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Journal asmac No 1 - février 2022

Norme - A propos de vis et de légumes Psycholeptiques - Gestionnaire de son propre sommeil Démence - Dépistage précoce dans la pratique Politique - Gel des admissions: l’énigme

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Psycholeptiques - Gestionnaire de son propre sommeil
Démence - Dépistage précoce dans la pratique
Politique - Gel des admissions: l’énigme

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Perspectives<br />

Aus der «Therapeutischen Umschau»* – Übersichtsarbeit<br />

Früherkennung oder<br />

Screening von Demenzerkrankungen<br />

in der<br />

hausärztlichen Praxis<br />

Chancen und Herausforderungen<br />

Klaus Bally 1 , Stéphanie Giezendanner 1 und Andreas U. Monsch 2<br />

Einführung<br />

Der Begriff Demenz steht für ein Syndrom,<br />

das ein ganze Reihe von sich verschiedenartig<br />

präsentierenden Hirnleistungsstörungen<br />

unterschiedlicher Ätiologie umfasst.<br />

Weitaus am meisten wird man in der<br />

hausärztlichen Praxis neurokognitive Erkrankungen<br />

aus den nachstehend aufgeführten<br />

Hauptkategorien antreffen:<br />

• Neurodegenerative Erkrankungen,<br />

wo bei die Alzheimer-Krankheit mit ⅔<br />

die häufigste ist<br />

• Vaskuläre Demenz, charakterisiert<br />

durch Durchblutungsstörungen resp.<br />

durch häufig aufeinanderfolgende<br />

Hirninfarkte (Multiinfarktdemenz).<br />

Nicht ausser Acht zu lassen sind allerdings<br />

die in ca. 10 % vorkommenden teilweise<br />

reversiblen Krankheitszustände,<br />

deren mögliches Vorliegen schon im Rahmen<br />

der Anamnese in die differenzialdiagnostischen<br />

Überlegungen miteinbezogen<br />

werden sollte:<br />

* Der Artikel erschien ursprünglich in der<br />

«Therapeutischen Umschau» (2021), 78(2), 73–81.<br />

mediservice vsao-Mitglieder können die<br />

«Therapeutische Umschau» zu äusserst<br />

günstigen Konditionen abonnieren.<br />

Details s. unter www.hogrefe.ch/downloads/vsao.<br />

1<br />

Universitäres Zentrum für Hausarztmedizin<br />

beider Basel, uniham-bb<br />

2<br />

Memory Clinic, Universitäre Altersmedizin<br />

FELIX PLATTER, Basel<br />

• Neuroradiologisch erkennbare intrakranielle<br />

Pathologien:<br />

−−<br />

Subduralhämatom, Malignome,<br />

<strong>No</strong>rmaldruckhydrocephalus<br />

• Im Rahmen einer Laboruntersuchung<br />

erkennbare Krankheitszustände:<br />

−−<br />

Anämie, Diabetes, Schilddrüsenfunktionsstörungen,<br />

Folsäure- oder<br />

Vitamin B12-Mangel, Elektrolytstörungen<br />

wie z. B. Hyponatriämie,<br />

Nieren- und Leberfunktionsstörungen;<br />

Neurolues, HIV-Infektion,<br />

Neuroborreliose<br />

• Medikamentenassoziierte Störungsbilder:<br />

−−<br />

Benzodiazepine, Antidepressiva,<br />

Neuroleptika, Opioide und anticholinerg<br />

wirksame Medikamente,<br />

wie sie z. B. bei Dranginkontinenz<br />

eingesetzt werden<br />

• Schlaf-Apnoe-Syndrom.<br />

Die ätiologische Zuordnung der Symptomatik<br />

steht allerdings erst am Ende des<br />

diagnostischen Prozesses. Primär wird es<br />

darum gehen,<br />

• sich zu vergewissern, ob das Störungsbild<br />

die Kriterien einer Demenz erfüllt<br />

• und, falls ja, den Schweregrad der Erkrankung<br />

festzulegen[1, 2].<br />

DSM-5 (American Psychiatric Association,<br />

2013 [3]) unterscheidet zwischen einer<br />

leichten neurokognitiven Störung<br />

(entspricht dem Begriff «Mild Cognitive<br />

Impairment»; MCI) und einer majoren<br />

neurokognitiven Störung (entspricht dem<br />

Begriff «Demenz»). Eine Demenz (majore<br />

neurokognitive Störung) liegt vor, wenn<br />

folgende Kriterien erfüllt sind:<br />

1. Evidenz einer bedeutsamen Verschlechterung<br />

gegenüber einem früheren<br />

Leistungsniveau in einer oder<br />

mehreren kognitiven Domänen (komplexe<br />

Aufmerksamkeit, exekutive<br />

Funktionen, Lernen und Gedächtnis,<br />

Sprache, perzeptuell-motorische Fähigkeiten<br />

oder soziale Kognition) basierend<br />

auf:<br />

a. Hinweisen des Patienten, eines nahen<br />

Angehörigen oder des Arztes,<br />

dass eine bedeutsame Abnahme<br />

der kognitiven Leistungen stattgefunden<br />

hat.<br />

b. Evidenz einer bedeutsamen Beeinträchtigung<br />

der kognitiven Leistung,<br />

am besten dokumentiert<br />

durch eine standardisierte neuropsychologische<br />

Abklärung, oder<br />

– falls dies nicht möglich ist – mittels<br />

eines anderen, quantifizierenden,<br />

klinischen Instruments.<br />

2. Die kognitive Störung interferiert<br />

mit den Alltagsaktivitäten (d. h. im<br />

Minimum wird Hilfe bei komplexen<br />

Alltagsaktivitäten, wie Rechnungen<br />

bezahlen oder der Medikamenteneinnahme<br />

benötigt).<br />

32<br />

1/22 vsao /<strong>asmac</strong> <strong>Journal</strong>

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