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VGB POWERTECH 5 (2021) - International Journal for Generation and Storage of Electricity and Heat

VGB PowerTech - International Journal for Generation and Storage of Electricity and Heat. Issue 5 (2021). Technical Journal of the VGB PowerTech Association. Energy is us! Nuclear power. Nuclear power plants - operation and operation experiences

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Technical Journal of the VGB PowerTech Association. Energy is us!
Nuclear power. Nuclear power plants - operation and operation experiences

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Power News <strong>VGB</strong> PowerTech 5 l <strong>2021</strong><br />

talle wie Platin als Katalysatoren eingesetzt,<br />

die sehr gut funktionieren, deren<br />

Vorkommen aber leider begrenzt sind.<br />

Dem Vorbild der Natur folgend wird daher<br />

nach neuen Metall-Katalysatoren gesucht,<br />

um die künftige Erzeugung von Wasserst<strong>of</strong>f<br />

im großen Maßstab ebenso effizient<br />

wie umweltfreundlich zu machen. Das Ziel<br />

ist also der sogenannte grüne Wasserst<strong>of</strong>f,<br />

der nicht nur für die Energieversorgung<br />

der Zukunft eine zentrale Rolle spielt, sondern<br />

auch als einer der wichtigsten Grundst<strong>of</strong>fe<br />

in der Industrie.<br />

Auf dem Weg zur technischen Umsetzung<br />

seien bereits beachtliche Erfolge erzielt<br />

worden, sagt Wolfgang Lubitz: „Katalytische<br />

Wasseroxidation und Wasserst<strong>of</strong>ferzeugung<br />

sind weltweit sehr intensiv bearbeitete<br />

Forschungsgebiete. Doch den perfekten<br />

Katalysator, der alle Ansprüche bezüglich<br />

Effizienz, Stabilität, Skalierbarkeit,<br />

Umweltfreundlichkeit, Materialverfügbarkeit<br />

und Preis erfüllt und sich in der Praxis<br />

bewährt hat, gibt es bisher noch nicht.“<br />

Mit Blick auf eine künftige Wasserst<strong>of</strong>fwirtschaft<br />

hebt Wolfgang Lubitz die Technologien<br />

zur Erzeugung von regenerativem<br />

Strom hervor. Etwa die Photovoltaik<br />

(PV), die heute Wirkungsgrade um die 25<br />

Prozent für Siliziumzellen und mehr als 45<br />

Prozent für komplexere PV-Zellen erziele.<br />

Ein Problem bleibe die Speicherung. Batterien<br />

seien gesellschaftlich zwar weithin<br />

akzeptiert, beispielsweise in der Elektromobilität,<br />

aber sie seien nicht sehr effizient<br />

und auch nicht umweltfreundlich. Lubitz:<br />

„Wasserst<strong>of</strong>f kann ein Vielfaches an Energie<br />

speichern und bei seiner Verbrennung<br />

entsteht ausschließlich Wasser. Er eignet<br />

sich für die großtechnische Nutzung und<br />

bildet eine sehr gute Brücke vom fossilen in<br />

ein nachhaltiges Energiezeitalter.“<br />

Mit Blick auf die Energiewende ist Wolfgang<br />

Lubitz auch die gesellschaftliche Diskussion<br />

über die Tragweite wissenschaftlicher<br />

Erkenntnisse wichtig. Oft führten diese<br />

zu historischen Umwälzungen, so bei der<br />

Entdeckung der Uranspaltung und ihre Folgen<br />

in Gestalt der Atombombe und der<br />

Kernkraft. Unser modernes Leben sei von<br />

Forschung und Technik geprägt – ohne sie<br />

gäbe es weder Internet noch moderne Telekommunikation,<br />

keine Antibiotika und<br />

Impfst<strong>of</strong>fe und keinerlei Erkenntnisse zum<br />

Umwelt- und Klimaschutz oder zu erneuerbaren<br />

Energien. Wissenschaftler veränderten<br />

die Welt, betont Lubitz und fügt hinzu:<br />

„Was mir auch am Herzen liegt ist mehr Verständnis<br />

für die Methodik der Wissenschaft.<br />

Ihre Ergebnisse entwickeln sich in sorgfältig<br />

geplanten und durchgeführten Experimenten,<br />

die <strong>of</strong>t fehlerbehaftet sind und mehrfach<br />

validiert werden müssen, bis ein zuverlässiges<br />

Ergebnis vorliegt. Auf Knopfdruck<br />

funktioniert das alles nicht, es braucht seine<br />

Zeit. Dafür ein Bewusstsein zu schaffen und<br />

mehr Vertrauen in die Wissenschaft aufzubauen,<br />

dazu trage ich gerne bei.“<br />

LL<br />

www.gdnae.de (211571605)<br />

Globaler H2-Potenzialatlas wird<br />

nachhaltige St<strong>and</strong>orte für die<br />

grüne Wasserst<strong>of</strong>fwirtschaft der<br />

Zukunft zeigen<br />

(fhg) Deutschl<strong>and</strong> wird auch langfristig<br />

auf Energie-Importe angewiesen sein, unter<br />

<strong>and</strong>erem muss es einen Großteil des<br />

grünen Wasserst<strong>of</strong>fs und seiner Syntheseprodukte<br />

aus wind- und sonnenreichen<br />

Weltregionen importieren. Das Projekt<br />

HyPat unter Leitung des Fraunh<strong>of</strong>er ISI<br />

entwickelt einen umfassenden, globalen<br />

Wasserst<strong>of</strong>fatlas, wie er in der deutschen<br />

Nationalen Wasserst<strong>of</strong>fstrategie (NWS) ge<strong>for</strong>dert<br />

wird.<br />

Das Projekt „HyPat – Globaler H2-Potenzialatlas“<br />

identifiziert erstmals umfassend<br />

mögliche Partnerländer Deutschl<strong>and</strong>s in<br />

einer zukünftigen Wasserst<strong>of</strong>fwirtschaft<br />

und analysiert diese tiefgehend. Neben der<br />

detaillierten Erhebung der weltweiten<br />

techno-ökonomischen Potenziale und Analyse<br />

der Wasserst<strong>of</strong>fketten einschließlich<br />

des Transports schließt die Analyse die Bedürfnisse<br />

der Partnerländer ein. Letztere<br />

berücksichtigen die nachhaltige Deckung<br />

der eigenen Energienachfrage, das Pariser<br />

Klimaschutzabkommen und ökonomische<br />

Entwicklungsmöglichkeiten einer grünen<br />

Wasserst<strong>of</strong>fwirtschaft unter Einhaltung<br />

spezifischer Nachhaltigkeitskriterien.<br />

Weiterhin analysiert das Projektkonsortium<br />

die Fähigkeiten der Länder, kapitalund<br />

technologieintensive Anlagen für die<br />

Wasserst<strong>of</strong>fherstellung zu errichten. Dazu<br />

gehören unter <strong>and</strong>erem Governancestrukturen,<br />

Kapitalzugang und geopolitische<br />

Stabilität. Ebenso erheben die Wissenschaftler:innen<br />

die sich für diese Länder<br />

ergebenden Chancen, zum Beispiel die<br />

Auswirkungen auf die lokale Wertschöpfung<br />

und Möglichkeiten des Capacity Building.<br />

Parallel dazu werden Akzeptanz- und<br />

Stakeholderanalysen durchgeführt. Dem<br />

sich aus diesen Analysen ergebenden Angebot<br />

an Wasserst<strong>of</strong>f- und Syntheseprodukten<br />

stellt das Projektteam die weltweite<br />

Nachfrage der Importländer gegenüber,<br />

wodurch erstmals ein Gesamtbild entsteht.<br />

Auf dieser Basis werden schließlich Politikempfehlungen<br />

für die Entwicklung einer<br />

nachhaltigen Importstrategie für Deutschl<strong>and</strong><br />

abgegeben. Die Ergebnisse liegen voraussichtlich<br />

im Frühjahr 2024 vor.<br />

Um die verschiedenen Aspekte tiefgehend<br />

beleuchten zu können, wurde ein interdisziplinäres<br />

Konsortium zusammengestellt.<br />

Die Projektleitung hat ein Team um<br />

Pr<strong>of</strong>. Dr. Martin Wietschel vom Fraunh<strong>of</strong>er-Institut<br />

für System- und Innovations<strong>for</strong>schung<br />

ISI.<br />

Die Projektpartner sind der Lehrstuhl für<br />

Mikroökonomik der Westfälischen Wilhelms-Universität<br />

Münster (WWU), die<br />

Fraunh<strong>of</strong>er-Einrichtung für Energieinfrastrukturen<br />

und Geothermie (IEG), das<br />

Fraunh<strong>of</strong>er-Institut für Solare Energiesysteme<br />

(ISE), das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik<br />

(DIE), die Energy Systems<br />

Analysis Associates (ESA²) GmbH<br />

und das Institut für trans<strong>for</strong>mative Nachhaltigkeits<strong>for</strong>schung<br />

(IASS). Als Unterauftragnehmer<br />

beteiligen sich die Deutsche<br />

Energie-Agentur (dena) und die Gesellschaft<br />

für <strong>International</strong>e Zusammenarbeit<br />

(GIZ) GmbH am Projekt. Dieses läuft über<br />

einen Zeitraum von drei Jahren und wird<br />

im Rahmen des Ideenwettbewerbs „Wasserst<strong>of</strong>frepublik<br />

Deutschl<strong>and</strong>“ vom Bundesministerium<br />

für Bildung und Forschung<br />

BMBF gefördert.<br />

LL<br />

isi.fraunh<strong>of</strong>er.de (211571607)<br />

www.wasserst<strong>of</strong>f-leitprojekte.de<br />

Power<br />

News<br />

Windenergie-Zubau in<br />

Deutschl<strong>and</strong> schwächelt im ersten<br />

Quartal <strong>2021</strong><br />

• Der Ausbau der Windenergie in<br />

Deutschl<strong>and</strong> stagniert nach den ersten<br />

drei Monaten des Jahres <strong>2021</strong> auf<br />

niedrigem Niveau. Eine neue<br />

Ausbaudynamik zur Erreichung der<br />

Ziele der Bundesregierung ist derzeit<br />

nicht absehbar.<br />

(iwr) In Deutschl<strong>and</strong> kommt der Ausbau<br />

der Windenergie auch <strong>2021</strong> nicht vom<br />

Fleck. Zwar steigen die Brutto-Zubauzahlen<br />

an L<strong>and</strong>, aber der Ausfall der Offshore<br />

Windenergie und ein steigender Rückbau<br />

bremsen die Entwicklung im ersten Quartal<br />

<strong>2021</strong>. Das geht aus einer IWR-Auswertung<br />

(St<strong>and</strong>: 05.04.<strong>2021</strong>) von Daten der<br />

Bundesnetzagentur (BNetzA) hervor.<br />

Windenergie-Zubau an L<strong>and</strong> legt in Q1<br />

leicht zu – Offshore Windenergie fällt aus<br />

Von Januar bis März <strong>2021</strong> sind in<br />

Deutschl<strong>and</strong> 121 neue Windkraftanlagen<br />

(Q1 Vorjahr: 129 Anlagen) mit einer Leistung<br />

von 482,4 MW (Q1 Vorjahr: 488,3<br />

MW) in Betrieb gegangen. Das ist ein Leistungs-Rückgang<br />

um rd. 1 Prozent. Zwar ist<br />

der Brutto-Zubau bei der Windenergie an<br />

L<strong>and</strong> in Q1 <strong>2021</strong> von 351,8 MW (Q1 2019)<br />

auf 482,4 MW geklettert (+ 37 Prozent),<br />

allerdings erfolgte bei der Offshore Windenergie<br />

im ersten Quartal <strong>2021</strong> kein weiterer<br />

Zubau (Vorjahr: 136,6 MW). Den Ausfall<br />

der Offshore Windenergie kann der<br />

höhere Zubau an L<strong>and</strong> nicht ganz kompensieren,<br />

so dass der Bruttozubau (Leistung)<br />

in Deutschl<strong>and</strong> im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />

insgesamt leicht rückläufig ist.<br />

Beim Hersteller-Ranking für Q1 <strong>2021</strong><br />

rangiert Enercon auf Platz 1 vor Vestas,<br />

Nordex, Siemens Gamesa und GE. Dahinter<br />

folgen Eno Energy und Vensys.<br />

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