BOLD THE MAGAZINE No.68
EXKLUSIV IM INTERVIEW: JOHN MALKOVICH | "TRÜBSAL IST MEIN DING": JAMES BLUNT IM GESPRÄCH | PORSCHE 911: EINE IKONE WIRD 60 | BEST PLACES: BARCELONA | REALITÄT UND FIKTION: GOTTFRIED HELNWEIN EXHIBITION
EXKLUSIV IM INTERVIEW: JOHN MALKOVICH | "TRÜBSAL IST MEIN DING": JAMES BLUNT IM GESPRÄCH | PORSCHE 911: EINE IKONE WIRD 60 | BEST PLACES: BARCELONA | REALITÄT UND FIKTION: GOTTFRIED HELNWEIN EXHIBITION
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MOTION / REPORTAGE<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 87<br />
namikhilfen ersetzten den Bugspoiler. Sie<br />
arbeiten mit einem Verstelltempo von bis<br />
zu 0,3 Sekunden und sind – in Abstimmung<br />
mit dem Heckflügel – verantwortlich<br />
für Abtrieb an der Vorderachse.<br />
Zusammen (der mächtige zweiteilige<br />
Heckflügel ist ein auf Schwanenhälsen<br />
basierender, feststehender Hauptflügel<br />
mit oberem, hydraulisch in bis zu 0,35<br />
Sekunden einstellbaren Flügel-Element)<br />
plus der Diffusor erzeugen einen Gesamtabtrieb<br />
von 408 Kilo bei 200 km/h. Bei 285<br />
km/h saugt sich das Auto mit 860 Kilo<br />
an den Asphalt – Porsche vergleicht das<br />
gerne mit dem zusätzlichen Gewicht von<br />
zwei Araber-Pferden auf dem Dach. Der<br />
neue 911 GT3 RS generiert damit doppelt<br />
so viel Abtrieb wie sein Vorgänger der<br />
Baureihe 991 II und liegt auf dem Niveau<br />
von Le Mans-Rennern der GTE-Klasse.<br />
Und die Reifen halten dreimal länger<br />
als beim „normalen“ 911 GT3, weil der<br />
GT3 RS dank des enormen Druckes auf<br />
den Asphalt nicht rutscht und somit das<br />
Gummi schont.<br />
Der Heckflügel kann aber noch mehr.<br />
Zum Beispiel das Auto schneller machen.<br />
Dank der DRS-Funktion wie bei der<br />
Formel 1 kann man auf Geraden per<br />
Knopfdruck den zweiteiligen Flügel<br />
„öffnen“. Man verliert Downforce, erhält<br />
aber mehr Tempo. Andrerseits hilft die<br />
massive Theke am Heck beim Bremsen:<br />
Der Heckflügel stellt sich bei harter<br />
Bremsung als „Luftbremse“ automatisch<br />
auf, was den Bremsweg immerhin um<br />
2,5 Metern verkürzen kann. Die Hauptarbeit<br />
aber leisten die riesigen Scheiben<br />
in den Rädern: An der Vorderachse<br />
kommen Aluminium-Monobloc-Festsattelbremsen<br />
mit je sechs Kolben sowie<br />
Bremsscheiben mit einem Durchmesser<br />
von 408 Millimetern zum Einsatz. An<br />
der Hinterachse sitzen 380 Millimeter<br />
große Bremsscheiben und Vierkolben-<br />
Festsattelbremsen. Noch größer dimensioniert<br />
sind die optional erhältlichen<br />
Keramikbremsen (Preis: gut 9.000 Euro).<br />
Damit steht der GT3 RS aus 200 km/h<br />
nach 101 bis 102 Metern. Ein Fachblatt<br />
hat sogar nur 96,7 Meter gemessen<br />
– Weltrekord. Und ebenfalls schwer<br />
Nackenmuskel quälend.<br />
Für ganz sensible Hintern gibts im GT3<br />
RS noch ein paar Goodies: Die Fahrmoduswahl<br />
zwischen Normal, Sport und<br />
Track haben auch andere, ein von innen<br />
einstellbares Fahrwerk und Differenzial<br />
nicht. Einfach erklärt: Die Dämpfer sind in<br />
Zug- und Druckstufe rundum verstellbar,<br />
so dass man ein eher softes oder eher<br />
hartes Setting in Sachen Fahrwerk<br />
einstellen kann – je nach persönlicher<br />
Vorliebe. Über die Differenzialeinstellung<br />
sorgt man für mehr Unter- oder Übersteuern,<br />
erkauft sich das jedoch durch<br />
mehr oder weniger Unruhe im Heck.<br />
Man kann sich auch mehr oder weniger<br />
Schlupf an der Hinterachse einstellen.<br />
Zudem kann man über einen weiteren<br />
Schalter die Einflussstärke von ESP und<br />
Traktionskontrolle verändern. Da der<br />
Wagen werksseitig auf der Nordschleife<br />
abgestimmt wurde, ist die jeweilige<br />
Nullstellung für den erfahrenen Piloten,<br />
der kein Rennfahrer ist, die optimale.