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ocean7 3-2024

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Ankern natürlich. Mittelmeerexperte Markus Silbergasser und seine Buchtentipps abseits des Mainstreams. Unbekannter Kvarner. Wer Krk, Cres, Mali Lošinj und Rab schon kennt, darf auch einmal zu den Inseln im südlichen Kvarner schielen. Bénéteau Oceanis 37.1. Erstaunlich, wie groß inzwischen auch schon die Kleinen geworden sind. Sea Ray SLX 260. Die Perfektionierung der Weekender-Oberklasse zum 65-Jahre-Markenjubiläum. e-DNA. Keine neue Walart, sondern eine neue wissenschaftliche Methode zur Erforschung der Meeressäuger …

Mitsegler Endstation in

Mitsegler Endstation in der Karibik auf der Insel St. Marteen. dafür mit Schmuggelware an Bord. Sie wurden aufgegriffen und kamen alle drei sofort in den Knast. In der Karibik sind die meisten Inseln eigene Inselstaaten und wollen das auch respektiert haben. So lautete die Anklage neben Schmuggel, Drogenhandel und Drogenbesitz auch auf illegale Einreise. Nach einiger Zeit im Gefängnis wurden die beiden Mädchen zum Glück in ein Flugzeug nach Deutschland gesetzt und mit Einreiseverbot belegt. BASIL’ S BAR Kurz vor meiner Abreise nach St. Marteen traf ich Reini und Sonja, zwei ältere Österreicher, die mitsegeln wollten. Bald wurden wir uns einig. Dann, mitten in der Nacht, bevor wir lossegeln wollten, kam Hayden ganz aufgeregt zu meinem Boot. Er hatte gerade eben erfahren, dass Reini schon ein paar Jahren in der Karibik lebte und im Drogenmilieu tätig sei. Am nächsten Morgen, als Reini und Sonja mit ihrem Gepäck am Parkplatz ankamen, stellte ich sie zur Rede. Da waren auch ein paar Polizisten, die ihre tägliche Pause machten. Ich sagte Reini, dass ich sie herbestellt hätte, um sein Gepäck zu durchsuchen, und winkte den Polizisten zu. Reini reagierte Basil’s Bar auf Mustique in den Grenadinen ist die wohl berühmteste Bar der Welt. Jedenfalls haben viele Berühmtheiten wie Mick Jagger, Eric Clapton, Kate Moss oder auch Johnny Depp ihr privates Domizil auf dieser Insel. Mick Jagger soll sogar Stammgast in der Bar sein. so, wie es nur einer konnte, der wirklich unschuldig war. Tags darauf bunkerten wir Proviant, klarierten aus und segelten Richtung Norden. Der Kurs war am Wind, aber die Konditionen waren günstig, so dass wir zügig vorankamen. Wir segelten die Nacht durch und kamen zu Mittag des nächsten Tages nach Mustique in den Grenadinen. Es war der große Wunsch Reinis, hier anzuhalten, da er wusste, dass Mick Jagger von den Rolling Stones eine Villa hier auf dieser Insel besaß und des Öfteren in einer Strandbar anzutreffen war. Reini hatte die Rolling Stones früher mehr als ein Jahrzehnt lang als Techniker begleitet und wusste viel darüber zu berichten. Ich schoss eine Makrele und wir aßen an Bord, bevor wir zur Basil’s Bar gingen. Mick Jagger war nicht da, aber Reini gab uns – und auch den anderen anwesenden Bar-Besuchern – tiefe Einblicke in die Vergangenheit der Rolling Stones, bestimmt tiefer, als es Mick recht gewesen wäre. Wir blieben noch einen gemütlichen Tag und während Reini und Sonja über die Insel spazierten, erkundete ich die Unterwasserwelt der umliegenden Riffe und nahm auch den Außenborder genauer unter die Lupe. Der Motor lief zwar, gab aber keinen Schub mehr. Reini, von seinen Fähigkeiten sehr überzeugt, nahm den Vergaser auseinander, brach ein Stück ab und verlor einige wichtigen Kleinteile. Das Hauptproblem war jedoch die rutschende Gummikupplung des Propellers, und damit war der Motor nicht mehr einsatzbereit. So wurden die Segel hochgezogen und wir legten ab. FOTOS: ANDREA MAYER (1), FACEBOOK.COM/BASILSBARMUSTIQUE (1), SHUTTERSTOCK.COM – DARRYL BROOKS (1), LEV RADIN (1) 34 3/2024

Da der Wind nachließ, hatten wir St. Marteen erst am übernächsten Tag vor uns. Die Insel war zweigeteilt. Der nördliche Teil war französisch und der südliche Teil niederländisch. Nach dem Einklarieren gab es eine ziemliche böse Überraschung für mich. Reini stellte sich grinsend vor mich hin mit den Worten: „So Käpt‘n, du bist jetzt verantwortlich für uns und musst uns Geld geben“. Meine Antwort war: „Ihr schuldet mir für die Überfahrt und fürs Wohnen Geld!“ Aber leider hatte er Recht, auch wenn mir diese Regelung bis dahin nicht bekannt war. Da ich sie auf diesen Inselstaat gebracht hatte, war ich verantwortlich für sie und dafür, dass sie auch wieder von dieser Insel kamen. Natürlich bezahlten sie auch nicht für die Überfahrt bzw. Unterkunft wie abgesprochen. Unsere Beziehung verschlechterte sich somit schlagartig. Ich brachte die Schiffspapiere aufs Boot und versteckte sie dort zusammen mit meinen wenigen Wertsachen an einem sicheren Platz. UNTER SECHS AUGEN Meine beiden „Schützlinge“ hatten nichts Besseres zu tun als einen lokalen Anwalt zu konsultieren, um herauszufinden, wie sie am meisten für sich aus der Situation herausschlagen konnten. Der einzige legale Weg sie loszuwerden, ohne Flugtickets zu bezahlen, wäre gewesen, sie zurück nach Tobago zu bringen, aber auch das „ Es brauchte zwei volle Wochenlöhne, um den von Reini zerstörten Vergaser zu ersetzen.“ hätte nur einvernehmlich geklappt und war für mich keine Option. Nach zwei schlimmen Wochen fand ich einen Ausweg aus dieser unerträglichen Situation. Reini war ein absoluter Feigling und mir körperlich weit unterlegen. Bei einer Unterhaltung unter sechs Augen machte ich ihnen klar, dass wir am kommenden Wochenende von der Insel absegeln würden – und zwar gemeinsam. Außerdem ließ ich durchblicken, dass wenn sie mit mir raus aufs Meer gingen, sie mit hoher Wahrscheinlichkeit nirgendwo ankommen würden. Diese Meldung hatte die gewünschte Wirkung, Reini und Sonja kauften sich Tickets nach Österreich (angeblich hat Sonjas Mutter ihnen Geld geschickt), und noch vor dem Wochenende flogen sie ab. Natürlich nicht, ohne vorher nochmals zu versuchen, Geld aus mir rauszuquetschen. Es brauchte zwei volle Wochenlöhne – zwischenzeitlich hatte ich einen Job als Dachdecker gefunden –, um den von Reini zerstörten Vergaser zu ersetzen. Aber dann war das Thema mit den beiden Schmarotzern für mich endgültig erledigt. Ich hatte meine Lek tion gelernt. Tramodan Typ Wharram Katamaran, Tane Nui (10 % verlängert) Länge 9,4 m Breite 4,6 m Tiefgang 65 cm Verdrängung 1,5–2 t Länge des Mastes 11 m Großsegelfläche 18 m 2 Vorsegelfläche 10 m 2 Spinnaker 35 m 2 TAUSEND GRÜNDE, EIN PARTNER

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