BOLD THE MAGAZINE No.68
EXKLUSIV IM INTERVIEW: JOHN MALKOVICH | "TRÜBSAL IST MEIN DING": JAMES BLUNT IM GESPRÄCH | PORSCHE 911: EINE IKONE WIRD 60 | BEST PLACES: BARCELONA | REALITÄT UND FIKTION: GOTTFRIED HELNWEIN EXHIBITION
EXKLUSIV IM INTERVIEW: JOHN MALKOVICH | "TRÜBSAL IST MEIN DING": JAMES BLUNT IM GESPRÄCH | PORSCHE 911: EINE IKONE WIRD 60 | BEST PLACES: BARCELONA | REALITÄT UND FIKTION: GOTTFRIED HELNWEIN EXHIBITION
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10 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> INTERVIEW / JOHN MALKOVICH<br />
Seit über 40 Jahren gehört John Malkovich zu den meistbeschäftigten Schauspielern<br />
Hollywoods. Doch die Bandbreite seines Könnens zeigt er pünktlich zum 70. Geburtstag<br />
auch in europäischen Produktionen wie „Seneca“ (auf DVD & Blu-ray erhältlich) oder<br />
„Monsieur Blake zu Diensten“ (ab Dezember im Kino).<br />
Mit der Theatergruppe in der Schule fing<br />
für John Malkovich – wie für so viele seiner<br />
späteren Kolleginnen und Kollegen – alles an.<br />
Bereits in der High School im verschlafenen<br />
Städtchen Benton im Bundesstaat Illinois<br />
(USA) stand der am 9. Dezember 1953 geborene<br />
Amerikaner auf der Bühne, nebenbei<br />
trat er mit einer Folk-Band auf, und selbst die<br />
Sommerferien gingen meist für Theaterprojekte<br />
drauf. Dass es nach dem Abschluss dann<br />
eigentlich keine andere Berufsoption für ihn<br />
gab als die Schauspielerei, versteht sich fast<br />
von selbst.<br />
Die ersten Jahre seiner Karriere blieb Malkovich<br />
dann zunächst dem Theater treu, mitunter<br />
auch als Regisseur. In Chicago und schließlich<br />
auch in New York spielte er eine Bühnenrolle<br />
nach der anderen, nicht selten preisgekrönt,<br />
bevor er dann 1984 in dem Drama „Ein Platz<br />
im Herzen“ mit Sally Field auch endlich seine<br />
erste größere Kinorolle übernahm. Prompt<br />
erhielt er dafür eine Oscar-Nominierung als<br />
bester Nebendarsteller – und war fortan auch<br />
vor der Kamera eine feste Größe.<br />
Vielseitigkeit ist seither das Motto in Malkovichs<br />
Karriere. In Volker Schlöndorffs Adaption<br />
von „Tod eines Handlungsreisenden“<br />
spielt er genauso mit wie in Wolfgang Petersens<br />
Actionthriller „In the Line of Fire – Die<br />
zweite Chance“, für den es abermals eine<br />
Oscar-Nominierung gab. Legendär sind seine<br />
Rollen in „Gefährliche Liebschaften“ oder<br />
„Being John Malkovich“, aber er schreckt auch<br />
nicht vor gut bezahlten Auftritten in bestenfalls<br />
zweitklassigen Werken wie „Mindcage“<br />
oder „The Survivalist“ zurück, die gar nicht<br />
erst ins Kino kommen, sondern direkt auf<br />
DVD erscheinen. Und alberne Komödien wie<br />
„Johnny English – Der Spion, der es versiebte“<br />
sind ebenso sein Ding wie große Mainstream-<br />
Produktionen wie „Transformers 3“. Sogar<br />
Hercule Poirot hat er schon gespielt, in der<br />
Miniserie „The ABC Murders“.<br />
Doch der sprachbegabte Schauspieler, der mit<br />
seiner langjährigen Lebensgefährtin Nicoletta<br />
Peyran zwei Kinder hat, dreht immer<br />
wieder auch in Europa. 2000 etwa war er<br />
neben Gérard Depardieu, Jeanne Moreau und<br />
Charlotte Gainsbourg im französischen Vierteiler<br />
„Les Misérables“ zu sehen, den portugiesischen<br />
Film „Um filme falado“ drehte er<br />
mit Catherine Deneuve, und bei der österreichischen<br />
Produktion „Klimt“ freundete<br />
er sich mit Veronica Ferres an, deren Tochter<br />
Lily Krug er vor kurzem in dem von ihrer<br />
Mutter produzierten Thriller „Shattered–<br />
Gefährliche Affäre“ unterstützte. Auch Malkovichs<br />
größte Hauptrollen in diesem Jahr<br />
entstanden jenseits von Hollywood. Für den<br />
deutschen Regisseur Robert Schwentke spielt<br />
er im Historienfilm „Seneca“ (erhältlich auf<br />
DVD & Blu-ray) die Titelrolle des römischen<br />
Philosophen. Und für die französische