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Kein Staatsversagen bei Abschiebungen

Im Gegensatz zu Deutschland setzt Österreichs Kolaition die Asylgesetze um

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Nr. 19 . Freitag, 11. Mai 2018<br />

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WZ 02z032878 W<br />

Neue Freie Zeitung (NFZ), Friedrich-Schmidt-Platz 4/3a,<br />

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Retouren an NFZ, Friedrich-Schmdt-Platz 4/3a, 1080 Wien<br />

Vorarlbergs FPÖ vollzieht<br />

den Generationswechsel<br />

Rechtzeitig vor der 2019 angesetzten Landtagswahl stellen Vorarlbergs<br />

Freiheitliche die Weichen für die Zukunft. Nach einstimmiger<br />

Entscheidung des Landesparteivorstandes soll<br />

Christof Bitschi am Landesparteitag im kommenden Juni<br />

Reinhard Bösch als Obmann nachfolgen. S. 13<br />

<strong>Kein</strong> <strong>Staatsversagen</strong><br />

Foto: FPÖ Vorarlberg<br />

<strong>bei</strong> <strong>Abschiebungen</strong><br />

Im Gegensatz zu Deutschland setzt Österreichs Koalition die Asylgesetze um<br />

S. 2/3<br />

Nach Propaganda-Skandal<br />

wird ATIB jetzt überprüft!<br />

Foto: Facebook.com<br />

Innenministerium untersucht Folgen der rot-grünen „Wegschau-Politik“ – S. 4/5<br />

PARLAMENT<br />

AUSSENPOLITIK<br />

WIEN<br />

MEDIEN<br />

<strong>Kein</strong>e neuen Privilegien<br />

„Umvolkungshilfe“<br />

Verleugnete Skandale<br />

Rote Medienförderung<br />

Prompt reagierte Vizekanzler HC<br />

Strache auf die Meldung des „Kurier“<br />

zu angeblichen „Pensionsprivilegien“<br />

für Richter durch eine Gesetzesänderung.<br />

Genau das Gegenteil<br />

sei der Fall, es werde eine Diskriminierung<br />

<strong>bei</strong>m Zugang zum Pflegegeld<br />

aufgehoben. S. 6<br />

Syriens Machthaber Al-Assad<br />

macht sich die „großzügige Asylpolitik“<br />

der EU zur Absicherung seiner<br />

Macht zunutze. Wer nicht innerhalb<br />

eines Monats sein Eigentum an<br />

Wohnungen, Häusern oder Grundstücken<br />

persönlich vor Ort deklariert,<br />

wird enteignet. S. 8/9<br />

Wiens SPÖ-Bürgermeister Michael<br />

Häupl bestätigte <strong>bei</strong> seinem<br />

Abschiedsauftritt in der<br />

ORF-„Pressestunde“ den Realitätsverlust<br />

der SPÖ Wien: Alles sei<br />

bestens in der Stadt, und <strong>bei</strong>m KH<br />

Nord seien auch „nur technische<br />

Fehler“ passiert. S. 11<br />

Die Stadt Wien hat eine eigene<br />

Methode der Medienförderung.<br />

Sie hat, laut Stadtrechnungshof,<br />

in den Jahren 2015 und 2016 Bücher<br />

und Zeitschriften im Wert von<br />

283.000 Euro geordert, die nie geliefert<br />

wurden, auch von zwei „roten“<br />

Verlagen. S. 14


2 Innenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Foto: NFZ<br />

Andreas Ruttinger<br />

andreas.ruttinger@fpoe.at<br />

AUS DER<br />

REDAKTION<br />

In Deutschland befreien 200<br />

Asylwerber gewaltsam einen zur<br />

Abschiebung abgeholten Asylwerber<br />

aus einem Polizeiauto.<br />

Erst einer Hundertschaft an Polizisten<br />

gelingt die Durchsetzung<br />

des Rechtsstaates. Aber 81 Prozent<br />

der Deutschen halten den<br />

Staat <strong>bei</strong> der Bewältigung der<br />

Folgen der Masseneinwanderung<br />

schlichtweg für überfordert.<br />

Nazis in Schweden?<br />

In Niederösterreich fallen dem<br />

FPÖ-Asyllandesrat Gutmenschen,<br />

Asylindustrie und die ehemalige<br />

Grenzöffnungsministerin,<br />

nunmehr Landeshauptfrau in St.<br />

Pölten, in den Rücken, weil er<br />

den „Saustall“ im Asylrechtsvollzug<br />

aufräumt und seiner Aufgabe<br />

nachkommt, als Vollzugsorgan<br />

die Gesetze der Republik auch zu<br />

vollziehen.<br />

Während ein Herr Köhlmeier<br />

Österreichs Asylpolitik in die<br />

Nähe des Holocausts rückt, zieht<br />

Schwedens sozialdemokratischer<br />

Regierungschef Stefan Löfven<br />

jetzt nach – und sogar an uns vor<strong>bei</strong>.<br />

Nicht nur soll die jährliche<br />

Asylwerberaufnahmezahl halbiert<br />

werden, ja, sie sollen nunmehr<br />

sogar konzentriert an einem Ort<br />

angehalten werden, bis ihr Verfahren<br />

abgeschlossen ist.<br />

Hintergrund seiner Überlegung<br />

ist auch, abgelehnten Asylwerbern<br />

das Untertauchen vor der Abschiebung<br />

zu verhindern. „Empfangszentrum“<br />

nennen das Schwedens<br />

Sozialdemokraten euphemistisch.<br />

Herr Köhlmeier und Konsorten<br />

hatten dafür, als Herbert Kickl diesen<br />

Vorschlag machte, eine andere<br />

Assoziation parat.<br />

Aber zu Lövfen verfallen sogar<br />

die aggressivsten Traditions-Antifaschisten<br />

in eine Wahrnehmungslähmung.<br />

Nicht aber zu Herbert<br />

Kickl oder Gottfried Waldhäusl.<br />

Fast 40 Prozent mehr Absch<br />

Wie versprochen: Freiheitliche halten in Bund und Ländern an der Durchs<br />

Während sich in Deutschland das <strong>Staatsversagen</strong> zur Masseneinwanderung<br />

2015 jetzt auch <strong>bei</strong> der Durchsetzung des Asylrechts,<br />

sprich <strong>bei</strong> <strong>Abschiebungen</strong>, manifestiert, setzt Österreich unter<br />

der neuen Regierung und Niederösterreich mit einem FPÖ-Asyllandesrat<br />

auf die Durchsetzung des Rechtsstaates.<br />

In Deutschland wird nach dem<br />

Vorfall in Ellwangen – 200 aufgebrachte<br />

Asylwerber befreiten einen<br />

Togolesen aus einem Polizeifahrzeug,<br />

das diesen in ein Abschiebezentrum<br />

bringen sollte – über das<br />

nächste „<strong>Staatsversagen</strong>“ zur Masseneinwanderung<br />

diskutiert (siehe<br />

dazu auch Artikel auf Seite 9).<br />

In Österreich geht hingegen die<br />

Aufar<strong>bei</strong>tung des rot-schwarzen<br />

<strong>Staatsversagen</strong>s zur Masseneinwanderung<br />

zügig voran.<br />

„Das Bundesamt für Fremdenrecht<br />

und Asyl hat in den letzten<br />

zwei Jahren rund 120.000 Asylentscheidungen<br />

getroffen“, bilanzierte<br />

FPÖ-Innenminister Herbert Kickl.<br />

Und die neue Bundesregierung forciere<br />

die freiwillige Heimreise der<br />

illegalen Einwanderer auch mit<br />

verschiedenen Maßnahmen.<br />

Mehr Zwangsabschiebungen<br />

„Wer sich dem aber entzieht, hält<br />

sich widerrechtlich in Österreich<br />

auf. Das ist Asylmissbrauch, den<br />

ein Rechtsstaat nicht dulden kann.<br />

Daher setzen wir alles daran, diese<br />

Illegalen so schnell wie möglich<br />

abzuschieben“, betonte der Innenminister.<br />

Und hier macht die Koalition<br />

ernst mit der Durchsetzung des<br />

Rechtsstaats im Asylwesen. Die<br />

SPITZE FEDER<br />

Spritzwein-Erkenntnisse.<br />

Abschiebe-Flüge sind massiv gestiegen.<br />

Allein heuer wurden bereits<br />

29 Charterflüge durchgeführt,<br />

mit den Destinationen Pakistan,<br />

Nigeria, Georgien, Armenien,<br />

Russland, Afghanistan, Mazedonien,<br />

Serbien, Bosnien, Kosovo, Albanien<br />

und Polen.<br />

1.299 Einwanderer haben von<br />

Jänner bis April das Land unfreiwillig<br />

wieder verlassen – ein Plus<br />

von 38 Prozent. Im Vergleichszeitraum<br />

Jänner bis April 2017 wurden<br />

lediglich 941 abgelehnte Asylwerber<br />

oder illegal Aufenthältige in ihr<br />

Herkunftsland abgeschoben.<br />

Mit Ende Mai sollen die ausständigen<br />

Asylverfahren der Masseneinwanderung<br />

– wie geplant – abgeschlossen<br />

sein. Freiwillig haben<br />

in den vergangenen vier Monaten<br />

Österreich 1.714 Einwanderer verlassen,<br />

nach 1.583 im Vergleichszeitraum<br />

des Vorjahres. Das ergibt<br />

ebenfalls ein Plus von acht Prozent.<br />

FPÖ setzt Asylgesetz durch<br />

Aber noch ziehen die Bundesländer<br />

nicht mit, mit Ausnahme Niederösterreichs.<br />

Dort hat FPÖ-Landesrat<br />

Gottfried Waldhäusl im<br />

Zuge einer Inventur seiner Behörde<br />

405 abgelehnte Asylwerber ausgemacht.<br />

Diese halten sich nicht nur<br />

illegal im Land auf, sondern erhal-<br />

Foto: LPD Steiermark/Jürgen Makowecz<br />

FPÖ-Innenminister Herbert Kickl setzt<br />

bereits außer Landes gebracht, 1.714<br />

ten auch noch monatlich mehr als<br />

221.000 Euro aus der niederösterreichischen<br />

Grundversorgung.<br />

Bis vergangen Samstag haben<br />

sich rund 80 Asylwerber aus privaten<br />

Unterkünften fristgerecht in<br />

den Grundversorgungsquartieren<br />

des Landes Niederösterreichs gemeldet,<br />

in denen sie nun auf die<br />

Rückführung in ihre Heimat warten.<br />

Den fehlenden Personen wird<br />

bis zur Meldung in diesen Quartieren<br />

die Grundversorgung nicht<br />

mehr ausbezahlt, ebenso sind sie<br />

von Leistungen aus der Krankenversicherung<br />

ausgeschlossen.<br />

IMPRESSUM<br />

Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz<br />

Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber:<br />

Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) –<br />

Die Freiheitlichen, Bundesparteileitung,<br />

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Die NFZ erscheint wöchentlich. Einzelpreis: € 0,80;<br />

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Es gilt NFZ-Anzeigenpreisliste Nr. 16.<br />

Verlags- und Herstellungsort: Wien<br />

Grundlegende Richtung: Informationsblatt der Freiheitlichen<br />

Partei Österreichs (FPÖ) – Die Freiheitlichen und<br />

des Freiheitlichen Parlamentsklubs.


Nr. 19 Freitag, 11. Mai 2018<br />

g<br />

iebungen 2018<br />

etzung des Rechtsstaates im Asylbereich fest<br />

KURZ UND BÜNDIG<br />

Foto: FPÖ<br />

Innenpolitik 3<br />

Gegen bürgerliche Mehrheit<br />

Es sei bedauerlich für Salzburg, wenn die<br />

Landes-ÖVP den Weg der positiven Reform-Allianz<br />

auf Bundesebene nicht auch<br />

im Land umlegen möchte und dafür eine<br />

linke Dreier-Koalition anstrebe, bemerkte<br />

FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky (Bild)<br />

zur Entscheidung von ÖVP-Landeshauptmann<br />

Wilfried Haslauer zu einer Koalition<br />

mit NEOS und Grünen. Sich mit den grünen<br />

Wahlverlierern ins Koalitionsbett zu legen,<br />

sei aus Sicht einer bürgerlich-freiheitlichen<br />

Mehrheit unverständlich, betonte Vilimsky.<br />

das Asylgesetz um: Knapp 1.300 abgelehnte Asylwerber wurden heuer<br />

Asylwerber sind freiwillig in ihre Heimatländer zurückgekehrt.<br />

<strong>Kein</strong>e Kürzungen für Bauern<br />

Mit dem aktuellen Entwurf für den EU-Finanzplan<br />

ist FPÖ-Agrarsprecher Maximilian<br />

Linder (Bild) nicht zufrieden: „Die Kürzungen<br />

in der Höhe von rund fünf Prozent sind<br />

für kleine Betriebe existenzbedrohend.“ Es sei<br />

nicht tragbar, dass die Bauern wegen des Ausstiegs<br />

von Großbritannien aus der EU finanzielle<br />

Nachteile zu erwarten hätten. „Unsere<br />

Bauern brauchen Sicherheit und Stabilität.<br />

Wir müssen unsere kleinen Familienbetriebe<br />

unterstützen und eine adäquate, nationale Lösung<br />

sicherstellen“, forderte Lindner.<br />

Foto: Parlamentsdirektion<br />

Dass die Unterbringung von Asylwerbern<br />

in gesicherten Quartieren<br />

Sinn macht, zeigte einmal mehr<br />

ein Mord im niederösterreichischen<br />

Maria Enzersdorf auf. Dort hat ein<br />

bereits mehrfach vorbestrafter Asylwerber,<br />

der wegen seiner Gewaltausbrüche<br />

aus einer privaten Asylunterkunft<br />

verwiesen wurde, einen<br />

anderen Asylwerber getötet und<br />

hernach Kinder auf einem nahegelegenen<br />

Spielplatz bedroht.<br />

Grüne Umgehungstrategie<br />

Völlig anders hingegen der Zugang<br />

des in Oberösterreichs dafür<br />

AUFSTEIGER<br />

zuständigen grünen Landesrats Rudolf<br />

Anschober. Der will nicht nur<br />

weiterhin an der Einwanderung<br />

unter Missbrauch des Asylrechts<br />

festhalten. Er hat Unternehmen<br />

gelockt, bereits Asylwerber – und<br />

nicht anerkannte Asylberechtigte –<br />

in eine Lehrausbildung zu nehmen.<br />

Was wie eine gut gemeinte Tat<br />

aussieht, ist in Wahrheit nur ein<br />

weiterer Versuch zur Aushebelung<br />

des Asylrechts. Denn Anschober<br />

will diese Asylwerber, die<br />

eine Lehre begonnen haben, auch<br />

im Falle eines negativen Asylbescheids<br />

weiter im Land behalten.<br />

ABSTEIGER<br />

Verschwörungstheorien<br />

Der kommende Untersuchungsausschuss<br />

zur Affäre um das Bundesamt für Verfassungssschutz<br />

und Terrorismjusbekämpfung<br />

(BVT) wirft seine Schatten voraus. Seit Wochen<br />

ar<strong>bei</strong>ten sich die Medien an Gerüchten<br />

und Vermutungen rund um die angebliche<br />

„Affäre“ ab. „Da<strong>bei</strong> sollte für Verschwörungstheorien<br />

eigentlich kein Platz mehr sein, aber<br />

auch SPÖ-Kollege Jan Krainer vergaloppiert<br />

sich in seiner Skandalisierungswut im Konjunktivdschungel“,<br />

kritisierte der FPÖ-Fraktionsführer<br />

im BVT-Ausschuss Hans-Jörg<br />

Jenewein (Bild) dessen Mutmaßungen zur<br />

Rolle des Innenministeriums in der Causa.<br />

Foto: FPÖ Wien<br />

Foto: FPÖ<br />

Foto: NFZ<br />

Wiens FPÖ-Vizebürgermeister Dominik<br />

Nepp, der Häupls Erklärungen<br />

zu den Entwicklungen in Wien<br />

während seiner Amtszeit (Schulden,<br />

Islamisierung, Skandale) als<br />

„rote Realitätsverweigerung par<br />

excellence“ beurteilte.<br />

Wiens SPÖ-Bürgermeister Michael<br />

Häupl, der am Märchen festhält,<br />

dass es in seinem roten Wien keine<br />

Skandale gegeben hat: Das Millionengrab<br />

KH Nord haben Techniker<br />

verursacht – und nicht die Chaoten<br />

in der Stadtregierung und im KAV.<br />

BILD DER WOCHE „Frühjahrsputz“ in Wien für den EU-Vorsitz.<br />

Das heißt Baustelle über Baustelle und tägliche Autofahrerqual.<br />

Foto: NFZ


4 Innenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Nachbesserungen <strong>bei</strong>m<br />

Islamgesetz notwendig<br />

Der FPÖ-Justizsprecher Harald Stefan erläutert im NFZ-Interview<br />

die von der FPÖ seit dem Beschluss im Parlament kritisierten<br />

Schwachstellen des Islamgesetzes, die den Skandal um ATIB ermöglicht<br />

haben. Er fordert eine rasche Nachbesserung des Gesetzes.<br />

Welche Gründe müssen nach<br />

geltender Gesetzeslage vorliegen,<br />

damit die Bundesregierung einen<br />

Verein wie ATIB – nach den jüngsten<br />

Vorfällen – auflösen kann?<br />

Stefan: Einerseits ist nach dem<br />

Vereinsgesetz ein Verein dann behördlich<br />

aufzulösen, wenn er gegen<br />

Strafgesetze verstößt, seinen<br />

statutenmäßigen Wirkungskreis<br />

überschreitet oder überhaupt den<br />

Bedingungen seines rechtlichen<br />

Bestands nicht mehr entspricht.<br />

Diese Rechtsvorschrift<br />

trifft<br />

auf ATIB als<br />

Dachverband<br />

von 65 Moscheevereinen<br />

zu und fällt in<br />

die Zuständigkeit des Innenministeriums.<br />

Andererseits bestehen<br />

sechs ATIB-Kultusgemeinden innerhalb<br />

der IGGÖ, die wiederum<br />

Moscheen betreiben und auf die<br />

das Islamgesetz Anwendung findet.<br />

Hier liegt die Zuständigkeit<br />

der Auflösung <strong>bei</strong> dem im Bundeskanzleramt<br />

angesiedelten Kultusamt.<br />

SPÖ-Staatssekretärin Muna<br />

Duzdar hat im Vorjahr eine Überprüfung<br />

der Moscheebetreibervereine<br />

angekündigt und wenig später<br />

die Kompetenzaufteilung Kultusamt<br />

(Islamgesetz) und Innenministerium<br />

(Vereinsgesetz) beklagt.<br />

Trifft das zu?<br />

Stefan: Hier ist Muna Duzdar<br />

ausnahmsweise Recht zu geben,<br />

denn genau diese problematische<br />

Kompetenzverteilung, die<br />

dazu führt, dass unzumutbarer<br />

Weise Vereinsbehörden Beurteilungen<br />

über Angelegenheiten<br />

der Religionsausübung treffen<br />

müssen, wurde von<br />

uns bereits im Gesetzgebungsprozess<br />

vorausgesagt.<br />

Die FPÖ hat das Islamgesetz<br />

von Anfang<br />

an kritisiert, HC Strache<br />

hat jüngst eine<br />

Evaluierung des Gesetzes<br />

gefordert. Was<br />

will die FPÖ <strong>bei</strong><br />

„Predigten in Moscheen<br />

sollten auf Deutsch<br />

gehalten werden.“<br />

dem Gesetz nachgebessert wissen?<br />

Stefan: Zunächst muss eine fundierte<br />

Offenlegung der Glaubensgrundsätze<br />

von der Islamischen<br />

Glaubensgemeinschaft in Österreich<br />

eingefordert werden. Ein allgemein<br />

gehaltenes neunseitiges<br />

Papier, wie es bisher übermittelt<br />

wurde, kann keinesfalls sämtliche<br />

entscheidenden Fragen beantworten.<br />

Des Weiteren bedarf es<br />

einer verbindlichen deutschen Koran-Übersetzung.<br />

Das Argument<br />

der Unübersetzbarkeit,<br />

wie<br />

es von Seiten<br />

der IGGiÖ geführt<br />

wird, darf<br />

keine Begründung<br />

sein, zumal<br />

die IGGiÖ selbst Koranverse<br />

in deutscher Sprache in ihren<br />

Grundsätzen der Lehre übermittelt<br />

hat, um die Vereinbarkeit des<br />

Korans mit der österreichischen<br />

Verfassung zu belegen. Die Bestimmungen<br />

zum Verbot der Auslandsfinanzierung<br />

müssen nachgeschärft<br />

werden, um eine völlige<br />

Verhinderung und eine bessere Exekutierbarkeit<br />

sicherzustellen. Neben<br />

etlichen anderen Maßnahmen<br />

braucht es <strong>bei</strong>spielsweise gesetzliche<br />

Bestimmungen, die zu Predigten<br />

in Moscheen und<br />

Seelsorge in Gefängnissen<br />

und<br />

<strong>bei</strong>m Bundesheer<br />

ausschließlich<br />

in deutscher<br />

Sprache verpflichten.<br />

Foto: FPÖ<br />

Foto: NFZ<br />

Thema<br />

der<br />

Woche<br />

Die geplante Imam-Schule der Islamischen Föderation in Wien Simmering<br />

„Kultur- und Bildungszentrum“ ausgewiesen war – wurde erst nach Prote<br />

Die Ernte des falsc<br />

Innenministerium lässt den von Rot-Grün geförde<br />

Vor knapp zehn Jahren haben Anrainer mit Unterstützung der FPÖ<br />

gegen den Ausbau der Moschee in der Brigittenauer Dammstraße<br />

protestiert. Sie wurden von Rot-Grün lauthals ins rechte Eck gestellt,<br />

ihre Vorbehalte ignoriert. Jetzt ducken sich die bedingungslosen Förderer<br />

des türkischen Nationalismus und Islamismus weg.<br />

Während die Ermittlungen seitens<br />

der Staatsanwaltschaft gegen<br />

den Verein „Türkisch-Islamische<br />

Union für kulturelle und soziale<br />

Zusammenar<strong>bei</strong>t in Österreich“<br />

(ATIB) laufen, hat FPÖ-Innenminister<br />

Herbert Kickl angekündigt,<br />

dass auch sämtliche Vereine und<br />

Organisationen, die mit ATIB in<br />

Verbindung stehen, überprüft werden<br />

– und zwar bundesweit.<br />

Grund für die erweiterten Maßnahmen<br />

seien „die jüngsten Vorkommnisse<br />

rund um das Vereinskonstrukt<br />

ATIB“, etwa der<br />

Missbrauch von Kindern für die<br />

Kriegspropaganda des türkischen<br />

Staatschefs Recep T. Erdogan in der<br />

Wiener Moschee Dammstraße, die<br />

von der ATIB geleitet wird.<br />

In einem weiteren Fall wurden in<br />

einer Moschee in Wien extremistische<br />

Botschaften gegen „Ungläubige“<br />

verbreitet. Fotos im Internet<br />

zeigen nationalistisch indoktrinierte<br />

Kinder, die den „Wolfsgruß“ der<br />

ultranationalistischen türkischen<br />

„Grauen Wölfe“ präsentieren.<br />

Dazu werde nun erhoben, ob bereits<br />

vereinsrechtliche Verfahren<br />

gegen diese 63 Vereine oder den<br />

Dachverband <strong>bei</strong> den jeweiligen<br />

Landesbehörden anhängig seien<br />

und ob es rechtliche Möglichkeiten<br />

einer Vereinsauflösung <strong>bei</strong> Verstößen<br />

gegen das Vereinsgesetz gebe.<br />

Unter Ankaras Kontrolle<br />

Zuvor hat ein Bericht des „profil“<br />

für weiteres Aufsehen gesorgt,<br />

dass in einem Kindergarten des<br />

ATIB-Vereins NOKTA das pädagogische<br />

Kindergartenkonzept, das<br />

2009 <strong>bei</strong> der zuständigen Wiener<br />

Magistratsabteilung 11 eingereicht<br />

und genehmigt (!) wurde, die Betonung<br />

auf Türkentum und Religion<br />

lege.<br />

Die türkischen Vereine Islamische<br />

Föderation, ATIB und Türkische<br />

Föderation (ATF) betreiben<br />

137 der rund 350 Moscheen in Österreich.<br />

Die Islamische Föderation<br />

wurde 1988 gegründet und firmiert<br />

in Deutschland unter dem Namen<br />

Milli Görüs (Nationale Sicht) – und


Nr. 19 Freitag, 11. Mai 2018<br />

g<br />

Innenpolitik 5<br />

Foto: Parlamentsdirektion/Photo Simonis<br />

POLITIK<br />

ANALYSIERT<br />

Johann Gudenus<br />

geschäftsführender FPÖ-Klubobmann<br />

– die laut Einreichungsplan des der islamistischen Milli-Görüs-Bewegung nahestehenden Vereins nur als<br />

sten der Freiheitlichen nicht umgesetzt.<br />

hen Generalverdachts<br />

rten ATIB-Dachverband und alle untergeordneten Vereine überpüfen<br />

Foto: NFZ<br />

unter Aufsicht des Verfassungsschutzes.<br />

ATIB wurde als Gegenentwurf<br />

zu Milli Görüs gegründet, unter<br />

dem Motto: Wenn schon Religion,<br />

dann unter Kontrolle des türkischen<br />

Staates. ATIB und ihre deutsche<br />

Schwesterorganisation DITIB<br />

sind dem türkischen Religionsamt<br />

DIYANET in Ankara unterstellt.<br />

Daher musste laut Statuten die türkische<br />

Botschaft im ATIB-Vorstand<br />

personell vertreten sein. Als Erdogan<br />

2002 die Macht übernahm, übernahm<br />

er auch die DIYANET und<br />

spannte deren Ableger für seine<br />

politischen Ziele in der – oder besser<br />

– gegen die Europäishe Union<br />

ein. Infolge der Unterstützung aus<br />

Ankara haben ATIB und Islamische<br />

Föderation sich die Islamische<br />

Glaubensgemeinschaft in Österreich<br />

(IGGÖ) de facto untereinander<br />

aufgeteilt.<br />

Die Türkische Föderation ist mit<br />

„nur“ 20 Moscheevereinen zwar<br />

der kleinste der drei, aber der radikalste.<br />

Die Mitglieder sind bekannt<br />

als „Graue Wölfe“ (Bozkurtlar).<br />

In ihrer Ideologie sind die Türken<br />

ein überlegenes Herrenvolk. Angestrebt<br />

wird ein Großreich, das alle<br />

Von SPÖ und Grünen im Stich gelassen. Nur die FPÖ unterstützte<br />

die Anrainerproteste gegen den Bau der umstrittenen Moschee.<br />

Turkvölker bis hinein nach China<br />

und alle ehemaligen osmanischen<br />

Gebiete bis einschließlich Wien<br />

umfasst – eine Idee, die auch Staatspräsident<br />

Erdogan anstrebt, weshalb<br />

die Organisation in der Türkei<br />

wohlwollend behandelt wird. Auch<br />

nach mehreren Anschlägen auf Vertreter<br />

der armenischen Minderheit.<br />

Rot-Grünes Versagen<br />

2009 hatten Anrainer gegen den<br />

Ausbau der ATIB-Moschee in der<br />

Dammstraße mobil gemacht. Unterstützung<br />

erhielten sie nur von der<br />

FPÖ, da „die Politiker von anderen<br />

Parteien zu feig sind, sich den Bürgerproblemen<br />

zu stellen“, wie deren<br />

Sprecherin Hannelore Schuster<br />

betonte.<br />

Dafür wurden sie von SPÖ, Grünen<br />

und deren NGOs ins rechte Eck<br />

gestellt. Grünen-Chefin Maria Vassilakou<br />

warnte vor „von Neonazis<br />

unterwandertem Protest“, SPÖ-Integrationsstadträtin<br />

Sandra Frauenberger<br />

sprach von „Verhetzungspolitik<br />

der schlimmsten Sorte“ und<br />

„SOS Mitmensch“ fordert gar ein<br />

Verbot der Proteste der Anrainer.<br />

Jetzt ernten sie, was sie mit ihrem<br />

Nazi-Generalverdacht gegen Wiener<br />

gesät haben: türkischen Nationalismus<br />

und Islamismus.<br />

Kinder in militärischen Tarnanzügen,<br />

salutierend, exerzierend<br />

und türkische Fahnen schwenkend.<br />

Wenn man meint, dass dies<br />

irgendwo in Anatolien passiert sei,<br />

der irrt: diese Szenen haben sich<br />

Mitten in Wien abgespielt haben<br />

und zwar in einer ATIB-Moschee<br />

in Wien Brigittenau.<br />

SPÖ hat versagt<br />

Es ist nun höchst an der Zeit,<br />

dass in Österreich lebende Kinder<br />

vor der Propaganda ultranationaler<br />

Türken und des immer bedrohlicher<br />

auftretenden politischen Islam<br />

geschützt werden.<br />

Diejenigen türkischen Vereine,<br />

die nicht nur Erdogan und seine<br />

großosmanischen Träume unterstützen<br />

und verherrlichen, sind ein<br />

Hort einer demokratiefeindlichen<br />

Bewegung in Österreich und ganz<br />

Europa. Bereits vor einem Jahr fiel<br />

der Verein ATIB dadurch auf, dass<br />

ihm eine Nähe zum türkischen Geheimdienst<br />

nachgesagt wurde.<br />

Unterstützt von Wiens rot-grüner<br />

Stadtregierung wächst hier<br />

eine gefährliche Subkultur heran,<br />

ein Skandal sondergleichen. Für<br />

ATIB müssen nun sofort Konsequenzen<br />

gesetzt werden, hier ist<br />

Gefahr in Verzug!<br />

Der Irrsinn ist, dass SPÖ-Chef<br />

Christian Kern hochrangige Vertreter<br />

von ATIB und der Milli<br />

Görüs Bewegung hofiert. Es ist äußerst<br />

bedenklich, wenn ein ehemaliger<br />

Bundeskanzler und jetziger<br />

SPÖ-Oppositionschef Vereinen<br />

oder Organisationen, die eine bedenkliche<br />

Nähe zum Islamismus<br />

und Antisemitismus haben, freundschaftliche<br />

Besuche abstattet.<br />

Kern und seine SPÖ müssen<br />

sich entscheiden, ob sie auf der<br />

Seite der Österreicher und der Demokratie,<br />

oder auf der Seite der<br />

Islamisten und türkischen Nationalisten<br />

stehen.


6 Parlament<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Foto: NFZ<br />

Norbert Nemeth<br />

Klubdirektor der FPÖ<br />

HOHES<br />

HAUS<br />

Das Gesprächsthema derzeit ist<br />

der angekündigte Rücktritt des<br />

Neos-Klubobmannes Mathias<br />

Strolz. Neben Peter Kolba von der<br />

Liste Pilz geht binnen kurzer Zeit<br />

der zweite Klubobmann. Somit<br />

verbleibt die SPÖ als einzige Oppositionspartei,<br />

die ihren Klubchef<br />

noch nicht ausgetauscht hat.<br />

Menschenrechte<br />

Abseits der Personalrochaden<br />

in der Opposition wird im Parlament<br />

fleißig gear<strong>bei</strong>tet. Abseits<br />

der unmittelbaren Regierungsar<strong>bei</strong>t<br />

leisten die Abgeordneten der<br />

Koalitionsklubs Großartiges.<br />

So sei auf einen Antrag der<br />

Abgeordneten Josef Riemer und<br />

Reinhold Lopatka verwiesen, mit<br />

dem auf die Anerkennung der<br />

deutschsprachigen Volksgruppe<br />

in Slowenien gedrängt wird:<br />

„Um dem Ruf als Vorzeigeland<br />

in Europa gerecht zu werden,<br />

muss Slowenien sich auch aktiv<br />

der Frage der Behandlung<br />

der autochthonen Volksgruppe<br />

der deutschsprachigen Altösterreicher<br />

stellen. Anders als die<br />

slowenische Volksgruppe in Österreich<br />

ist die deutschsprachige<br />

Volksgruppe in Slowenien noch<br />

immer vielfältigen Diskriminierungen<br />

im täglichen Leben ausgesetzt<br />

und nicht als autochthone<br />

Volksgruppe anerkannt.“<br />

Die Republik Österreich wird<br />

deren Forderung unterstützen,<br />

damit Slowenien den Altösterreichern<br />

dieselben Rechte einräumt<br />

wie der italienischen und ungarischen<br />

Volksgruppe.<br />

Gerade im Sinne der Achtung<br />

der Menschenrechte sollte diese<br />

unbefriedigende Situation - auch<br />

im Lichte der gutnachbarschaftlichen<br />

Beziehungen - endlich gelöst<br />

werden. Diese Initiative ist<br />

ein guter Anfang hierzu.<br />

Foto: Parlamentsdirektion<br />

KULTURPOLITIK<br />

Kunst und Kultur für Jugendliche<br />

FPÖ und ÖVP haben im Kulturausschuss zwei<br />

Anträge eingebracht, um Kinder und Jugendliche für<br />

Kunst zu begeistern. So soll eine Online-Plattform erstellt<br />

werden, die alle Angebote der Bundesmuseen,<br />

der Österreichischen Nationalbibliothek sowie der<br />

Bundestheater für Kinder und Jugendliche auflistet.<br />

Zusätzlich soll der Musikunterricht in den Volksschulen<br />

durch eine engere Vernetzung mit Musikschulen,<br />

Chören und Kapellen attraktiviert werden.<br />

Foto: KHM<br />

BILDUNGSPOLITIK<br />

Deutschklassen<br />

Die Deutschförderklassen an<br />

heimischen Schulen können voraussichtlich,<br />

wie geplant, im kommenden<br />

Schuljahr starten. Der Unterrichtsausschuss<br />

des Nationalrats<br />

nahm am vergangenen Dienstag<br />

die dafür notwendige Gesetzesänderung<br />

mit den Stimmen von ÖVP<br />

und FPÖ an.<br />

<strong>Kein</strong> Pensionsprivileg<br />

<strong>bei</strong> Richtern geplant<br />

Aufhebung der Diskriminierung <strong>bei</strong>m Pflegegeld ist kein „Privileg“<br />

Nichts unversucht lässt der<br />

„Kurier“, um die FPÖ anzuschwärzen.<br />

So auch <strong>bei</strong> dem am<br />

Wochenende ausgestreuten Bericht<br />

über ein angebliches „Pensionsprivileg“<br />

für Richter.<br />

Mit einem gemeinsamen Entschließungsantrag<br />

verliehen die<br />

Abgeordneten Carmen Jeitler-Cincelli<br />

(ÖVP) und Carmen Schimanek<br />

HC Strache: <strong>Kein</strong>e Privilegien sondern Aus für eine Diskriminierung.<br />

Ein neues „Pensionsprivileg“<br />

wolle Vizekanzler HC Strache in<br />

seiner Eigenschaft als Beamtenminister<br />

einführen, jubelte der linke<br />

„Kurier“ am vergangenen Wochenende.<br />

Demnach sollen Richter ihre<br />

Versetzung in den Ruhestand bewirken<br />

können, wenn sie 60 Jahre<br />

alt sind und ein Viertel ihrer<br />

Dienstzeit in den letzten <strong>bei</strong>den Ar<strong>bei</strong>tsjahren<br />

Journaldienst geleistet<br />

haben, was als „Schwerar<strong>bei</strong>t“ gelten<br />

solle.<br />

Der Vizekanzler stellte prompt<br />

klar, dass kein „neues Pensionsprivileg“<br />

<strong>bei</strong> Richtern eingeführt werde.<br />

Die „Schwerar<strong>bei</strong>terregelung“<br />

betreffe lediglich Richter, die zumindest<br />

einen Anspruch auf Pflegegeld<br />

in Höhe der Stufe 3 hätten.<br />

(FPÖ, Bild) <strong>bei</strong> der letztwöchigen<br />

Sitzung des Gleichbehandlungsausschusses<br />

im Nationlarat ihrer<br />

Forderung nach einem zusätzlichen<br />

Betreuungsangebot für von Gewalt<br />

betroffene Frauen Nachdruck.<br />

Konkret appellieren die <strong>bei</strong>den<br />

Frauensprecherinnen der Regierungsparteien<br />

an ÖVP-Frauenministerin<br />

Juliane Bogner-Strauß, 100<br />

neue Betreuungsplätze zu schaffen<br />

und den Opferschutz bedarfsgerecht<br />

auszubauen.<br />

Da<strong>bei</strong> fand diese türkis-blaue<br />

Initiative auch die Unterstützung<br />

durch die Frauensprecherinnen aller<br />

Oppositionsparteien.<br />

Mit der neuen Regelung würden<br />

Richter gegenüber anderen<br />

Anspruchsberechtigten nicht mehr<br />

diskriminiert, korrigierte der Vizekanzler<br />

dieses „Missverständnis“.<br />

Ein Signal gegen Gewalt an Frauen<br />

Für Carmen Jeitler-Cincelli gehe<br />

es nun in der Folge darum, den<br />

konkreten Bedarf an Betreuungseinrichtungen<br />

zu evaluieren und<br />

da<strong>bei</strong> in Abstimmung mit den Bundesländern<br />

vorzugehen.<br />

FPÖ-Frauensprecherin Schimanek<br />

wertete das einhellige,<br />

überparteiliche Votum im Gleichbehandlungausschuss<br />

als „gemeinsames<br />

und starkes Signal gegen<br />

jegliche Gewalt gegen Frauen“.<br />

Das Hauptanliegen der <strong>bei</strong>den Antragstellerinnen<br />

von ÖVP und FPÖ<br />

ist vor allem die Sicherstellung der<br />

Finanzierung der Frauenhäuser<br />

durch Bund und Länder.<br />

Foto: NFZ


Nr. 19 Freitag, 11. Mai 2018<br />

g<br />

Selbstgerechter desavouiert Gedenkfeier<br />

Schriftsteller nutzte Gedenkfeier zur persönlichen Abrechnung mit den Freiheitlichen<br />

In seiner Gedenkrede anlässlich einer Gedenkveranstaltung des Parlaments<br />

an die Opfer des Nationalsozialismus rechnete der Schriftsteller<br />

Michael Köhlmeier mit der Koalition und insbesondere mit der<br />

FPÖ ab – und verhedderte sich da<strong>bei</strong> in einer gerdezu obszönen Verharmlosung<br />

des Nationalsozialismus.<br />

Parlament 7<br />

Nicht nur die Freiheitlichen empörten<br />

sich über Köhlmeiers Vorgehen.<br />

Vor allem die billige Methode,<br />

drei Äußerungen – einen aus<br />

der Zeitschrift „Aula“, einen Satz<br />

aus der Kritik von Klubobmann Johann<br />

Gudenus am NGO-Finanzier<br />

George Soros und den Satz Herbert<br />

Kickls bezüglich der „konzentrierten<br />

Unterbringung“ im Zusammenhang<br />

mit Asylwerbern – völlig aus<br />

dem Kontext zu reißen, um so den<br />

Freiheitlichen „Antisemitismus“<br />

zu unterstellen.<br />

Zweierlei Maß<br />

„Es sitzt zu Gericht über die FPÖ<br />

und benötigt für das Urteil keine<br />

zwei Waagschalen, nur eine. Es<br />

gibt nichts zu wägen“, kritisierte<br />

Hubert Patterer in der „Kleinen<br />

Zeitung“ Köhlmeiers einseitige<br />

Beurteilung.<br />

Auch Andreas Koller von den<br />

„Salzburger Nachrichten“ bemängelt<br />

das „Messen mit zweierlei<br />

Mass“ das Köhlmeier und Konsorten<br />

zum Antisemitismus an den Tag<br />

legen. Der Alltags-Antisemitismus,<br />

der Juden in Europa von den moslemischen<br />

Einwanderern sogar<br />

wieder physisch entgegenschlägt,<br />

interessiere sie nicht. Nur der in<br />

Äußerungen von Freiheitlichen hineininterpretierte<br />

ist in ihren Augen<br />

der einzig Wahre.<br />

Als „abgründig“ bezeichnete<br />

Patterer Köhlmeiers Vergleich,<br />

dass die Schließung der Balkanroute<br />

gleichzusetzen sei mit dem<br />

AK-Chefin will Mindestsicherung<br />

für Asylwerber<br />

<strong>Kein</strong>e Gedenkrede, sondern reine Selbstinszenierung Köhlmeiers (l.).<br />

Ausliefern von Juden an die Nazis.<br />

Und Koller urteilt über diese Textpassage<br />

Köhlmeiers sogar noch<br />

schärfer: „Eine solche Verharmlosung<br />

des NS-Terrors findet sich<br />

wohl nicht einmal im finstersten<br />

Burschenschafter-Liederbuch.“<br />

„Dem heutigen Gedenktag hat<br />

Köhlmeier einen Bärendienst erwiesen,<br />

auch wenn ihn seine Claqueure<br />

dafür abfeiern“, bemerkte<br />

FPÖ-Klubobmann Walter Rosenkranz<br />

zu der „selbstgerechten Inszenierung“<br />

des Schriftstellers.<br />

Regierung gedachte der<br />

Opfer des NS-Regimes<br />

Foto: Parlamentsdirektion/Thomas Topf<br />

Anderl: Mindestsicherung für alle.<br />

Die Ablehnung einer dringend<br />

notwendigen Reform der Mindestsicherung<br />

durch die neue Ar<strong>bei</strong>terkammer-Chefin<br />

Renate Anderl<br />

in der „Kronen Zeitung“ zeuge<br />

von ihrer Ignoranz gegenüber dem<br />

Wunsch und dem Willen der Österreicher,<br />

kritisierte der Obmann der<br />

freiheitlichen Ar<strong>bei</strong>tnehmer, Bundesrat<br />

Bernhard Rösch.<br />

Anderl hatte die Reformpläne<br />

der türkis-blauen Regierung als<br />

„Angriff auf einen Staat, der Menschen<br />

in Not auffängt und hilft“<br />

bezeichnet und die „Mindestsicherung<br />

für alle“ verteidigt.<br />

„Anderl ist hier als sozialpolitische<br />

Geisterfahrerin unterwegs.<br />

Österreich braucht im Sozialwesen<br />

endlich einen Paradigmenwechsel,<br />

der auch eine differenzierte Betrachtung<br />

zwischen Staatsbürgern<br />

und angeblichen Flüchtlingen <strong>bei</strong>nhaltet“,<br />

betonte Rösch.<br />

Die „sozialistische Füllhornpolitik“<br />

der vergangenen Jahrzehnte<br />

habe das Sozialsystem an den Rand<br />

des Kollapses gebracht. Alleine ein<br />

Blick auf die Budgetzahlen im „roten<br />

Wien“ zeige deutlich, dass das<br />

sozialistische Gießkannenprinzip<br />

ins Chaos führt. „Leere Kassen,<br />

hohe Schulden und eine Politik der<br />

offenen Türe bringen höchstens der<br />

SPÖ am 1. Mai neue Aktivisten –<br />

für die Republik ist so eine Vorgehensweise<br />

jedoch katastrophal“,<br />

erklärte der freiheitliche Ar<strong>bei</strong>tnehmervertreter.<br />

Daher werde er all jene Initiativen<br />

der Bundesregierung mit ganzer<br />

Kraft unterstützen, die dazu<br />

führen, dass die Transferleistungen<br />

künftig wieder gerecht verteilt<br />

werden. „Und mehr Gerechtigkeit<br />

bedeutet vor allem: Österreich zuerst!“,<br />

betonte Rösch.<br />

Foto: NFZ<br />

Am Vormittag des 6. Mai gedachten<br />

Bundespräsident Alexander<br />

Van der Bellen, Kanzler<br />

Sebastian Kurz und Vizekanzler<br />

HC Strache und die Bundesregierung<br />

der Opfer des Nationalsozialismus<br />

mit einer Kranzniederlegung<br />

am „Mahnmal gegen<br />

Krieg und Faschismus“ auf dem<br />

Wiener Albertinaplatz.<br />

Vizekanzler HC Strache<br />

mahnte da<strong>bei</strong> zur „Übernahme<br />

von Verantwortung für die Vergangenheit<br />

und die Zukunft“<br />

durch alle Österreicher. Ein zentrales<br />

Motiv seiner Rede war das<br />

Konzentrationslager Mauthausen.<br />

Das Mauthausen Komitee<br />

hatte dazu nämlich freiheitliche<br />

Mitglieder der Bundes- wie der<br />

oberösterreichischen Landesregeirung<br />

zuletzt explizit von der<br />

Befreiungsfeier am 6. Mai ausgeladen.<br />

Foto: BKA/Andy Wenzel


8 Außenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Foto: NFZ<br />

Harald Vilimsky<br />

Asyl: „<strong>Staatsversagen</strong>“<br />

in Deutschland<br />

Moslemischer Umgang<br />

mit Asylwerbern<br />

FÜR ÖSTERREICH IM EU-PARLAMENT<br />

Deutschland unter Angela<br />

Merkel hat ein ernstes Problem<br />

mit den Folgen seiner Masseneinwanderung.<br />

Ein mit Gewalt von<br />

rund 200 Asylwerbern verhinderter<br />

Abschiebungsversuch löste<br />

eine Debatte um die Durchsetzungsfähigkeit<br />

des Rechtsstaates<br />

aus. Die FAZ bringt es mit dem<br />

Wort „<strong>Staatsversagen</strong>“ auf den<br />

Punkt. Dass es daneben noch Typen<br />

wie Jakob Augstein gibt, der<br />

das schlicht mit „Pech für das<br />

Recht!“ kommentiert und statt<br />

Rechtsdurchsetzung eine „Bleibekultur“<br />

fordert, macht klar, wie<br />

weit Teile Deutschlands zum Absurdistan<br />

verkommen sind.<br />

Indessen fordert die deutsche<br />

Polizeigewerkschaft die Abweisung<br />

von Personen ohne Ausweispapiere<br />

an den Grenzen.<br />

CSU-Landesgruppenchef Dobrindt<br />

nimmt die „Anti-Abschiebe-Industrie“<br />

aufs Korn, jene<br />

Melange an Flüchtlingsräten,<br />

NGOs und Rechtsanwälten, die<br />

ihre Hauptaufgabe darin sehen,<br />

den Rechtsstaat zu sabotieren.<br />

Innenminister Seehofer will ausreisepflichtigen<br />

Flüchtlingen nur<br />

noch Sachleistungen geben, „Ankerzentren“<br />

für die Unterbringung<br />

von Asylwerbern einrichten<br />

und Herkunftsländern, die <strong>bei</strong><br />

<strong>Abschiebungen</strong> nicht kooperieren,<br />

die Entwicklungshilfe streichen.<br />

Das alles kommt nicht nur zu<br />

spät, es wirkt auch unglaubwürdig.<br />

Schließlich saß die CSU<br />

mit in der Regierung, als sich<br />

Deutschland diese Probleme eingebrockt<br />

hat, und Seehofer hat<br />

als bayerischer Ministerpräsident<br />

all das mitgetragen.<br />

Foto: IOM<br />

Fast 14.000 Flüchtlinge aus Afghanistan,<br />

Somalia, Irak und anderen<br />

Ländern sitzen seit bis zu einem<br />

Jahrzehnt in Indonesien, dem Land<br />

mit der größten moslemischen Bevölkerungszahl<br />

fest. Und das hinter<br />

gefängnisartigen Unterkünften,<br />

die mit hohen Mauern und Stacheldraht<br />

umgeben sind.<br />

Die Flüchtlinge stehen zunehmend<br />

unter Druck, in ihre Länder<br />

zurückzukehren, berichtete<br />

die Internationale Organisation für<br />

Migration (IOM) der UNO nach<br />

einem Besuch des Anhaltelagers in<br />

Balikpapan auf der Insel Borneo.<br />

Bisher sind etwa 46 Flüchtlinge,<br />

die es nicht mehr ertragen konnten,<br />

aus diesem Lager nach Afghanistan<br />

zurückgekehrt.<br />

Indonesien hat die UN-Flüchtlingskonvention<br />

nicht unterzeichnet<br />

und betrachtet Asylwerber als illegale<br />

Einwanderer. Trotz eines Präsidialerlasses<br />

von 2016, der ihnen<br />

eine vorübergehende Unterkunft<br />

bietet, befinden sich immer noch<br />

mehr als 1.000 illegale Einwanderer<br />

hinter Gittern. Der Flüchtlingsandrang<br />

entstand vor allem nach<br />

2014, als Australien seine Migrationspolitik<br />

verschärft hat und keine<br />

Asylwerber mehr ins Land lässt.<br />

Auch die von IOM offerierte<br />

Rückkehrhilfe in Höhe von 2.000<br />

Dollar, die von der australischen<br />

Regierung zur Verfügung gestellt<br />

wurde, blieb ungenutzt. Denn die<br />

meisten wollen nicht zurück in ihre<br />

Heimat, sondern hoffen, nach Australien,<br />

in die USA oder nach Europa<br />

„umgesiedelt“ zu werden.<br />

Protest gegen Glaubensbrüder.<br />

Foto: reporter.co.at<br />

Europas Asylwesen<br />

Machtposition des<br />

<strong>Kein</strong>e Reaktion der EU auf das syrische Enteignun<br />

Mit der Massenaufnahme von syrischen Asylwerbern hat die Europäische U<br />

sad einen lebensrettenden Gefallen für dessen Regime getan, weil sie seine<br />

Rund 700.000 syrische Staatsbürger haben in den vergangen zwei<br />

Jahren Asyl in den EU-Ländern erhalten. Mit einem Enteignungsdekret<br />

zum „Wiederaufbau“ stellte das Assad-Regime diesen ein Ultimatum:<br />

Wer nicht innerhalb von 30 Tagen sein Eigentum an Wohnungen<br />

und Häusern deklariert, verliert diese. Damit stolpert Europa mit<br />

seinem Asylrecht für die Syrer in Assads „Umvolkungsfalle“.<br />

Am 2. April veröffentlicht die<br />

staatliche syrische Nachrichtenagentur<br />

ein Dekret von Staatspräsident<br />

Baschar al-Assad. Das „Dekrets<br />

10“ hat das Potential, die<br />

Rückkehr „einer gewaltigen Zahl<br />

von Syrern“ zu erschweren, stellte<br />

das deutsche Außenministerium<br />

konsterniert fest. Mit dem Dekret<br />

hat die syrische Regierung das<br />

Recht, Bebauungspläne für zerstörte<br />

Gebiete zu erstellen. Die Lokalverwaltung<br />

muss dafür eine Liste<br />

der Grundbesitzer in den betroffenen<br />

Gebieten aufstellen. Die Besitzer<br />

haben dann 30 Tage Zeit,<br />

ihre Eigentumsrechte nachzuweisen<br />

und zu bestätigen. Tun sie das<br />

nicht, fällt der Besitz an den Staat.<br />

Asylanten werden Migranten<br />

Davon betroffen sind nicht nur<br />

die 6,6 Millionen syrischen Binnenflüchtlinge<br />

und jene 5,6 Millionen,<br />

die in den Nachbarländern<br />

Zuflucht vor dem Bürgerkrieg gefunden<br />

haben. Es betrifft vor allem<br />

die in Europa anerkannten syrischen<br />

Asylanten.<br />

Außerdem hat die syrische Online-Plattform<br />

„Zaman al Wasl“<br />

eine „schwarze Liste“ des Geheimdienstes<br />

veröffentlicht, die rund 1,6<br />

Millionen „unerwünschte Personen“<br />

enthält. Darin sind jene – vor<br />

allem junge – Männer aufgelistet,<br />

die sich dem Militärdienst entzogen<br />

oder an Protestaktionen gegen<br />

Assad (r.) und sein bester Helfer im Kri<br />

Umsiedlung nach Europa: der türkisch


Nr. 19 Freitag, 11. Mai 2018<br />

g<br />

festigt die<br />

Assad-Regimes<br />

gsdekret gegenüber geflüchteten Staatsbürgern<br />

nion unter Führung von Angela Merkel Syriens Machthaber Baschar al-As-<br />

Kritiker aufgenommen haben.<br />

das Regime teilgenommen haben.<br />

Damit dürfen die europäischen<br />

Asylgeberländer wohl die Hoffnung<br />

fahren lassen, dass ein Großteil<br />

der meist jungen Männer nach<br />

dem Ende des Krieges mit ihren<br />

mitgebrachten oder inzwischen<br />

nachgezogenen Familien freiwillig<br />

nach Syrien zurückkehren wird.<br />

<strong>Kein</strong> Interesse an Rückkehrern<br />

Das betrifft vor allem Deutschland,<br />

das rund 500.000 Syrern Asyl<br />

oder subsidiären Schutz gewährt<br />

hat, aber auch Österreich mit mehr<br />

als 30.000 syrischen Asylanten.<br />

eg gegen Regimegegner und deren<br />

e Staatschef Recep Tayyip Erdogan.<br />

Foto: youtube.com<br />

Die Regierung Assad ist zudem<br />

an deren Rückkehr nicht sonderlich<br />

interessiert. Denn diese würden die<br />

ohnehin schon bestehenden Probleme<br />

<strong>bei</strong> der hohen Ar<strong>bei</strong>tslosigkeit<br />

oder <strong>bei</strong>m mangelnden Wohnraum<br />

nur verschärfen und den Bevölkerungsanteil<br />

der oppositionellen<br />

sunnitischen Syrer wieder erhöhen.<br />

Daran haben das alevitischen Regime<br />

Assad und seine schiitischen<br />

Unterstützer aus dem Iran kein Interesse.<br />

Die Fluchtbewegung ins<br />

Ausland war für das Assad-Regime<br />

nicht nur eine Öffnung des Überbevölkerungsdruckventils,<br />

sondern<br />

auch eine Entlastung durch den erhöhten<br />

Mittelzufluss der Geflohenen<br />

an ihre Familien zu Hause.<br />

Weitere „EU-Hilfe“ für Assad?<br />

Mit der Aufnahme der hunderttausenden<br />

syrischen Asylbewerber<br />

hat Europa Assad einen großen<br />

Dienst erwiesen. Und es ist nicht<br />

auszuschließen, dass dieser noch<br />

nicht zu Ende ist. Denn in der syrischen<br />

Provinz Idlip wollen die EU<br />

und die UNO den dort konzentrierten<br />

„Rebellen“ und ihren Familien<br />

eine Übersiedlung nach Europa ermöglichen.<br />

Eine weitere Hilfe für<br />

das Assad-Regime, das sich auf<br />

diesem Wege eines weiteren Teils<br />

ihrer oppositionellen sunnitischen<br />

Bevölkerung entledigen könnte.<br />

KURZ UND BÜNDIG<br />

Schweden denkt um<br />

Außenpolitik 9<br />

Schwedens sozialdemokratischer Regierungschef<br />

Stefan Löfven (Bild) hat eine Verschärfung<br />

der Asylpolitik angekündigt. Das<br />

bisher grosszügigste europäische Asylland<br />

will künftig im Verhältnis zur Bevölkerung<br />

nicht mehr Flüchtlinge aufnehmen als andere<br />

EU-Staaten. Das bedeutet in absoluten<br />

Zahlen eine Halbierung der Asylwerberzahl<br />

in den kommenden Jahren. Auch werde das<br />

Land keine permanenten Aufenthaltsbewilligungen<br />

mehr erteilen, sondern nur noch befristete.<br />

Und während des Verfahrens sollen<br />

die Asylwerber in „Empfangszentren“ untergebracht werden, was eine<br />

spätere Abschiebung von abgewiesenen Asylwerbern erleichtern solle.<br />

Wahlen im Libanon<br />

Foto: Government Offices of Sweden<br />

Bei der ersten Parlamentswahl im Libanon<br />

seit neun Jahren zeichnet sich eine Mehrheit<br />

für die radikal-islamische Hizbullah-Miliz<br />

und ihre Verbündeten – dazu gehört auch die<br />

christliche „Freie Patriotische Bewegung“<br />

von Präsident Michel Aoun – ab. Sie dürfte<br />

67 der 128 Parlamentssitze erringen. Stärkste<br />

Einzelfraktion dürfte demnach trotz Verlusten<br />

die sunnitische „Zukunftsbewegung“ des<br />

vom Westen und Saudi Arabien unterstützten<br />

Ministerpräsident Saad al-Hariri bleiben. Die<br />

Wahlbeteiligung lag <strong>bei</strong> nur 49,2 Prozent. Insgesamt bewarben sich 597<br />

Kandidaten auf 77 Wahllisten um die 128 Parlamentssitze.<br />

Deutschland <strong>bei</strong> <strong>Abschiebungen</strong><br />

überfordert?<br />

Foto: CSU<br />

Nach den Geschehnissen im<br />

baden-württembergischen Ellwangen,<br />

wo 200 Asylwerber die<br />

Abschiebung eines Togolesen zunächst<br />

verhindert und diese gerichtliche<br />

Anordnung erst mit<br />

einem Polizei-Großeinsatz durchgesetzt<br />

werden konnte, entzündet<br />

sich eine Diskussion über die Abschiebepraxis.<br />

Der bayerische CSU-Landesgruppenchef<br />

Alexander Dobrindt<br />

hatte kritisiert, dass eine „Anti-Abschiebe-Industrie“<br />

den Rechtsstaat<br />

sabotiere: „Wer mit Klagen versucht,<br />

die Abschiebung von Kriminellen<br />

zu verhindern, ar<strong>bei</strong>tet<br />

nicht für das Recht auf Asyl, sondern<br />

gegen den gesellschaftlichen<br />

Frieden.“<br />

Unterstützung erhielt er da<strong>bei</strong> lediglich<br />

von seinem Parteikollegen,<br />

CSU-Innenminister Horst Seehofer.<br />

Der wies darauf hin, dass fast<br />

jeder zweite Asylbescheid vor Gericht<br />

bekämpft werde. Allein im<br />

Vorjahr hatte sich die Zahl derartiger<br />

Verfahren auf 320.000 versechsfacht<br />

gegenüber dem Jahr<br />

2016. Daraufhin haben die Verwaltungsgerichte<br />

geklagt, dass sich<br />

die Ar<strong>bei</strong>t mit dem gegenwärtigen<br />

Personal „nicht zeitnah“ bewältigen<br />

lasse, sprich sich über Monate<br />

hinzögen.<br />

Auch <strong>bei</strong> den Außerlandesbringungen<br />

staut es sich. Insgesamt<br />

wurden im Vorjahr 25.673 Rückführungen<br />

aus Deutschland vollzogen,<br />

20.869 <strong>Abschiebungen</strong> scheiterten<br />

aber an ärtzlichen Attests<br />

oder Rechtseinsprüchen.<br />

Dobrindt kritisiert „Asylindustrie“.<br />

Foto: Elnashra


10 Leserbriefe<br />

Neue Freie Zeitung<br />

TERMINE<br />

MAI<br />

15<br />

MAI<br />

15<br />

Die FPÖ Donaustadt lädt am<br />

Dienstag, dem 15. Mai 2018, zu ihrem<br />

Bezirksstammtisch Breitenlee/<br />

Süßenbrunn ins Gasthaus „Lindenhof“<br />

(Breitenleer Straße 256, 1220<br />

Wien). Beginn: 19.00 Uhr.<br />

MAI<br />

16<br />

Die FPÖ Landstraße lädt am<br />

Mittwoch, dem 16. Mai 2018, zu<br />

ihrem Stammtisch ins Bezirksparteilokal<br />

(Am Modenapark 8-9, 1030<br />

Wien). FPÖ-Vizebürgermeister<br />

Dominik Nepp wird zu aktuellen<br />

Themen der Stadtpolitik referieren.<br />

Beginn: 19.30 Uhr.<br />

MAI<br />

16<br />

Die FPÖ Donaustadt lädt am<br />

Mittwoch, dem 16. Mai 2018,<br />

zu ihrem Bezirksteilstammtisch<br />

in Essling ins Cafe-Restaurant<br />

„Queen Essling“ (Esslinger Hauptstraße<br />

163, 1220 Wien). Beginn:<br />

15.00 Uhr.<br />

MAI<br />

19<br />

Die Innviertler FPÖ-Ortsgruppe<br />

Brunnenthal lädt am Samstag, dem<br />

19. Mai 2018, zu ihrem Maibaumfest<br />

auf den Reiterhof Wimeder<br />

(Bräustraße 14, 4786 Brunnenthal).<br />

Beginn: 15.00 Uhr.<br />

MAI<br />

26<br />

Seniorenstammtisch<br />

in Simmering<br />

Die FPÖ Simmering lädt am<br />

Dienstag, dem 15. Mai 2018, zum<br />

Seniorenstammtisch ins Gasthaus<br />

„Auszeitstüberl“ (Grillgasse 20,<br />

1110 Wien). Referentin: Nationalratsabgeordnete<br />

Petra Wagner. Beginn:<br />

15.00 Uhr.<br />

Bezirksteilstammtisch<br />

in Breitenlee<br />

Stammtisch der<br />

FPÖ Landstraße<br />

Bezirksteilstammtisch<br />

in Essling<br />

Maibaumfest der<br />

FPÖ Brunnenthal<br />

Grätzelfest der<br />

FPÖ Simmering<br />

Die FPÖ Simmering lädt am<br />

Samstag, dem 26. Mai 2018, zu ihrem<br />

Grätzelfest in den Herderpark<br />

(1110 Wien). Beginn: 14.30 Uhr.<br />

LESER AM WORT<br />

Reine Auslegungssache<br />

Nicht einmal 45 Prozent Wahlbeteiligung<br />

<strong>bei</strong> der Stichwahl zum<br />

Bürgermeister für Innsbruck. Steht<br />

dann am Ende jedoch ein Grüner<br />

oder Roter am Podest, ja dann wird<br />

medial grenzenlos gejubelt und von<br />

einem Sieg der Demokratie gesprochen.<br />

Der Tonfall würde anders<br />

ausfallen, wenn es jemand von der<br />

FPÖ gewesen wäre. Dann hätten<br />

die Medien die geringe Wahlbeteiligung<br />

als Demokratieverlust und<br />

Politikverdrossenheit ausgemacht!<br />

Dieses „ständige Richten“ in den<br />

Medien wie ein Wahlergebnis<br />

„ideologisch ausgelegt wird“, geht<br />

übrigens vielen Österreichern auch<br />

schon, um es höflich auszudrücken,<br />

schwer auf die Nerven!<br />

Stefan Scharl, Klosterneuburg<br />

Praterstern<br />

Als täglich zahlender Benutzer<br />

der öffentlichen Verkehrsmittel<br />

in Wien, der auch am Praterstern<br />

umsteigen muss, begrüße ich das<br />

eingeführte Alkoholverbot. End-<br />

lich herrschen am Bahnhofsgelände<br />

wieder Zustände, wo man sich<br />

nicht dauernd belästigt fühlt. Wenn<br />

sich die grüne Bezirksvorsteherin<br />

jetzt Sorge um die Alkoholiker und<br />

Obdachlosen macht, dann kann<br />

sie diese doch näher an den Busen<br />

der rot-grünen Gutmenschen holen<br />

und sie einladen, doch gleich<br />

in den Innenhof des Museumsquartiers<br />

zu kommen oder zu „Marx ist<br />

muß“ ins Amerlinghaus.<br />

Helwig Leibinger, Wien<br />

Nicht nur Frage des Stils<br />

Eine Frage des Stils ist übrigens<br />

auch das Thema Antisemitismus inklusive<br />

NS-Gedenken. So wie nicht<br />

jeder ein Nazi ist, nur weil für ihn<br />

die grenzenlose Zuwanderung eine<br />

Gefahr darstellt und der Islam<br />

nicht zu und nach Europa gehört.<br />

So wie nicht jeder zwangsläufig ein<br />

genereller Menschenfeind ist, der<br />

mit grenzenloser Kulturbereicherung,<br />

importierten Konflikten, Sozialbetrügern,<br />

Gewaltverbrechern<br />

und Terroristen ein Problem hat.<br />

So hat auch nicht jede Aussage und<br />

Kritik auch tatsächlich etwas mit<br />

Antisemitismus zu tun, obwohl das<br />

Wort oft reflexartig in den Mund<br />

genommen wird.<br />

Christian Stafflinger, Linz<br />

„Sprachpolizei“<br />

ÖVP-Nationalratspräsident<br />

Wolfgang Sobotka will eine<br />

„Sprachpolizei“, die Worte finden<br />

soll, die in Zusammenhang mit dem<br />

NS-Regime stehen könnten. So wie<br />

die Zahlen 1 und 8, weil sie für die<br />

Initialen von Adolf Hitler stehen<br />

könnten. Mit viel Phantasie könnte<br />

man das halbe Wörterbuch in diese<br />

Liste aufnehmen: Eiernockerl,<br />

Autobahn, Alpen und Festung, Kirchensteuer<br />

und natürlich Ehre, Familie,<br />

Heimat. Als ob Österreich<br />

keine anderen Probleme hat.<br />

Stephan Pestitschek, Strasshof<br />

Herabwürdigung<br />

Herrn Köhlmeier ist nichts vorzuwerfen.<br />

Kriminologisch ein Bekenntnistäter,<br />

in Afghanistan Taliban genannt.<br />

Er reizt die Möglichkeiten<br />

der Meinungsfreiheit aus. Und da er<br />

links steht, wird er durch nichts eingeschränkt.<br />

Tatsache ist, dass durch<br />

solche Reden der Gedenktag zum<br />

parteipolitischen Kleingeldmachen<br />

herabgewürdigt wird.<br />

Jürgen Jauch, Linz<br />

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Nr. 19 Freitag, 11. Mai 2018<br />

g<br />

Wien 11<br />

WIEN<br />

Abschied mit Schönreden<br />

der SPÖ-Verfehlungen<br />

Millionengrab KH-Nord lediglich eine Folge „technischer Fehler“?<br />

Seine Abschiedsvorstellung in<br />

der ORF-„Pressestunde“ habe<br />

SPÖ-Bürgermeister Michael<br />

Häupl nur dazu benutzt, um die<br />

Skandale und politischen Fehlentscheidungen<br />

der SPÖ „schönzureden“<br />

kritisierte FPÖ-Vizebürgermeister<br />

Dominik Nepp.<br />

Grüne trauern Praterstern-Szene nach<br />

Seit nunmehr neun Tagen ist das<br />

Alkoholverbot am Praterstern in<br />

Kraft. Eine langjährige freiheitliche<br />

Forderung wurde von der<br />

rot-grünen Stadtregierung endlich<br />

umgesetzt, nachdem sie in den<br />

vergangenen Jahren alle freiheitlichen<br />

Anträge dafür niedergestimmt<br />

hat, erinnert der Bezirksobmann<br />

der FPÖ-Leopoldstadt, Wolfgang<br />

Seidl: „Jetzt ist es endlich<br />

soweit, dass der Praterstern zur<br />

Ruhe kommt und die geschätzten<br />

200.000 Personen, die berufsbedingt<br />

täglich den Bahnhof frequentieren,<br />

aufatmen können.“<br />

<strong>Kein</strong> Verständnis konnte Seidl<br />

jedoch für die Reaktion der Grünen-Bezirksvorsteherin<br />

Ursula<br />

Häupl versuchte, seine miserable Bilanz schönzureden.<br />

„Egal ob die Milliardenverschuldung<br />

der Stadt, der Bauskandal<br />

KH-Nord oder die Förderung von<br />

radikal-islamischen Kindergärten<br />

– die SPÖ unter Führung von Bürgermeister<br />

Häupl ist weder schuld,<br />

noch sind die aktuellen Probleme<br />

für ihn die Aufregung wert“, kritisiert<br />

Vizebürgermeister Dominik<br />

Nepp die Abgehobenheit von der<br />

Realität des Noch-SPÖ-Bürgermeisters.<br />

Wenn das Millionengrab Krankenhaus<br />

Nord lediglich eine „Folge<br />

technischer Fehler“ sei, dann<br />

könne man sich schon ein Bild machen,<br />

was von der rot-grünen Untersuchungskommission<br />

dazu ans<br />

Tageslicht gefördert werden solle.<br />

SPÖ finanzierte ATIB-Skandal<br />

Die Krönung des Häupl‘schen<br />

Fernsehauftritts sah Nepp allerdings<br />

in dessen Aussage, dass „seine<br />

MA 11“ die Kriegsspiele in der<br />

Floridsdorfer ATIB-Moschee aufgedeckt<br />

hätte. „Einerseits hat die<br />

Stadt ATIB-nahe Kindergärten über<br />

Jahre hinweg finanziell unterstützt<br />

Lichtenegger aufbringen. Diese<br />

hatte doch erklärte, dass es nicht<br />

„Ziel nachhaltiger Politik“ sei,<br />

Alkoholkranke an andere Orte in<br />

Wien zu vertreiben, an denen leicht<br />

zugänglich Alkohol verkauft werde.<br />

„Lichtenegger scheint dem unschönen<br />

Treiben am Praterstern<br />

doch tatsächlich nachzutrauern“,<br />

wunderte sich Seidl über den „Vertreibungsausspruch“.<br />

Für die nunmehr<br />

zufriedenen Passanten und<br />

Anrainer des Pratersterns würde sie<br />

sicherlich nicht sprechen.<br />

Seidl fordert Lichtenegger deshalb<br />

umgehend zum Rücktritt auf:<br />

„Treten Sie umgehend zurück und<br />

gehen Sie wieder dorthin zurück,<br />

wo Sie aufgewachsen sind.“<br />

und gefördert und will während dieser<br />

ganzen Zeit keine Auffälligkeiten<br />

beobachtet haben. Andererseits<br />

rühmt man sich damit, dass man angeblich<br />

radikal-islamistische Machenschaften<br />

innerhalb eben dieser<br />

Vereinsstruktur aufgedeckt hätte“,<br />

wunderte sich Nepp, der nicht nur<br />

einen klaren Widerspruch in den<br />

von Häupl getätigten Aussagen<br />

sondern auch <strong>bei</strong> dessen Bezug zur<br />

Realität erkannt hatte.<br />

Seidl: „Lichtenegger vertritt nicht<br />

die Anrainer am Praterstern.“<br />

Foto: NFZ<br />

Foto: FPÖ Wien<br />

WIENER SPAZIERGÄNGE<br />

von Hannes Wolff<br />

Was der Häupl nach seinem Abgang<br />

macht, ist mir wurscht. Die<br />

gefährliche Drohung jedoch, dass<br />

er sich nicht aus der Politik zurückziehen<br />

werde, nehme ich ernst.<br />

Ruhestand<br />

Sind ja bisher fast alle weich<br />

gefallen, die schwarzen und roten<br />

und grünen Ex-Politiker. Und<br />

welche Universalgenies sie sind!<br />

Springen locker von einem Spezialgebiet<br />

ins andere.<br />

Wichtig da<strong>bei</strong>: Freunderlwirtschaft,<br />

Seilschaften, Vernetzung.<br />

Da weiß <strong>bei</strong>spielsweise einer vom<br />

anderen, was er so an Dreck am<br />

Stecken hat, und schon sitzt er in<br />

einem Aufsichtsrat, wo er keine<br />

Ahnung hat.<br />

Diese Woche in Schönbrunn,<br />

bezeichnenderweise vor dem Affenkäfig,<br />

höre ich die Unterhaltung<br />

zweier Damen.<br />

„Meinen Sie, dass der Herr<br />

Häupl jetzt einen Job haben wird,<br />

<strong>bei</strong> dem er ein Zimmer im Rathaus<br />

bekommt?“ – „Na freilich. Aber<br />

kein Zimmer. So einen Saal wie<br />

bisher.“<br />

„Und welche Tätigkeit wird er<br />

ausüben?“ – „Eine neu erfundene.<br />

Etwa Vorsitzender der Interessenvertretung<br />

der Fraktion ehemaliger<br />

Bürgermeister.“<br />

„Eine ehrenamtliche Funktion?“<br />

„Freilich. Mit Spesenvergütung<br />

halt, Reisekosten, Repräsentationsaufwand,<br />

Kleiderpauschale,<br />

Trinkgeld.“ – Aber weil grad die<br />

Affenfütterung angefangen hat,<br />

war das Gespräch leider zu Ende.


12 Länder<br />

Neue Freie Zeitung<br />

NIEDERÖSTERREICH<br />

Verdächtige Ar<strong>bei</strong>t?<br />

Einen Misstrauensantrag der<br />

Grünen gegen FPÖ-Landesrat<br />

Gottfried Waldhäusl, weil dieser<br />

schlicht und einfach seine Ar<strong>bei</strong>t<br />

mache, werde er „nicht einmal<br />

ignorieren“, bemerkte FPÖ-Klubobmann<br />

Martin Huber zu einer<br />

entsprechenden Ankündigung der<br />

niederösterreichischen Grünen.<br />

„Die Freiheitlichen sind mit Hochdruck<br />

da<strong>bei</strong>, die Versäumnisse<br />

der zuständigen Politiker aus den<br />

letzten Jahren aufzuar<strong>bei</strong>ten. Aber<br />

konstruktive Ar<strong>bei</strong>t ist für die Grünen<br />

bekanntlich längst schon ein<br />

Fremdwort“, erklärte Huber.<br />

KÄRNTEN<br />

Misstrauensantrag<br />

Die FPÖ Kärnten<br />

wird gegen<br />

SPÖ-Landeshauptmann<br />

Peter Kaiser<br />

einen Misstrauensantrag<br />

einbringen.<br />

„Kaiser ist der<br />

einzige Landeshauptmann,<br />

der<br />

öffentlich eingestand, sein Land über<br />

eine Untreuehandlung geschädigt zu<br />

haben, wofür er von der Staatsanwaltschaft<br />

mit einer Diversion belohnt<br />

wurde“, erläuterte FPÖ-Obmann<br />

Gernot Darmann den FPÖ-Antrag.<br />

BURGENLAND<br />

Gernot Darmann<br />

Erfolgreiche Reform<br />

Als Bestätigung der Politik der<br />

rot-blauen Landesregierung wertete<br />

FPÖ-Wirtschaftslandesrat<br />

Alexander Petschnig den Bericht<br />

des Landesrechnungshofes zum<br />

„Burgenland Tourismus“: „Der RH<br />

zeigt den dringenden Handlungsbedarf<br />

auf, vor dem wir 2015 gestanden<br />

sind. Vergleicht man nun<br />

jene Maßnahmen, die seither getroffen<br />

worden sind, mit den Empfehlungen<br />

des Rechnungshofes, so<br />

sieht man, dass die konsequente<br />

Vorgehensweise der Geschäftsführer<br />

Raphaela Schaschl und Hannes<br />

Anton zielgerichtet, dringend<br />

notwendig und hoch an der Zeit<br />

war.“ Petschnig bedankte sich <strong>bei</strong><br />

allen Beschäftigten der Burgenland<br />

Tourismus GmbH für die Mitar<strong>bei</strong>t<br />

<strong>bei</strong> der Reform als auch für deren<br />

hervorragende Ar<strong>bei</strong>t in den vergangenen<br />

drei Jahren, die durch die<br />

Rekordzahlen beohnt wurden.<br />

Foto: FPÖ Kärnten<br />

Foto: NFZ<br />

Kontrolleur der schwarzen<br />

„Machterhaltungskoalition“<br />

Salzburgs Freiheitliche bereiten sich auf die nächsten fünf Jahre vor<br />

Auch aus der Volkspartei<br />

wurden die Stimmen für<br />

Schwarz-Blau laut. Nun sieht die<br />

FPÖ Salzburg ihre Verantwortung<br />

in einer starken Opposition.<br />

„Der Wählerwille wird mit der<br />

Neuauflage einer ÖVP-dominierten<br />

Koalition unter NEOS-Beteiligung<br />

leider nicht ernst genommen.<br />

Die FPÖ wäre bereit gewesen,<br />

ein verlässlicher und starker Partner<br />

für eine konstruktive Politik<br />

für Salzburg zu sein“, kommentierte<br />

FPÖ-Landesobfrau Marlene<br />

Svazek die Entscheidung von<br />

ÖVP-Landeschef Wilfried Haslauer,<br />

mit Grün und Pink in Verhandlungen<br />

treten zu wollen.<br />

Unverständnis auch in ÖVP<br />

Mit dem Wagnis, auf das sich<br />

der ÖVP-Landeshauptmann da<br />

einlasse, stoße er auch die Mehrheit<br />

der eigenen Wähler und seiner<br />

Volkspartei vor den Kopf. Denn<br />

OBERÖSTERREICH<br />

SALZBURG<br />

Grüne Asylpolitik<br />

„Das Geld für seine Studie über<br />

Vorzeigeasylwerber hätte sich<br />

Grünen-Landesrat Rudi Anschober<br />

sparen können, vermengt er<br />

doch erneut die Begriffe Einwanderung<br />

und Asyl“, kommentierte<br />

FPÖ-Klubobmann Herwig Mahr<br />

die Präsentation einer Studie zum<br />

volkswirtschaftlichen Nutzen von<br />

Mahr: Grünen-Landesrat will das<br />

Asylrecht aushebeln.<br />

Foto: LMZ Franz Neumayr/SB<br />

FPÖ wird Haslausers Machterhaltungskoalition auf die Finger schauen.<br />

aus der ÖVP seien Stimmen für<br />

eine schwarz-blaue Reformregierung<br />

in Salzburg laut zu hören gewesen.<br />

„Von ÖVP-Granden, die<br />

die Grünen partout nicht mehr in<br />

der Regierung haben wollten, hätte<br />

ich mir mehr Rückgrat <strong>bei</strong> der<br />

Asylwerbern in Lehrberufen. Diese<br />

Kostenrechnung gehe sich nur aus,<br />

wenn der Asylwerber einen positiven<br />

Asylbescheid erhalte, die Lehre<br />

erfolgreich abschließe, und er<br />

sein gesamtes Ar<strong>bei</strong>tsleben in Österreich<br />

verbringe.<br />

„Die aufschiebende Wirkung für<br />

Asylwerber in Lehrberufen wäre<br />

eine untragbare Aufweichung des<br />

Asyl- und Fremdenrechts“, wies<br />

Mahr auf den grundlegenden Fehler<br />

in Anschobers Kalkulation hin.<br />

Asyl sei Schutz auf Zeit und daher<br />

kein permanenter Aufenthaltstitel.<br />

Daher <strong>bei</strong>nhaltet die Studie mehrere<br />

Fehlannahmen: Ersten erhält<br />

nur ein Bruchteil der Asylwerber<br />

einen positiven Asylbescheid und<br />

nur die wenigsten nutzen die Chance<br />

einer Lehrausbildung. „Es ist<br />

absehbar, dass nicht jeder Asylwerber<br />

bleiben darf“, betonte Mahr.<br />

Das Asylrecht über eine begonnene<br />

Lehre auszuhebeln, würde bloß die<br />

Probleme in dem Bereich nur noch<br />

weiter vergrößern.<br />

Foto: FPÖ Tirol<br />

Entscheidung im ÖVP-Vorstand<br />

erwartet“, bemerkte Svazek. Die<br />

FPÖ werde in den kommenden<br />

Jahren konstruktive Oppositionspolitik<br />

machen und biete allen enttäuschten<br />

ÖVP-Wählern an, diesen<br />

Weg mit ihr gemeinsam zu gehen.<br />

TIROL<br />

Markus Abwerzger<br />

Wahlhilfe von den<br />

„Grauen Wölfen“?<br />

Einen Politikskandal ortete<br />

FPÖ-Landesparteiobmann Markus<br />

Abwerzger im Zuge des Innsbrucker<br />

Gemeinderatswahlkampfes:<br />

„Die abgewählte Innsbrucker Bürgermeisterin<br />

Oppitz-Plörer betrieb<br />

Wahlkampf in ultranationalistischen<br />

türkischen Kreisen.“ Der<br />

Verein „Innsbruck Türk Kültür<br />

Dernegi“, den sie hofierte, sei eine<br />

den „Grauen Wölfen“ nahestehende<br />

Organisation. Für den FPÖ-Landesparteiobmann<br />

eine untragbare<br />

Handlung: „Vereine, die am Rande<br />

oder gar außerhalb des Verfassungsbogens<br />

stehen, haben in Innsbruck<br />

nichts zu suchen.“


Nr. 19 Freitag, 11. Mai 2018<br />

g<br />

Länder 13<br />

VORARLBERG<br />

Foto: FPÖ Vorarlberg<br />

LÄNDER-<br />

SACHE<br />

Christof Bitschi<br />

design. FPÖ-Landesobmann Vorarlberg<br />

Foto: FPÖ Voralrberg<br />

Generationswechsel in der Ländle-FPÖ: Christof Bitschi (l.) soll auf dem Parteitag im Juni Reinhard Bösch<br />

an der Parteispitze nachfolgen und die Freiheitlichen in die Landtagswahl 2019 führen.<br />

Ländle-FPÖ stellt Weichen<br />

in Richtung Zukunft<br />

Christof Bitschi soll die Partei in die Landtagswahl 2019 führen<br />

Rechtzeitig vor den Landtagswahlen<br />

im kommenden Jahr<br />

läuten die Vorarlberger Freiheitlichen<br />

einen Generationswechsel<br />

an der Parteispitze ein.<br />

Mit einstimmigem Beschluss des<br />

Landesparteivorstandes wurde der<br />

Landtagsabgeordnete und bisherige<br />

Landesparteiobmann-Stellvertreter<br />

Christof Bitschi vergangene<br />

Woche zum designierten Landesparteiobmann<br />

gewählt. Gleichzeitig<br />

wurde Christof Bitschi zum<br />

Spitzenkandidaten der FPÖ Vorarlberg<br />

für die Landtagswahl 2019<br />

ominiert.<br />

Der 27-jährige Bitschi folgt damit<br />

Nationalratsabgeordnetem<br />

Reinhard Bösch als Parteiobmann<br />

nach. Zur offiziellen Amtsübergabe<br />

wird es auf dem Landesparteitag<br />

am 8. Juni kommen.<br />

Neue, mutige Wege gehen<br />

„Vor zwei Jahren habe ich die<br />

Obmannschaft mit dem klaren<br />

Ziel übernommen, einen Generationswechsel<br />

an der Parteispitze<br />

vorzubereiten. Das haben wir nun<br />

gemeinsam erreicht“, betonte der<br />

scheidende Obmann. Die Partei sei<br />

jetzt bestens für die Landtagswahl<br />

im kommenden Jahr gerüstet.<br />

Mödling unter Schock<br />

Der Ermordung eines Asylwerbers<br />

durch einen anderen Asylwerber<br />

in der Asylunterkunft St. Gabriel<br />

schockierte den Bezirk Mödling.<br />

Noch dazu, wo der tatverdächtige<br />

Nigerianer nach dem Mord Kinder<br />

auf einem Spielplatz in Maria Enzersdorf<br />

bedroht hatte, ehe er von der<br />

Exekutive verhaftet werden konnte.<br />

„Wie kann es sein, dass ein wegen<br />

Drogendelikten amtsbekannter,<br />

psychisch beeinträchtigter<br />

Asylant im besagten Asylquartier<br />

ein- und ausgehen konnte, wie er<br />

wollte?“, wunderte sich der Mödlinger<br />

Bezirksparteiobmann und<br />

geschäftsführende Landesparteiobmann<br />

der FPÖ, Christian Höbart.<br />

Damit zeige sich, dass die Linie<br />

Des FPÖ-Landesrats Gottfried<br />

Waldhäusl, abgelehnte, kriminelle<br />

und psychisch beeinträchtigte Asylwerber<br />

in gesicherten Landesquartieren<br />

unterzubringen, die einzig<br />

richtige ist, betonte Höbart: „Viele<br />

Bewohner des Bezirkes Mödling<br />

sind schockiert über die Tat und<br />

dass der vorbestraftete Täter so frei<br />

herumlaufen konnte. Dem muss ein<br />

Riegel vorgeschoben werden.“<br />

Der designierte Obmann streute<br />

seinem Vorgänger Rosen: „Wir<br />

haben in der FPÖ Vorarlberg ein<br />

tolles Team, mit dem wir gemeinsam<br />

viel für Vorarlberg erreichen<br />

können.“ Er werde die Freiheitlichen<br />

verstärkt als Gegenpol zur<br />

schwarz-grünen Landesregierung<br />

positionieren. „Schwarz-Grün<br />

macht alte Politik, sucht immer nur<br />

den kleinsten gemeinsamen Nenner,<br />

anstatt an großen Zukunftslösungen<br />

zu ar<strong>bei</strong>ten. Diese Trägheit<br />

schadet unserem Land. Wir müssen<br />

auch in Vorarlberg mutig neue<br />

Wege gehen. Dafür braucht es eine<br />

starke FPÖ“, betonte Bitschi.<br />

NIEDERÖSTERREICH<br />

Höbart: „Die Tragödie in Mödling<br />

bestätigt die FPÖ-Politik.“<br />

Foto: FPÖ Niederösterreich<br />

In Vorarlberg läuft nicht alles<br />

schlecht. Ganz im Gegenteil.<br />

Da<strong>bei</strong> profitiert unser Land vor<br />

allem vom Fleiß der tüchtigen<br />

Menschen, ob von Unternehmern,<br />

Ar<strong>bei</strong>tnehmern, oder auch<br />

den vielen ehrenamtlich Tätigen.<br />

Die Politik jedoch ruht sich immer<br />

mehr nur auf den Erfolgen<br />

der Vergangenheit aus. Es wird<br />

nur mut- und innovationslos auf<br />

den alten Pfaden weitergetrampelt.<br />

Man profitiert von dem was<br />

war, vergisst aber den Fokus auf<br />

die Zukunft zu legen.<br />

Vorarlbergs Zukunft<br />

Völlig mutlos sucht die<br />

schwarz-grüne Landesregierung<br />

immer nur den kleinsten gemeinsamen<br />

Nenner, anstatt an großen<br />

Zukunftslösungen zu ar<strong>bei</strong>ten.<br />

Man verwaltet defensiv und verwendet<br />

die meiste Zeit nur darauf,<br />

immer neue Ausreden zu erfinden,<br />

wieso etwas nicht geht. Diese<br />

Trägheit und dieser fehlende Mut<br />

schaden unserem Land und schaffen<br />

Probleme, anstatt sie zu lösen.<br />

Mein Weg ist ein anderer. Ich<br />

bin in der Politik, weil ich etwas<br />

verändern will und weil ich unser<br />

Land voranbringen möchte.<br />

Es geht darum, Probleme, aber<br />

auch zukünftige Entwicklungen<br />

frühzeitig zu erkennen und diese<br />

auch klar anzusprechen. Und es<br />

geht darum, mutig anzupacken,<br />

entschlossen an Lösungen zu ar<strong>bei</strong>ten<br />

und diese dann auch umzusetzen.<br />

Nicht allen alles recht machen,<br />

sondern das Richtige tun. Dazu<br />

ist es notwendig, neue, mutige<br />

Wege zu gehen. Und ich garantiere:<br />

Ich werde mich mit voller<br />

Kraft, mit Leidenschaft und mit<br />

Hausverstand für Vorarlberg einsetzen.<br />

Gemeinsam können wir vieles<br />

schaffen. Packen wir es an!


Foto: Rainer Eckharter<br />

Fotos: Andreas<br />

Tischler (2)<br />

ADABEI<br />

Fotos: Kristian Bi suti (2)<br />

FPÖ Klub NÖ<br />

14 Medien<br />

Neue Freie Zeitung<br />

GEZWITSCHER<br />

Christian Kern<br />

@RablPeter<br />

Strache träufelt jeden Tag Gift in<br />

die Köpfe der Menschen, hetzt<br />

und manipuliert. Die Niedertracht<br />

sprengt alle Grenzen. Sorry, aber<br />

dieser Mann und sein Umfeld<br />

sind charakterlich nicht geeignet,<br />

Österreich zu repräsentieren...<br />

Martin Kratschmer<br />

GEFÄLLT MIR<br />

05.05.18 03:58<br />

Ist das die „Prinzessin“ oder doch<br />

schon wieder Tal Silberstein?<br />

@MartinKratschm2<br />

Aus. Ich halte dieses braune Gesindel<br />

wie Rosenkranz, Mölzer<br />

und Etstadler nicht mehr aus.<br />

Unpackbar. Diese Volksverräter<br />

sind unerträglich. 06.05.18 13:52<br />

Linke Offenbarung: Übernahme<br />

des NS-Jargons „Volksverräter“<br />

für den politischen Gegner. Was<br />

kommt als nächstes?<br />

WHATSAPP<br />

SPÖ Wien „förderte“ parteinahe<br />

Verlage auf die eigene Weise<br />

283.000 Euro für Bücher und Zeitschriften, die nie geliefert wurden<br />

Der Rechnungshof bringt mit<br />

seinem jüngsten Bericht den<br />

noch amtierenden SPÖ-Stadtrat<br />

Andreas Mailath-Pokorny in Bedrängnis.<br />

Bücher und Zeitschriften im<br />

Wert von 3,7 Millionen Euro hat<br />

der Presse- und Informationsdienst<br />

der Stadt Wien in den Jahren 2015<br />

und 2016 bestellt. Aber gerade einmal<br />

mehr als die Hälfte der Bestellungen<br />

wurden geliefert, kritisiert<br />

der Wiener Stadtrechnungshof in<br />

seinem jüngsten Bericht.<br />

Rote Betriebshilfe?<br />

Der Rest im Wert von 283.000<br />

Euro soll von den Verlagen „verteilt“<br />

worden sein, wofür es aber<br />

keine Belege gibt. Im RH-Bericht<br />

sind die betroffenen Verlage nicht<br />

FPÖ IN DEN MEDIEN<br />

Seite 32 Samstag,5.Mai 2018<br />

Als Innenminister hält er die<br />

Politik auf Trab. Deshalb wollte<br />

die „KronenZeitung“ wissen wie<br />

Herbert Kickl das<br />

schafft und schickte<br />

einen Reporter<br />

vor der am Wochenende<br />

stattgefundenen<br />

Benefizveranstaltung<br />

„Wings For Life<br />

Fotos: Alexander Tuma (3), ZvVg(3)<br />

Stefan Haider (2. v. li.)<br />

ist Kabarettist und Religionslehrer<br />

mit Herz.<br />

Zum dritten Mal übergab<br />

er an die St.-Elisabeth-Stiftung<br />

(sie<br />

unterstützt Mütter und<br />

SchwangereinNot)<br />

einen Spendenscheck in<br />

Höhe von10.700 Euro.<br />

Da freuten sich die Stiftungs-Geschäftsführer<br />

Marcus Piringer (li.) und<br />

Nicole Meissner sowie<br />

Kardinal Christoph<br />

Schönborn.<br />

Video auf<br />

Ada<strong>bei</strong> TV<br />

krone.at<br />

Eine „kleine Abendsportrunde“durch<br />

den Wienerwald:<br />

Innenminister Herbert Kickl<br />

mit „Krone“-ADABEI Norman<br />

Schenz.Fazit:Der Minister ist<br />

fit.Der Redakteur .<br />

ADABEI Samstag,5.Mai 2018 Seite 33<br />

Andie Gabauer präsentierte Video „Levitation“<br />

Urlaubsfeeling <strong>bei</strong>m Griechen<br />

Sommerflair <strong>bei</strong>m Griechen<br />

mi ten in Wien –Hot-<br />

Pants-Road-Club-Kultstimme<br />

Andie Gabauer –nun auf<br />

Solopfaden unterwegs –lud<br />

ins Delikatessen-Geschäft<br />

Favvas. Und das, was der<br />

Oberösterreicher dort anzubieten<br />

hatte,<br />

war<br />

auch<br />

Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer pafpoekirchner - (C) APA-DeFacto GmbH. A le Rechte vorbehalten.<br />

ziemlich gschmackig: Er<br />

präsentierte das Video zu<br />

seiner neuen Single „Levitation“.<br />

Die Verstärkung nahm<br />

Gabauer gleich selbst mit.<br />

Denn seine Sangesko leginnen<br />

Monika Ba lwein und<br />

Birgit Denk waren mit von<br />

der Partie und Andies neuestes<br />

Werk „heiß“.<br />

Gabauer<br />

mit seiner<br />

Frau<br />

Dagmar<br />

Steininger.Denk<br />

und Ba l-<br />

wein. <br />

Die „Krone“trafMinister Herbert Kickl<br />

Abendrunde ohne<br />

Herbert Kickl. Beruf: Politiker.<br />

Hobby und zweite Passion:<br />

Sport. Und was für<br />

einen noch dazu. Da ste lte<br />

unser Innenminister <strong>bei</strong> seinem<br />

ersten privaten Interview<br />

im Amt unter Beweis.<br />

Gemeinsam mit ADABEI<br />

ging’s ab in denWienerwald.<br />

Zum Berglauf. Nix für Raucher.<br />

Für Kickl kein Problem,<br />

denn er bestreitet Extrem-Triathlons.<br />

Für ADA-<br />

BEI (Nichtraucher) .<br />

Herr Minister, am Sonntagsind<br />

Sie <strong>bei</strong>m „Wings For<br />

Life Run“ da<strong>bei</strong>, treten aber<br />

selbst nicht an? „Ich werde<br />

dort das BMI-Team ,auf die<br />

Reise schicken‘ und unsere<br />

Polizei-Spitzensportler treffen,die<br />

sich in den Dienst der<br />

guten Sache ste len. Am Lauf<br />

selbst nehme ich heuer nicht<br />

teil, ich bin da schon ein bisserl<br />

ehrgeizig. Wenn ich etwas<br />

mache, dann wi l ich es<br />

wirklich ordentlich machen.<br />

Derzeit ist meine Kondition<br />

leidernichtso, wie ich es mir<br />

wünschen würde –und ich<br />

wi l ja nicht gleich stehen<br />

bleiben. Aber schauen wir<br />

mal, für das nächsteJahr hätte<br />

ich mir schon vorgenommen,<br />

mitzulaufen“, erzählt<br />

er uns.<br />

Zum Triathlon kam er<br />

wie? „Eigentlich ha te das<br />

mit meinen Kle terambitionen<br />

während meines Studiums<br />

in Wien begonnen.<br />

Um mehr Kondition aufzubauen,habe<br />

ich mit demLaufen<br />

begonnen. Vom Laufen<br />

bekam ich leichte Knieschmerzen<br />

undhabe deshalb<br />

begonnen, es ,multisportiver‘<br />

anzugehen. So habe ich<br />

2007 meinen ersten „Iron<br />

Mailath-Pokorny (l.) geriet ins Visier des Stadtrechnungshofes.<br />

namentlich aufgelistet, aber laut<br />

„profil“ sollen auch die <strong>bei</strong>den<br />

SPÖ-nahen Verlage Bohmann und<br />

Echo Medienhaus darin involviert<br />

sein.<br />

Beides keine Unbekannten im<br />

roten Geber-und-Nehmer-Zirkel<br />

auf Kosten der Wiener Steuerzahler.<br />

Der Bohmann Verlag etwa<br />

wird laut der Recherche-Plattform<br />

Vorgenau 70 Jahren war Schluss mit lustig in Gymnasium<br />

OttoSchenks Matura-Jubiläum<br />

Dieser Tage feiert der<br />

Publikumsliebling und Bühnen-Gigant<br />

O to Schenk seinen<br />

88. Geburtstag. Der<br />

Mann ist ein wandelndes Lexikon.<br />

Und den ersten Teil<br />

seiner umfassenden Bildung<br />

verdankt der Tausendsassa<br />

seiner schulischen Ausbildung<br />

im Gymnasium Stubenbastei.<br />

Dorthin wurd er<br />

nun anlässlich seines 70.<br />

Maturajubiläums von Direktorin<br />

Nina Hochleitner<br />

Man“ absolviert.“ Ste lt sich<br />

die Frage, ob seine Familie<br />

eine Freude damit hat. „Da<br />

muss ich schon sehr dankbar<br />

sein, dass meine Familie so<br />

viel Verständnis hat. Mein<br />

Sohn versucht es jetzt ein wenigmit<br />

dem Rennrad.<br />

Dass wir gemeinsam<br />

ausfahren können,<br />

ist ein to les Erlebnis.<br />

Undinsgesamt<br />

habe ichdas Glück,<br />

dass wir in der<br />

Familie ein<br />

wenig<br />

gegengleich<br />

getaktet<br />

sind:Ich<br />

bin eher<br />

ein Morgenmensch,<br />

meine Frau und<br />

unser Sohn sind<br />

eingeladen. O ti nahm dankend<br />

an und plauderte mit<br />

den Schülern der 7C über<br />

seine wilde Zeit als Schüler.<br />

„Bis zur fünften Klasse<br />

war ja damals auch der<br />

Friedrich Gulda hier an der<br />

Schule. Der hörte dann aber<br />

auf, weil er schon in so jungen<br />

Jahren mit seiner Musik<br />

richtig erfolgreich war“, erklärte<br />

„Lexikon Schenk“,<br />

der sich mit sechs ehemaligen<br />

Schulko legen a ljähr-<br />

vordem „Wings forLifeRun“zum Sporteln<br />

Sicherheitsleute<br />

eher abendorientiert. Und<br />

meistens stehen sie inder Früh<br />

dann auf, wennich schon wieder<br />

da bin .“<br />

Übrigens, unsere Laufrunde<br />

absolvierten wir –überraschend<br />

– ohne Security:<br />

„Ich wi l mich<br />

möglichst frei bewegen<br />

können.<br />

Deswegen glaube<br />

ich, dass es nicht nötig<br />

ist, dass mir jemand<br />

auf Schri t und<br />

Tri t folgt.“ Darüber<br />

hinaus könnten die<br />

meisten nicht mithalten<br />

.„Ach, da gibt e so<br />

viele fi te Beamte. Also<br />

da hä ten wir nicht das<br />

Problem, eher umgekehrt.<br />

Diewürden zwar<br />

hinter mir bleiben-sie<br />

täten das aber nuraus<br />

Höflichkeit .“<br />

Der „alte<br />

Hase“und<br />

seine jungen<br />

Nachfolger.<br />

Publikumsliebling<br />

Otto<br />

Schenk<br />

plauderte<br />

mit den<br />

Schülern<br />

der Stubenbastei<br />

über seine<br />

wilde Zeit.<br />

lich am 12. 12. tri ft. „Es<br />

war die schönste Zeit, diese<br />

Zeit in der Schule“, erklärte<br />

er uns danach.<br />

Ein bisserl stieß er damit<br />

<strong>bei</strong> uns auf Unverständnis.<br />

Schule war für ihn wirklich<br />

lustig und schön? „Ja, und<br />

zwar so sehr, dass, ich wenn<br />

ich am Nachmi tag die<br />

Schule verlassen habe, dann<br />

Bauchweh vom Lachen gehabt<br />

ha te“, grinste Schenk.<br />

Ha te der aber Glück .<br />

Minister Kickl als Extrem-Triathlet:Auf<br />

dem Fah rad <strong>bei</strong>m<br />

„Swissman“<br />

(Schweiz), laufend<br />

<strong>bei</strong>m „Evergreen“<br />

(Frankreich), schwimmend<br />

<strong>bei</strong>m „Celtman“<br />

(Schottland).<br />

Ada<strong>bei</strong><br />

NORMAN SCHENZ<br />

ada<strong>bei</strong>@kronenzeitung.at<br />

Hochleitner mit Schenk und<br />

Matura-Originalzeugnis.<br />

No & BURGENLAND<br />

DIEnSTAG, 8. MAI 2018 – IHRE TÄGLICHE nIEDERÖSTERREICH/BURGEnLAnD-ZEITUnG VOn ÖSTERREICH 17<br />

Martina Siebenhandl / weinfranz/ Pedro Campo<br />

Zahlreiche<br />

Schmankerln<br />

werden gereicht.<br />

Die Landjugend<br />

lädt am Donnerstag<br />

auf die Scha laburg.<br />

Run“ mit auf einen Trainingslauf.<br />

Fazit: Der Extrem-Triathlet<br />

ist trotzt ar<strong>bei</strong>tsbedingten Trainingsrückstand<br />

bestens in Form.<br />

Für seine deftige Kritik am<br />

niederösterreichischen<br />

Asylwesen<br />

erntete Gottfried<br />

Waldhäusl auch<br />

schon Kritik von<br />

Landeshauptfrau Johann<br />

Mikl-Leitner.<br />

Die wollte partout<br />

Schuhplattler, Schmankerln und Dirndl<br />

Schallaburg wird jetzt zur<br />

»Most & Kultur«-Hochburg<br />

Bez. Melk. Feinschmecker<br />

aufgepasst: Die Landjugend<br />

lädt am Donnerstag zur großen<br />

Verkostung auf die<br />

Schallaburg. Volkstänzer,<br />

Schuhplattler und die besten<br />

Moste der Region warten<br />

bereits ab 9 Uhr auf Frühaufsteher.<br />

Aufgetischt werden<br />

Most-Verkostung.<br />

natürlich auch zahlreiche<br />

Schmankerln. Und damit es<br />

auf der Tanzfläche richtig<br />

rundgeht, heizen die Dogehtablech<br />

den Festgästen ein.<br />

Abgerundet wird das vielfältige<br />

Programm durch eine<br />

Trachtenmodenschau.<br />

www.scha laburg.at<br />

James Cottriall rockt Weingut<br />

Bez. Krems. Der britische Singer-<br />

Songwriter James Cottria l singt am<br />

Freitag um 19.30 Uhr im ganz intimen<br />

Rahmen im Hof des Weinguts<br />

Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer pafpoekirchner - (C) APA-DeFacto GmbH. A le Rechte vorbehalten.<br />

„Dossier“ von der Stadt Wien jährlich<br />

großzügig mit Werbeeinschaltungen<br />

und mit Druckaufträgen beglückt.<br />

Das Echo-Medienhaus war zuletzt<br />

im Jahr 2013 aufgefallen, als<br />

es mehr als 7,2 Millionen Euro allein<br />

durch Geschäfte mit der Stadt<br />

Wien und den stadtnahen Betrieben<br />

eingenommen hat.<br />

Laut Waldhäusl haben abgelehnte<br />

Asylwerber noch diese<br />

Woche Zeit, sich zu melden.<br />

NÖ. Landesrat Gottfried<br />

Waldhäusl (FPÖ) kassierte<br />

vor Kurzem, wie berichtet,<br />

für die Einführung von<br />

„Sammellagern“ für abgelehnte<br />

Asylwerber und<br />

auch für seine kontroversen<br />

Sager jede Menge Kritik<br />

von den anderen Parteien.<br />

So sprach er etwa<br />

von dem „Saustall“, den<br />

seine politischen Vorgänger<br />

hinterlassen hätten<br />

und den er jetzt aufräumen<br />

müsse, und davon,<br />

dass „<strong>bei</strong> uns jedes Rindsvieh,<br />

Schwein oder Lamm“<br />

erfasst werde, wie etwa<br />

Kroneder in Langenlois. Mit im Gepäck<br />

hat er seine neue CD und jede<br />

Menge gefühlvo le Ba laden sowie<br />

Rock-Songs. Abendkassa: 30 Euro.<br />

Weil sich nur 20 Prozent meldeten<br />

FPÖ-Waldhäusl:<br />

»Galgenfrist«<br />

für Asylwerber<br />

ÖSTERREICH: Herr Waldhäusl,<br />

was passiert mit den<br />

restlichen 80 Prozent, die<br />

sich noch nicht in den Quartieren<br />

gemeldet haben?<br />

GoTTFRIED WALDHäuSL:<br />

All jene, die bis jetzt nicht<br />

in eines der Vollversorgungsquartiere<br />

eingezogen<br />

sind, wurden bereits<br />

aus der Grundversorgung<br />

gestrichen.<br />

Landesrat Waldhäusl (FPÖ).<br />

Gottfried Waldhäusl im oe24.TV-Talk<br />

Waldhäusl: ›Alle, die nicht im Quartier sind,<br />

wurden aus Grundversorgung gestrichen‹<br />

ÖSTERREICH: Glauben Sie,<br />

dass die Menschen jetzt in<br />

die Kriminalität gedrängt<br />

werden?<br />

WALDHäuSL: Ich hoffe,<br />

dass sie nicht kriminell<br />

werden. Aber wenn, haben<br />

wir ja einen Rechtsstaat.<br />

Aber ich bin mir<br />

auch sicher, dass viele bereits<br />

in ihren Heimatländern<br />

untergetaucht sind.<br />

Medien berichteten. Die<br />

Grünen gaben bereits bekannt,<br />

einen Misstrauensantrag<br />

gegen den FPÖ-Politiker<br />

einzubringen. „Ich<br />

habe nie von ‚Sammelquartieren‘<br />

gesprochen,<br />

sondern von Vollversorgungsquartieren“,<br />

sagt er<br />

jetzt zu ÖSTERREICH.<br />

Quartiere. Bis Freitagnacht<br />

hätten die Asylwerber<br />

mit negativem Bescheid<br />

Zeit gehabt, in den<br />

Quartieren einzutreffen.<br />

Wie in manch anderen Medien<br />

berichtet, seien 80<br />

eingetroffen. Dies sei aber<br />

nicht ganz richtig. „Ich<br />

habe von knapp 20 Prozent<br />

gesprochen“, stellt Waldhäusl<br />

klar. Konkrete Zahlen<br />

und Ergebnisse, wie<br />

etwa zur Rückkehrberatung,<br />

will Waldhäusl kommende<br />

Woche präsentieren.<br />

Bis dahin will der FPÖ-<br />

Politiker den Betroffenen<br />

noch Zeit geben, sich zu<br />

melden. Waldhäusl glaubt<br />

nicht, dass die abgelehnten<br />

Asylwerber nun kriminell<br />

werden könnten.<br />

ÖSTERREICH: Und wenn<br />

man mal Gnade vor Recht<br />

ergehen lässt?<br />

WALDHäuSL: nein, wir<br />

sind ein Rechtsstaat.<br />

Wenn unabhängige Gerichte<br />

sagen, es gibt kein<br />

Bleiberecht, dann ist es so.<br />

Wenn Menschen in ihren<br />

Heimatländern keine Bedrohung<br />

erwartet, dann<br />

müssen sie zurück.<br />

Waldhäusls<br />

Bezeichnung<br />

„Saustall“, für<br />

den bisherigen<br />

Umgang des<br />

Landes mit<br />

abgelehnten<br />

Asylwerbern<br />

nicht gelten<br />

lassen. Jetzt<br />

haben sogar die Grünen deswegen<br />

einen Misstrauensantrag angekündigt,<br />

wie „Österreich“ berichtete.<br />

Foto: Wikimedia Commons CC BY-SA 2.0<br />

HC Strache<br />

08.05.2017<br />

Eine unglaublich berührende Rede<br />

von Arik Brauer anlässlich des<br />

Festakts zum Gedenken an die Befreiung<br />

vom Nationalsozialismus<br />

und an die Beendigung des Zweiten<br />

Weltkrieges (...) Ich verneige<br />

mich vor dieser beeindruckenden<br />

Persönlichkeit!<br />

691 Personen gefällt das.


Nr. 19 Freitag, 11. Mai 2018<br />

g<br />

Geständnisse eines Revolutionärs<br />

Die unendliche Geschichte österreichischen Bürokratieselbstverständnisses – Teil 1<br />

Ich bin seit geraumer Zeit Autor<br />

und Publizist. Das war aber nicht<br />

immer so. Vorher war ich Sparkassenangestellter.<br />

Im Februar 1966 bin ich, bis zu<br />

diesem Zeitpunkt Werbeleiter-Stellvertreter<br />

in der Zentralsparkasse der<br />

Gemeinde Wien, in den Hauptverband<br />

der Sparkassen eingetreten.<br />

Dort habe ich vom damaligen Generalsekretär<br />

Sadleder die zunächst<br />

hoffnungslose Aufgabe bekommen,<br />

in Österreich das Gehaltskonto einzuführen.<br />

Das Ende des Gehaltssackerls<br />

Bis zu diesem Zeitpunkt war es<br />

üblich, dass der Angestellte seinen<br />

Monatsbezug in einem hübschen<br />

Papiersackerl bekommen hat. Da<br />

drin war auf Heller und Pfennig<br />

sein Gehalt.<br />

Ich habe damals recherchiert.<br />

Tatsächlich sind zu dieser Zeit allmonatlich<br />

zwei, drei Leutln <strong>bei</strong>spielsweise<br />

in ein Kellerabteil des<br />

Finanzministeriums eingezogen,<br />

bewaffnet mit viel Geld, vielen Papiersackerln<br />

und Gehaltsstreifen für<br />

Diersbacher Freiheitliche<br />

bestätigen den Erfolgskurs<br />

Beim Parteitag der Innviertler<br />

FPÖ-Ortsgruppe Diersbach Anfang<br />

Mai wurde der FPÖ-Gemeinderat<br />

Jörg Weißhaidinger einstimmig in<br />

seiner Funktion als Ortsparteiobmann<br />

bestätigt.<br />

Ebenfalls über eine hundertprozentige<br />

Zustimmung konnte sich<br />

dessen Stellvertreter Hans-Jürgen<br />

Schmidseder am Parteitag freuen.<br />

jeden Mitar<strong>bei</strong>ter des Hauses, und<br />

haben dort jedem einzelnen seinen<br />

Monatsverdienst eingesackelt. Das<br />

war viel Ar<strong>bei</strong>t. Und es ist vorgekommen,<br />

dass am Ende drei, vier<br />

Groschen gefehlt haben oder zu viel<br />

waren. Dann wurden alle Sackerln<br />

wieder geöffnet und nachgezählt. Je<br />

nach Glück ist man entweder bald<br />

oder aber erst <strong>bei</strong>m letzten Sackerl<br />

auf den Fehler gekommen.<br />

In jedem Stockwerk des Finanzministeriums<br />

sind einige Gang-Mitar<strong>bei</strong>ter<br />

gesessen. Die hatten die<br />

Aufgabe, den Beamten je nach<br />

Bedarf Wurstsemmeln zu besorgen<br />

und die einzelnen Zahlungen, die<br />

jeder Beamte hatte, zu erledigen.<br />

Also Erlagscheine auf die Post,<br />

Zahlscheine auf die Bank oder die<br />

Sparkasse zu bringen, immer mit<br />

dem passenden Betrag.<br />

Das alles sollte also ein Ende finden.<br />

Der Amtsschimmel wiehert<br />

Ich stieß auf Widerstände. Da<br />

waren zunächst die drei goldenen<br />

Büroregeln, die da lauten: 1. Das<br />

Als Ehrengast anwesend war der<br />

Schärdinger Bezirksparteiobmann<br />

und Nationalratsabgeordnete Hermann<br />

Brückl. Er bedankte sich <strong>bei</strong><br />

Obmann Jörg Weißhaidinger und<br />

seinem Team für die gute Ar<strong>bei</strong>t,<br />

die sich <strong>bei</strong> der Gemeindesratswahl<br />

2015 in einem Stimmenzuwachs<br />

von von einem Drittel auf 33,15<br />

Prozent niedergeschlagen habe.<br />

Bezirkschef Hermann Brückl (r.) mit Ortsparteiobmann Jörg Weißhaidinger<br />

(4.v.l.) und dessen erfolgreicher FPÖ-Mannschaft.<br />

Foto: Bernd Uhlig<br />

Foto: FPÖ Schärding<br />

Beim kürzlich abgehaltenen<br />

Ortsparteitag der FPÖ Eggerding<br />

im Bezirk Schärding wurde Hubert<br />

Kohlbauer einstimmig als Obmann<br />

wiedergewählt. Ebenfalls 100 Prozent<br />

der Stimmen konnten als Stellvertreter<br />

Anneliese Kohlbauer und<br />

Johann Hauer auf sich vereinen.<br />

Der Bezirksparteiobmann-Stellvertreter,<br />

FPÖ-Bundesrat Thomas<br />

Feuilleton/Blitzlicht 15<br />

Stechkarte und Lohnsackerl, das war‘n Hochzeiten der Bürokratie.<br />

hamma no nie so gmacht. 2. Das<br />

hamma scho immer so gmacht. 3.<br />

Da könnt ja a jeder kommen.<br />

Die Geldzähler fürchteten um<br />

ihren Job. Die Gang-Diener detto.<br />

Und die Beamten um ihre<br />

Gang-Sklaven.<br />

Ich wanderte zum damaligen<br />

Staatssekretär für Verwaltungsreform.<br />

Das war der ehemalige<br />

Außenminister Gruber, seinerzeit<br />

verantwortlich fürs Gruber-De-Gasperi-Abkommen,<br />

das uns Südtirol<br />

verlieren hat lassen.<br />

Er hörte mich an. Ich sprach mit<br />

Engelszungen von Verwaltungsreform.<br />

Er lachte.<br />

„In dem Land“, sagte er, „wird’s<br />

nie eine Verwaltungsreform geben.“<br />

Wie gesagt, er war der Staatssekretär<br />

dafür...<br />

Ich verließ ihn und gab die Hoffnung<br />

nicht auf.<br />

hw.<br />

Fortsetzung folgt<br />

Obmann Kohlbauer (2.v.r.) mit Bundesrat Schererbauer (l.), Landesrat<br />

Podgorschek (r.) und seinen <strong>bei</strong>den Stellvertretern.<br />

Erfolgreicher Obmann in<br />

Eggerding wiedergewählt<br />

Schererbauer, und Oberösterreichs<br />

FPÖ-Sicherheitslandesrat Elmar<br />

Podgorschek, Bezirksobmann aus<br />

dem benachbarten Ried/Innkreis,<br />

der als Überraschungsgast eintraf,<br />

bedankten sich <strong>bei</strong> Obmann Hubert<br />

Kohlbauer und der gesamten<br />

Ortsgruppe für die hervorragende<br />

Ar<strong>bei</strong>t zum Wohle der Gemeinde<br />

Eggerding.


16 Blitzlicht<br />

Neue Freie Zeitung<br />

FPÖ veranstaltet „Frühjahrsputz“<br />

in Sierndorf<br />

Mitte April fand die alljährliche<br />

Flurreinigung in der Gemeinde<br />

Sierndorf statt. Gut ausgerüstet trafen<br />

sich die vom Bezirksobmann<br />

der FPÖ Korneuburg, Robert<br />

Koppensteiner, und den FPÖ-Gemeinderäten<br />

angeführten „Umweltaktivisten“<br />

<strong>bei</strong> herrlichem Frühlingswetter,<br />

um den Müll entlang<br />

der Feldwege und Einfahrtsstraßen<br />

zur Gemeinde aufzusammeln.<br />

Diesmal dauerte die Aktion nur<br />

2,5 Stunden, und zur positiven<br />

Überraschung der Beteiligten hatte<br />

sich die Müllmenge gegenüber den<br />

Vorjahren stark reduziert.<br />

Döblinger<br />

Begegnungen<br />

bringt<br />

Die schönsten<br />

Melodien von<br />

Lanner und Strauss<br />

Mit dem Schrammelquartett<br />

Wiener Herzen<br />

Serkan Gürkan und Alessandro Malizia, Violinen<br />

Karl Macourek Harmonika, Engelbert Mach Kontragitarre<br />

Mittwoch, 16. Mai 2018<br />

Beginn 19.00 Uhr<br />

Sierndorfs blaue Umweltschützer und das Ergebnis ihrer Ar<strong>bei</strong>t.<br />

Foto: FPö Korneuburg<br />

www.diewienerherzen.at<br />

Festsaal der<br />

Bezirksvorstehung Döbling<br />

Gatterburggasse 14<br />

1190 Wien<br />

Unkosten<strong>bei</strong>rag EUR 15,-<br />

Mit freundlicher Unterstütung der BV Döbling<br />

Erreichbarkeit: Linie 37 Haltestelle Gatterburggasse<br />

FPÖ-Bildungsinstitut AKTUELL<br />

Das FPÖ-Bildungsinstitut informiert über aktuelle Themen.<br />

Diesmal: Die DSGVO<br />

<br />

Achtung! Nicht nur für Unternehmer wichtig, sondern auch für Funktionäre und<br />

Mandatare, die Aussendungen und Einladungen verschicken:<br />

Ab 25. Mai 2018 ist die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) verbindlich anzuwenden. Sie regelt<br />

den Umgang mit personenbezogenen Daten, z.B. die Art und Weise, wie Sie Kunden- bzw. Mitgliederdaten<br />

speichern und verar<strong>bei</strong>ten dürfen. Die Verordnung gilt für Parteien genauso wie für Unternehmen.<br />

Bei Verfehlungen drohen hohe Strafen, im Extremfall bis zu 20 Millionen Euro!<br />

Es geht um jede Art von personenbezogenen gespeicherten Datensätzen.<br />

Überprüfen Sie rechtzeitig Ihre gespeicherten Daten und treffen Sie Maßnahmen, diese technisch<br />

und organisatorisch anzupassen. Stellen Sie sicher, dass Sie zukünftig ein Verzeichnis von Verar<strong>bei</strong>tungstätigkeiten<br />

führen, implementieren Sie datenschutzrechtliche Voreinstellungen und ernennen Sie,<br />

wenn Sie mit sogenannten „sensiblen Daten“ umgehen, einen geschulten Datenschutzbeauftragten!<br />

Wenn Sie noch nicht vorgesorgt haben, informieren Sie sich rechtzeitig!<br />

Wir empfehlen die Homepage der Datenschutzbehörde:<br />

www.dsb.gv.at und die praktische Checkliste und das Muster-<br />

Verar<strong>bei</strong>tungsverzeichnis auf den Seiten der WKO: www.wko.at

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