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ocean7 3-2024

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Ankern natürlich. Mittelmeerexperte Markus Silbergasser und seine Buchtentipps abseits des Mainstreams. Unbekannter Kvarner. Wer Krk, Cres, Mali Lošinj und Rab schon kennt, darf auch einmal zu den Inseln im südlichen Kvarner schielen. Bénéteau Oceanis 37.1. Erstaunlich, wie groß inzwischen auch schon die Kleinen geworden sind. Sea Ray SLX 260. Die Perfektionierung der Weekender-Oberklasse zum 65-Jahre-Markenjubiläum. e-DNA. Keine neue Walart, sondern eine neue wissenschaftliche Methode zur Erforschung der Meeressäuger …

Nachhaltigkeit Die

Nachhaltigkeit Die Zukunft des Antifoulings Niemand will Bewuchs auf seinem Boot ‒ doch zugleich will auch niemand vergiftete Gewässer und Artensterben. Vielfältige und individuelle Antifouling- Lösungen ersetzen deshalb zunehmend Biozide. Text ELAINE BUNTING | Illustrationen HINNERK BODENDIEK Immer stärker kontrollieren Aufsichtsbehörden auf der ganzen Welt die Verwendung von Bioziden in Schiffsanstrichen, beschränken sie oder verbieten sie gleich ganz. So sollen Umwelt, Meeresorganismen und auch die menschliche Gesundheit vor Giften und schädlichen Auswirkungen geschützt werden. In der EU legen das REACH-Programm (zuständig für die Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe) und die seit 2013 gültige Biozid-Verordnung fest, welche Chemikalien in Produkten verwendet werden dürfen, die in den EU-Ländern verkauft werden. Ein hohes Schutzniveau für Mensch und Umwelt wird so gewährleistet. Derzeit gilt allerdings auch immer noch eine Übergangsregelung für Wirkstoffe, die bereits 2013 auf dem Markt waren oder in biozidhaltigen Produkten verwendet wurden. In einer langwierigen Überprüfung werden seitdem Inhaltsstoffe evaluiert und bewertet, die für eine aktualisierte, in allen EU-Ländern harmonisierte Verordnung in Frage kommen. GEFAHR DURCH INVASIVE ARTEN Dass diese Überprüfung so lange dauert, liegt auch daran, dass es schwierig ist, das richtige Gleichgewicht zwischen der Wirksamkeit und der Nachhaltigkeit von Antifouling zu finden. Während die Europäische Kommission die Schäden, die Chemikalien verursachen können, verringern will, ist sie gleichzeitig auch sehr darauf bedacht, die Ausbreitung invasiver Arten zu verhindern. Meeresorganismen, die im Ballastwasser von Schiffen landen oder auf deren Rümpfen wachsen, können leicht aus dem Gebiet, in dem sie natürlicherweise vorkommen, in Gewässer gelangen, in denen sie vorher nicht existierten. Genau wie an Land können eingeführte Arten auch im Meer einheimische Spezies verdrängen. Dies ist bereits in mehreren Gebieten der Welt geschehen. Es handelt sich also um eine sehr reale und unumkehrbare Bedrohung für die weltweite biologische Vielfalt und kann zudem erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen auf Aquakultur und Fischerei haben. Im Hinblick auf die globale Verbreitung invasiver Arten werden Sportboote zwar nicht als Hauptverursacher des Problems angesehen. Doch Eivind Berg, Leiter der Abteilung Regulatory Affairs beim Farbenhersteller Jotun, gibt zu bedenken: „Der Yachtsport kann bereits eingedrungene Arten entlang der Küste weiterverbreiten. Küstenschifffahrt und Sportboote können zum Beispiel etwas von Southampton die Küste hinauf bis nach Schottland weitertragen.“ Größer noch als an der von Eivind Berg erwähnten schottischen Küste ist das Problem natürlich im Mittelmeer. Jüngst kam eine Studie zu dem Schluss: Mit rund 800 identifizierten invasiven Arten ist das Mittelmeer das am stärksten befallene Meer der Welt. In einer Stichprobe wurde an 71 Prozent der Sportboote mindestens eine nicht-einheimische Art gefunden. „Die EU hat in ihrem ,Green Deal‘, ihrer übergreifenden Umweltpolitik, sehr deutlich gemacht, dass sie die Artenvielfalt in allen EU-Gewässern wiederherstellen will, und sie befasst sich sehr eingehend mit dem Risiko der Artenverschleppung durch Sportboote“, sagt Dr. Julian Hunter, Leiter der Abteilung für Nachhaltigkeit beim Internationalen Rat der Wassersportwirtschaftsverbände ICOMIA (International Council of Marine Industry Associations). „Gleichzeitig gibt es aber auch eine Reihe von Umweltsicher- 48 3/2024

FOTO: UMOMOS/SHUTTERSTOCK.COM HART-ANT Hart-Antifo dicke Sch Rumpf. Sie Wasser ab. mittel und die nach d Schleifen müssen. HART-ANTIFOULING Hart-Antifouling bildet eine dicke Schicht auf dem Rumpf. Sie gibt Biozide ins Wasser ab. Es bleiben Bindemittel und Pigmente übrig, die nach der Saison durch Schleifen entfernt werden müssen. BIOZIDHALTIGE ANTIFOULINGS heitsvorschriften, die von einem anderen Teil der EU-Kommission erlassen wurden und die den Einsatz und die Schädlichkeit von Biozidsystemen immer weiter verringern wollen.“ GLEICHGEWICHT FINDEN Hans Slegtenhorst, ein leitender Produktmanager beim Farbenhersteller AkzoNobel, sagt dazu: „Die verschiedenen Gesetze wirken nicht zusammen. Unsere Herausforderung besteht darin, Lösungen zu finden, die mit all diesen verschiedenen Rahmenwerken vereinbar sind. Wir arbeiten mit ICOMIA zusammen, um ein Gleichgewicht zu finden. Wir werden die derzeitigen Antifouling- Produkte vielleicht nicht ganz abschaffen, aber wir prüfen, wo wir biozidfreie Produkte verwenden können und wo nicht.“ Wie alle Hersteller auf der Suche nach wirksameren Produkten und HART-ANTIFOULING. Bildet eine dicke Schicht auf dem Rumpf. Sie gibt Biozide ins Wasser ab. Es bleiben Bindemittel und Pigmente übrig, die nach der Saison durch Schleifen entfernt werden müssen. HART-ANTIFOULING Hart-Antifouling bildet eine dicke Schicht auf dem Rumpf. Sie gibt Biozide ins Wasser ab. Es bleiben Bindemittel und Pigmente übrig, die nach der Saison durch Schleifen entfernt werden müssen. SELBSTPOLIERENDES ANTIFOULING Selbstpolierendes Antifouling gibt ebenfalls Biozide ins Wasser ab. Wenn das Boot regelmäßig bewegt wird, werden Bindemittel und Pigmente abgetragen. Schleifen ist dadurch unnötig. SELBSTPOLIERENDES ANTIFOULING. DÜNNSCHICHT-ANTIFOULING. Gibt ebenfalls Biozide ins Wasser Bildet eine dünne Schicht und eine ab. Wenn das Boot regelmäßig bewegt wird, werden Bindemittel und Anhaftungen erschwert. Zusätzlich besonders glatte Oberfläche, die DÜNNSCHICHT- SELBSTPOLIERENDES ANTIFOULING ANTIFOULING Pigmente abgetragen. Schleifen ist Dünnschicht-Antifouling Selbstpolierendes verhindern Antifouling Biozide den Bewuchs. bildet dadurch eine unnötig. dünne Schicht gibt ebenfalls Biozide ins und eine besonders glatte Wasser ab. Wenn das Boot Oberfläche, die Anhaftungen regelmäßig bewegt wird, erschwert. Zusätzlich werden Bindemittel und verhindern so dass Biozide jedes den Produkt Pigmente künftig abgetragen. nur Schleifen ist dadurch Bewuchs. unnötig. innovativen Lösungen, erforscht auch AkzoNobel den Einsatz unterschiedlichster Technologien. darf. noch einen Wirkstoff enthalten Das Antifouling der Zukunft könnte also ganz anders aussehen, als Darüber gehen die Meinungen Welcher Wirkstoff das sein wird? wir es heute kennen. DÜNNSCHICHT- konträr auseinander. Die Firma ANTIFOULING Während die zulässigen Inhaltsstoffe noch geprüft werden, Dünnschicht-Antifouling Jotun zum Beispiel setzt für den bildet positionieren sich die Hersteller bereits. Oberfläche, die fer-Ionen Anhaftun- nur in unmittelbarer eine dünne Yachtbereich Schicht auf Kupfer, da Kup- und eine besonders glatte gen erschwert. Zusätzlich In der Vergangenheit enthielten Nähe zum Rumpf auf die Wasserorganismen wirken würden und verhindern Biozide den herkömmliche Antifouling-Farben Bewuchs. in der Regel eine Mischung aus danach ihre Toxizität verlören. mehreren Wirkstoffen. BIOZIDHALTIGE Die neues- Thomas ANTIFOULINGS Ohlsen, Marketingdi- ten EU-Vorschriften schränken die Verwendung dieser Co-Biozide oder Booster nun allerdings ein, rektor für Yachten beim Farbenhersteller Hempel, ist hingegen vom Gegenteil überzeugt: „Ich DÜNNSCHICH ANTIFOULING Dünnschich bildet eine d und eine bes Oberfläche, gen erschwe verhindern Bewuchs. BIOZIDHALTIGE 3/2024 49

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