Aufrufe
vor 2 Monaten

ocean7 3-2024

  • Text
  • Sail gin
  • Markus silbergasser
  • Wolfgang hausner
  • Fahrtensegeln
  • Ocean7
  • Motorboot
  • Yachtkauf
  • Sea ray
  • Beneteau oceanis
  • Sms fasana
  • Antifouling
  • Marinepool
  • Ewhale
  • Mitsegeln
  • Kvarner
  • Golden globe race
  • Kirsten neuschäfer
  • Bobby schenk
  • Kroatien
Ankern natürlich. Mittelmeerexperte Markus Silbergasser und seine Buchtentipps abseits des Mainstreams. Unbekannter Kvarner. Wer Krk, Cres, Mali Lošinj und Rab schon kennt, darf auch einmal zu den Inseln im südlichen Kvarner schielen. Bénéteau Oceanis 37.1. Erstaunlich, wie groß inzwischen auch schon die Kleinen geworden sind. Sea Ray SLX 260. Die Perfektionierung der Weekender-Oberklasse zum 65-Jahre-Markenjubiläum. e-DNA. Keine neue Walart, sondern eine neue wissenschaftliche Methode zur Erforschung der Meeressäuger …

Gente di mare Indiana

Gente di mare Indiana Jones der Ozeane 125 Millionen Mal haben sich seine Thriller rund um den Meeresbiologen Dirk Pitt verkauft. Den Erlös steckte Clive Cussler in die Entdeckung historisch bedeutsamer Unterwasserwracks. Über 80 Bücher hat er geschrieben, 30 davon landeten auf der Bestsellerliste der New York Times. Dass Clive Cussler dennoch eher einem alten Seebären als einem Bibliophilen glich, lag daran, dass die Handlungen seiner Thriller rund um versunkene Königreiche und verschollene Schiffe nicht allein seiner literarischen Fantasie entsprangen, sondern auch seinem bewegten Leben als Entdecker. Zumindest galt das für seine späteren Werke. Denn als er Anfang der 1970er-Jahre seinen ersten Roman plante, war Cussler noch hochdekorierter Artdirektor einer Werbeagentur. Und als Marketingexperte suchte er nach einer Heldenfigur in einer noch nicht besetzten Nische. Er fand sie im Meeresbiologen Dirk Pitt, der fortan Schurken auf dem Meer und unter Wasser bekämpfte. Mit den Jahren wurde Pitt zu Cusslers Alter Ego. Oder vielleicht war es auch andersherum. Nach seinem kommerziellen Durchbruch mit „Hebt die Titanic!“ ließ er jedenfalls die fiktive Regierungsorganisation „National Underwater and Marine Agency“, die seinen Helden beschäftigte, Realität werden: Als private, gemeinnützige Gruppe verschrieb sich NUMA der „Erhaltung des maritimen Erbes durch die Entdeckung, archäologische Untersuchung und Erhaltung von Schiffswrack-Artefakten“. Wert volle Funde, die man bei Expeditionen machte, wurden Museen, Forschungseinrichtungen oder Regierungen übergeben. UNTERWASSERFORSCHUNG Unter Cussler, der zwischen seinen Schreibtagen selbst an Bergungsaktionen und Tauchgängen teilnahm, entdeckte die Organisation mehr als 60 historisch bedeutsame Wracks. Etwa die Carpathia, dir fast auf den Tag genau sechs Jahre, nachdem sie die Überlebenden der Titanic aufgenommen hatte, vor Irland von deutschen Tor pedos versenkt wurde. Für sein Engagement wurde Cussler mit dem Lowell-Thomas-Preis für hervorragende Unterwasserforschung geehrt. Lange flossen seine NUMA- Abenteuer lediglich in die Dirk-Pitt- Serie ein. Erst 1996 hielt er sie auch in einem Sachbuch fest und begründete so seinen Ruf als „Indiana Jones der Ozeane“ und führender Schiffswrack-Experte. Das Board of Governors des Maritime College der State University of New York betrachtete „The Sea Hunters“ gar als Ersatz für eine Doktorarbeit und verlieh Cussler im Mai 1997 den Grad eines Doktors der Literatur. Es war das erste Mal seit der Gründung des Colleges im Jahr 1874, dass ein solcher Grad verliehen wurde. Im Februar 2020 starb Clive Cussler fernab seines geliebten Meeres in Scottsdale, Arizona. Neben seinen Büchern und der NUMA-Organisation hinterließ er eine umfangreiche Oldtimer-Sammlung, die Dirk Pitt sicher gefallen hätte. Apropos Dirk Pitt: Kurz vor seinem Tod hat der Autor noch einen der spektakulärsten Verträge in der Geschichte Hollywoods unterzeichnet. Vielleicht sehen wir Dirks bzw. Clives Abenteuer also bald im Kino … DANIELA SCHUSTER ist freie Journalistin und schreibt als solche gerne am und übers Meer. kolumne@ocean7.at FOTO: M. SCHMIDT-OTT „ Es gibt keine größere Unbekannte als das Meer und kein größeres Geheimnis als ein verlorenes Schiff.“ Clive Cussler (1931–2020) Zu Ehren des Entdeckers hat die Schweizer Firma Doxa die Taucheruhr „SUB 300T Clive Cussler“ herausgebracht. Der Patina-Effekt soll die Geschichte von Schiffswracks widerspiegeln und die Bedingungen, denen sie ausgesetzt sind. Erhältlich ab ca. € 2.500,–. 36 3/2024

Bucht gesucht? BÜCHERSCHAPP Tipps, Trends & Neuheiten VOGELPERSPEKTIVE. Von Koper bis zu den Kornaten gibt es auch für Kroatien-Kenner immer wieder Neues zu entdecken: Ankerplätze, die man noch nicht kennt, Bojenfelder, die eine ruhige, wenn auch nicht immer kostengünstige Nacht in der Bucht versprechen, oder der Wirtswechsel in der lokalen Konoba. Der „Buchtenfinder Kroatien Nord“ erleichtert die Suche sehr. Hochaufgelöste Satellitenfotos erlauben einen Blick aus dem All in die gewünschte Bucht und der Mittelmeerexperte Thomas Käsbohrer gibt wertvolle Tipps zum jeweiligen Ankergrund, zur Sicherheit bei allen Windverhältnissen und zu den zu erwartenden Preisen. Thomas Käsbohrer: Buchtenfinder Kroatien Nord. Millemari, 54 Seiten, € 21,–. è www.millemari.de Die Entdeckung der Asymetrie MEHRRUMPF EXOTISCH. Die ersten Berichte der europäischen Entdecker über die Proas in der Südsee waren so unglaublich, dass sie von den damaligen Zeitgenossen in der westlichen Welt nicht geglaubt wurden. Die exotischen Auslegerboote erreichten Segelleistungen, von denen die Segler der alten Welt nur träumen konnten. Und trotz Kata- und Trimaranen sorgen Fahrtenproas heute noch für Aufsehen. Höchste Zeit für ein Buch, das sich diesem Bootstyp intensiv widmet und mit einer Vielzahl von Bildern auf historische und moderne Modelle sowie Technik und Segelerfahrungen blickt. Othmar Karschulin, Manfred Meier: Die Proa. Das Auslegerboot von den Anfängen bis zur Neuzeit. Eigenverlag, 208 Seiten, € 51,30. è www.amazon.at Fundstücke SAMMELLEIDENSCHAFT. Das Suchen und Sammeln von Strandgut kann nicht nur eine kontemplative und spannende Tätigkeit sein, sondern im Falle von Sally Huband auch eine heilende und sinnstiftende. In ihrem Erstlingswerk „Die Strandsammlerin“ erzählt die schottische Autorin, die eigentlich eine ausgebildete Umweltwissenschaftlerin ist, von ihrer auf den Shetland-Inseln neu gefundenen Leidenschaft, die ihr half, Einsamkeit und Krankheit zu überwinden und inmitten der vielen Fundstücke die unerwartete Schönheit im Einfachen und in den kleinen Dingen zu entdecken. Sally Huband: Die Strandsammlerin. DuMont, 350 Seiten, € 20,50. è www.dumontreise.de Pionierin im Eis REISEABENTEUER. Léonie d’Aunet (1820–1879) reiste mit 19 Jahren als erste Frau überhaupt nach Spitzbergen. Ihre Eindrücke von der Arktis und den verschiedenen Etappen wie Amsterdam, Hamburg oder Lappland hielt d’Aunet pointiert in Notizen und Briefen fest. Erst über zehn Jahre später, nach einer verhängnisvollen Affäre mit Victor Hugo, für die sie mit einer Haftstrafe büßen musste, entstand daraus ein außergewöhnlicher Reisebericht, der in Frankreich bis heute zahlreiche Auflagen erlebte und jetzt auch erstmals in deutscher Übersetzung vorliegt. Léonie d’Aunet: Reise einer Frau in die Arktis. Mare, 352 Seiten, € 36,–. è www.mare.at 3/2024 37

Ocean7 Magazin

Blog

© 2024 by Ocean 7 - Impressum und Privacy