br />

notwendig sind, auch in Zukunft vorrangig dem<br />

Landkreis Garmisch-Partenkirchen zugute kommen. So<br />

konnte erreicht werden, dass inzwischen ein Viertel der<br />

landwirtschaftlichen Nutzfläche des Landkreises im Rahmen<br />

des Vertragsnaturschutzprogramms im Umfang von<br />

jährlich rund 2,9 Mio. Euro gefördert werden. Ein wichtiges<br />

Ziel für unsere Landwirtschaft ist es aber nicht allein,<br />

ausreichende Fördermittel zu erhalten, sondern auch die<br />

qualitativ hochwertigen regionalen Produkte unserer Bergbauern<br />

in Wert zu setzen. Die Regionalvermarktung wurde<br />

deshalb als wichtige Zielsetzung für die zukünftige<br />

LEADER-Förderung festgelegt. Derzeit gibt es vielver -<br />

sprechende Überlegungen zur Ausweitung der Vermarktung<br />

von Produkten des Murnau-Werdenfelser Rindes.<br />

Auch für Lamm- und Ziegenfleisch aus dem Landkreis und<br />

dem landkreiseigenen Kreisschlachthof sollen wirtschaft -<br />

liche Vermarktungswege eröffnet werden, die regionale<br />

Wirtschaftskreisläufe stärken.<br />

114

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!