Burschenschaftliche Blätter 2015 - 1
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Mitteilungen der Schriftleitung<br />
Mitteilungen der Schriftleitung<br />
<strong>Burschenschaftliche</strong><br />
<strong>Blätter</strong><br />
Sehr geehrte Herren Burschenschafter,<br />
liebe Leser,<br />
vergangenen Winter konfrontierte ich unseren<br />
Schriftleiter, Herrn Verbandsbruder Dirk<br />
Taphorn, mit der Idee, den zahlreichen, derzeit<br />
erstarkenden „nonkonformen Bewegungen“<br />
in Europa ein eigenes Themenheft,<br />
also eine Ausgabe unserer Burschenschaft -<br />
lichen <strong>Blätter</strong> zu widmen. Wenige Monate<br />
später halten Sie nun diese Ausgabe in den<br />
Händen, deren Schwerpunkt ich federführend<br />
planen, lektorieren und auch erstellen<br />
durfte. An dieser Stelle darf ich Ihnen bereits<br />
versprechen: Diese Ausgabe hat es in<br />
sich!<br />
Dem einen oder anderen unter Ihnen dürfte<br />
etwa das provokante Interview mit Casa<br />
Pound-Kultursprecher Adriano Scianca –<br />
immerhin geht es um Südtirol! – bitter aufstoßen.<br />
Doch wer wären wir als Deutsche<br />
Burschenschaft, als bedeutendster burschenschaftlicher<br />
Akademikerverband,<br />
wenn wir nicht auch Kontroversen zulassen<br />
würden? Sie können sich weiterhin auf eine<br />
tiefgehende, etwas andere Analyse der PE-<br />
GIDA-Bewegung freuen, einen historischen<br />
Blick auf die französische Rechte – die Nouvelle<br />
Droite – werfen oder die Entstehung<br />
der österreichischen Identitären Bewegung<br />
aus Sicht eines Mitbegründers verfolgen.<br />
Darüber hinaus stehen die politischen Situationen<br />
in Großbritannien, Spanien sowie<br />
Osteuropa im Fokus unserer Betrachtung.<br />
Es haben jeweils Personen zur Feder gegriffen,<br />
die durch längere Auslandsaufenthalte,<br />
Studienaustausch oder ethnische Abstammung<br />
einen besonderen Draht zum Thema<br />
haben. Konservative und rechte Bewegungen<br />
befinden sich derzeit im Aufwind. Werfen<br />
wir einen Blick über den Tellerrand und<br />
schauen, wer für uns Burschenschafter anschlußfähig<br />
ist.<br />
Gleichzeitig starten wir mit dieser ersten<br />
Ausgabe des Jahres <strong>2015</strong> in ein geschichtsträchtiges<br />
Jahr, das jedem unter uns, jedem<br />
Burschenschafter, das Herz höher schlagen<br />
läßt. Beeindruckende 200 Jahre burschenschaftliche<br />
Bewegung – ein Jubiläum, das<br />
seinesgleichen sucht! Dieses Jubiläum steht<br />
jedoch nicht nur für eine fortlaufende, couleurstudentische<br />
Tradition. Es steht auch, ja<br />
vor allem für einen zweihundertjährigen Freiheitskampf,<br />
an dessen Spitze wir Burschenschafter<br />
stets präsent waren. Daß wir dafür<br />
heute an einem gesellschaftlichen, politischen<br />
und medialen Pranger stehen, ist zwar<br />
grotesk, gar paradox, entbindet aber keinen<br />
Burschenschafter unserer Deutschen Burschenschaft<br />
von seiner Pflicht, für Ehre, Freiheit<br />
und Vaterland zu streiten. Sollte sich unser<br />
Verband weiterhin so entwickeln, wie er<br />
es derzeit tut, dann habe ich keinen Zweifel<br />
daran, daß die Fahne der Urburschenschaft<br />
auch in den kommenden 200 Jahren der<br />
Freiheit vorangehen wird!<br />
Ich wünsche Ihnen viel Spaß und Freude mit<br />
dieser kontroversen Ausgabe!<br />
Philip Stein<br />
(Germania Marburg 2011)<br />
Stellv. Sprecher der Deutschen Burschenschaft<br />
Werte Herren Burschenschafter,<br />
zum Start in das Jubiläumsjahr <strong>2015</strong> suchen<br />
die <strong>Burschenschaftliche</strong>n <strong>Blätter</strong> nach dem<br />
„nonkonformen Europa“ – nach anderen<br />
Vorstellungen und Ideen zu Politik und Gesellschaft<br />
auf dem alten Kontinent. Federführend<br />
hat Verbandsbruder Stein diesen<br />
Schwerpunkt bearbeitet und dafür junge<br />
Experten gewonnen.<br />
Daß die Jugend kontroverse Ansichten ins<br />
Spiel bringt und versucht, alte und ausgetretene<br />
Wege zu verlassen, ist nicht immer<br />
einfach und bequem. Aber bequem zu<br />
sein, kann nicht der Anspruch eines Burschenschafters<br />
sein – wie auch die vergangene<br />
Ausgabe zum Thema Sport verdeutlichen<br />
sollte. Als sich die burschenschaftliche<br />
Bewegung vor 200 Jahren gründete, war<br />
sie vor allem unangepaßt. Auch daran sollten<br />
wir denken, wenn wir uns und unsere<br />
Ideale dieses Jahr – zu Recht – ausgiebig<br />
feiern.<br />
Nur mit einem jungen Geist werden wir<br />
auch in Zukunft bestehen können. Nun aber<br />
wünsche ich Ihnen eine spannende Lektüre.<br />
Dirk Taphorn<br />
(Burschenschaft Normannia-Nibelungen<br />
zu Bielefeld 2003/04)<br />
Titelbild<br />
Eine Abwandlung des Motivs „Der Wanderer<br />
über dem Nebelmeer“ von Caspar<br />
David Friedrich durch den Künstler Ariald<br />
Fuhsaz.<br />
Nächste Schwerpunkte<br />
Ausgabe 2/<strong>2015</strong> widmet sich dem Thema<br />
„200 Jahre Burschenschaft“.<br />
Ausgabe 3/<strong>2015</strong> berichtet über den Burschentag<br />
<strong>2015</strong>.<br />
Redaktionsschluß<br />
Für die Ausgabe 2/<strong>2015</strong>: 22. April <strong>2015</strong><br />
Für die Ausgabe 3/<strong>2015</strong>: 15. Juli <strong>2015</strong><br />
Heft 1 - <strong>2015</strong> 3