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23. araştırma sonuçları toplantısı 1. cilt - Kültür ve Turizm Bakanlığı

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Koza¤ac›(wiederum etwa 15 km südlich von Yamad›), das vierte schließlich bei Sögüt<br />

(ca. 40 km südöstlich von Kibyra). Eines der beiden Gräber von Koza¤ac› ist nicht fertig<br />

ausgearbeitet worden; es ist in den Hang eines mit-ten im Dorf aufragenden Felsen<br />

(“Hisarl›k”) gemeißelt, und auf der plateau-artigen Oberfläche des Hügels fanden wir<br />

zahlreiche Reste von Gebäuden, die teilweise aus dem Felsen gearbeitet waren. Es<br />

könnte sich dabei um die zu-ge-hö-rige Siedlung gehandelt haben, aber da die erhaltenen<br />

Reste keine chronologisch <strong>ve</strong>r-wert-ba-ren Hinweise enthalten, ist die<br />

Zeitstellung der Bebauung nicht festzustellen.<br />

Alle vier Felsgräber wurden <strong>ve</strong>rmessen, gezeichnet und photographiert. Von der<br />

Siedlung auf dem Hügelplateau in Koza¤ac› wurde eine vorläufige Bauaufnahme<br />

vorgenommen, auf deren Grundlage in diesem Jahr eine vollständige Aufnahme erfolgen<br />

soll. Die Publikation der Felsgräber durch K. A. Gay mit einer historischen<br />

Auswertung ist in Vor-be-rei-tung.<br />

Diese vier Felsgräber sind die nördlichsten ihres Typus, und ihre Lage so weit<br />

außerhalb des eigentlich lykischen Kulturgebietes ist auf den ersten Blick überraschend.<br />

Sie lassen sich jedoch leicht in einen historischen Kontext einordnen. Arrian<br />

berichtet nämlich, daß die Lykier, wahrscheinlich zu Beginn des 4. Jh. v. Chr., ihren<br />

Machtbereich bis in die Milyas ausdehnten 3 , und das ist genau das Gebiet südöstlich<br />

von Kibyra, in dem alle vier Gräber zu finden sind. Die Erweiterung des lykischen<br />

Machtbereiches ist in dieser Zeit sicher von dem mächtigen Dnyasten von Limyra ausgegangen,<br />

und dafür spricht auch die Lage und Erreichbarkeit der Orte mit lykischen<br />

Felsgräbern in der Milyas. Diese Region ist von Limyra aus nur auf einem Wege zu<br />

erreichen. Zunächst begibt man sich durch das Flußtal des Karasu nach Norden in die<br />

Ebene des heutigen Elmal› und folgt dort dem Tal in Richtung Nordosten. Bei dem Dorf<br />

Çalp›nar gewährt ein Paß Zugang in ein weiteres, nordwestlich gelegenes Tal. Nach<br />

Überschreiten des Passes erreicht man zunächst die antike Stadt Tyriaion. Wenn man<br />

dem Tal, immer in nordwestlicher Richtung, folgt, erreicht man zwangsläufig zunächst<br />

Sögüt, dann Koza¤ac› und schließlich Yamad›. Die Lykier müssen bei der Ausdehnung<br />

ihres Machtbereiches den natürlichen Gegebenheiten der Region gefolgt sein, wie es<br />

auch nicht anders zu erwarten ist.<br />

In Bubon wurden die bekannten Inschriften kontrolliert und weitere gesucht;<br />

bisher konnte allerdings nur ein noch unpublizierter Text gefunden werden, der zudem<br />

schlecht lesbar ist. Andererseits wurden uns mehrere Reste von Siedlungen bzw.<br />

Befestigungen gezeigt, die jedoch einer ein-ge-hen-de-ren Untersuchung bedürfen, so<br />

z. B. Kale Tepe bei Elmal›yurt. Diese Arbeiten sollen ebenfalls in diesem Jahr mit<br />

Unterstützung eines Archäologen weitergeführt werden.<br />

3 Arrian, Anabasis I 24, 5. Zu dieser Stelle und zur Lokalisierung der Milyas siehe A. S. Hall, Anat. Stud. 36, 1986, 137-<br />

157, bes. 142-15<strong>1.</strong><br />

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