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CERCLE DIPLOMATIQUE - issue 4/2017

CD is an independent and impartial magazine and is the medium of communication between foreign representatives of international and UN-organisations based in Vienna and the Austrian political classes, business, culture and tourism. CD features up-to-date information about and for the diplomatic corps, international organisations, society, politics, business, tourism, fashion and culture. Furthermore CD introduces the new ambassadors in Austria and informs about designations, awards and top-events. Interviews with leading personalities, country reports from all over the world and the presentation of Austria as a host country complement the wide range oft he magazine.

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SAVOIR VIVRE WEEKENDER<br />

BRANDENBURG, Deutschland | Germany<br />

Out of Berlin<br />

Es ist an der Zeit das Berliner Umland zu entdecken. Das Land Brandenburg<br />

hat nämlich viel zu bieten. Von Barockschlössern in Potsdam bis zu den<br />

romantischen Flüssen und Kanälen des Spreewaldes.<br />

Berlin‘s surroundings are well worth discovering. The state of Brandenburg<br />

has plenty to offer – from baroque palaces in Potsdam to the romantic rivers<br />

and canals in the Spreewald area.<br />

Text: Gerald Sturz<br />

Es ist nicht weit von Berlin nach Potsdam. Nicht<br />

einmal eine Stunde dauert die Fahrt mit dem<br />

Auto oder mit der S-Bahn vom Berliner Hauptbahnhof<br />

oder von der Station Friedrichstraße zum<br />

Bahnhof von Potsdam.<br />

Doch was für einen Unterschied diese knappe<br />

Stunde macht.<br />

Berlin ist großartig. Eine vitale, moderne Stadt.<br />

Eine strenge Stadt. Mit einer urbanen Architektur, in<br />

der sich die schicksalhafte Geschichte des 20. Jahrhunderts<br />

widerspiegelt. Berlin kann ganz schön grau<br />

sein.<br />

Barocker Prachtbau.<br />

Magnificent baroque<br />

building.<br />

Das Neue Palais ist das größte<br />

Gebäude in der großzügigen<br />

Parkanlage von Sanssouci.<br />

The Neue Palais (New Palace)<br />

is the largest building in the<br />

spacious Sanssouci park<br />

complex.<br />

PHOTOS: FOTOLIA; TMB-FOTOARCHIV/UWE SEIBT, ULF BOETTCHER<br />

Potsdam kann ganz anders sein.<br />

Verspielt, barock und rokoko, grün und hell. In<br />

Potsdam ist höfischer Glanz zu Hause. Hier residierten<br />

die Könige Preußens.<br />

Heute ist Potsdam die Hauptstadt des Landes<br />

Brandenburg. Ohne Frage zählt Potsdam zu den<br />

schönsten Städten Deutschlands. Noch immer prägen<br />

die zahlreichen preußischen Schlösser und Paläste,<br />

die romantischen Parkanlagen und historischen<br />

Plätze ihr Erscheinungsbild.<br />

Am eindrucksvollsten ist natürlich Schloss Sanssouci,<br />

das vielen als preußisches Versailles gilt, auch<br />

wenn es mit seinen gerademal 12 Räumen größenmäßig<br />

deutlich bescheidener ausfällt. Friedrich der<br />

Große ließ es Mitte des 18. Jahrhunderts nach eigenen<br />

Plänen als sommerliches Lustschloss bauen, um<br />

sich einen Ort zu schaffen, an dem er den Regierungsgeschäften<br />

und denen Berlins entkommen<br />

konnte. Einen Ort, der – wie der Name sagt – frei<br />

von Sorge und Kummer ist.<br />

Es gibt viel zu sehen auf dem großzügigen Parkgelände,<br />

welches das Schloss Sanssouci umgibt. Das<br />

Neue Palais etwa, das mit seinen 200 Zimmern, vier<br />

Festsälen und einem Rokokotheater ungleich größer<br />

ist und das 1769 von Friedrich dem Großen als letztes<br />

Schloss in seiner Regierungszeit geplant und fertiggestellt<br />

wurde. Oder das prächtige Chinesische<br />

Haus im Rehgarten des Parks Sanssouci, das ein eindrucksvolles<br />

Beispiel für die Chinamode ist, die im<br />

18. Jahrhundert die höfische Kultur in ganz Europa<br />

prägte. Oder das kleine, im klassizistischen Stil erbaute<br />

Schloss Charlottenhof, das den architektonischen<br />

Mittelpunkt einer Parkanlage, die dem Sanssoucipark<br />

des 18. Jahrhunderts ab 1826 hinzugefügt<br />

wurde, bildet. Oder die Orangerie im Neuen Garten,<br />

dessen reich dekorierter Konzertsaal auch heute<br />

noch gerne bespielt wird.<br />

BRANDENBURGER IMPRESSIONEN. Markt im Holländischen<br />

Viertel von Potsdam, Idylle im Spreewald und das Brandenburger<br />

Tor von Potsdam (im Uhrzeigersinn von links oben).<br />

BRANDENBURG IMPRESSIONS. A market in the Dutch quarter of<br />

Potsdam, idyll in the Spreewald area and the Brandenburg Gate<br />

of Potsdam (clockwise from top left).<br />

Doch nicht alles ist tatsächlich so alt, wie es aussieht.<br />

So ist das Museum Barberini eine, den Erfordernissen<br />

eines zeitgemäßen Ausstellungsbetriebs, angepasste<br />

Kopie jenes Palais Barberini, das Friedrich der<br />

Große errichten ließ und das wiederum eine Nachahmung<br />

des Palazzo Barberini in Rom war. Es ist Bestandteil<br />

einer Rekonstruktion des Alten Markts, des<br />

historischen Zentrums Potsdams. Hinter dem Museum<br />

Barberini steht Hasso Plattner, der Mitbegründer<br />

des Computer-Software-Herstellers SAP, der hier nun<br />

seine mit großem Ehrgeiz zusammengekaufte Blue-<br />

Chips-Sammlung von Kunstwerke aus verschiedenen<br />

Epochen und aus verschiedenen Ländern vorführen<br />

kann. Ergänzt wird diese Präsentation durch Sonderausstellungen,<br />

aktuell ist bis 4. Februar 2018 die Schau<br />

„Hinter der Maske. Künstler in der DDR“ zu sehen,<br />

die „die Spielarten der künstlerischen Selbstinszenierung<br />

in der DDR zwischen Rollenbild und Rückzug,<br />

verordnetem Kollektivismus und schöpferischer Individualität“<br />

zu zeigen versucht. Das Museum Barberini<br />

ist ein Hit.<br />

Potsdam ist aber auch die Wiege des deutschen Films.<br />

Studio Babelsberg, das im Jahr 1912 gegründet<br />

wurde, ist das älteste Großatelier-Filmstudio der<br />

Welt. Die Bandbreite der dort gedrehten Filme spiegelt<br />

die Bedeutung der Studios wider: von „Die Nibelungen“,<br />

„Metropolis“ und „Der Blaue Engel“ bis<br />

„Die Bourne Verschwörung“ und „Inglourious Bas-<br />

146 Cercle Diplomatique 4/<strong>2017</strong><br />

Cercle Diplomatique 4/<strong>2017</strong> 147

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