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23. araştırma sonuçları toplantısı 1. cilt - Kültür ve Turizm Bakanlığı

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Ähnliches gilt für einen weiteren Mauerzug, der an dieser Befestigung ansetzt<br />

und in einem weiten Bogen Hang abwärts um spärliche Reste von Hangbebauung sowie<br />

einzelne Gräber herumführte. Diese Mauer <strong>ve</strong>rliert sich nach ca. hundert Metern<br />

und ist in ihrem weiteren Verlauf nicht mehr zu bestimmen. Dies liegt vor allem an sehr<br />

starkem Bewuchs an dem fruchtbaren Südhang, an dem sich durch Erosion Zonen<br />

starker Humusaufschwemmung mit hoher Macchie gebildet haben. Es ist aber aufgrund<br />

der topographischen Situation gut denkbar, dass die Mauer westwärts weiter am<br />

Südhang entlang führte.<br />

Hierfür spricht auch, dass sich innerhalb des solcherart umschlossenen Areals<br />

Hinweise auf Siedlungsreste fanden. Unterhalb des Geländegrats, der den zentralen,<br />

befestigten Siedlungsrücken bildet, standen seit klassischer Zeit einzelne Häuser, die<br />

durch die untere Siedlungsmauer eingefasst waren. Einer Rekonstruktion der Wohnsiedlung<br />

in diesem Bereich ist durch die starke Erosion in diesem Areal sehr erschwert,<br />

wenn nicht unmöglich. Zumindest im Gebiet unterhalb der östlichen Hügelkuppe von<br />

Phellos fanden sich <strong>ve</strong>rschiedene Spuren von Wohnbauten. Diese reichten von einfachen<br />

Felsabarbeitungen bis hin zu einzelnen Mauerzügen. Dabei handelt es sich meist<br />

um die rückwärtig in den Hang gebauten Stützmauern, während sich von den einst<br />

hangabwärts errichteten Wänden nichts mehr erhalten hat. Die behauenen Steine dieser<br />

Wohnbauten finden sich heute im Tal am Fuß des Hanges. Steigt man nämlich<br />

den Hang Richtung Südosten hinab, dann stößt man am Hangfuß auf eine Reihe von<br />

Geröllfeldern, die aus behauenen Bausteinen bestehen, die den Berghang heruntergestürzt<br />

sein müssen.<br />

Eine genaue Aufnahme dieser Wohnbauten am Hang war uns nicht möglich. Es<br />

wurden exemplarisch einzelne Gebäude untersucht und <strong>ve</strong>rmessen, während der<br />

Großteil der einzelnen Mauerreste nur registriert, aber nicht in den Plan eingetragen<br />

wurde. Zumindest einzelne der Terrassenmauern dieser Wohnbebauung erscheinen in<br />

unserem Plan. In einzelnen Fällen konnte anhand der Technik, die Wände aus sorgfältig<br />

behauenen Quadern mit leichten Kissen an den Vorderseiten zu bauen, auch hellenistischer<br />

Baubestand konstatiert werden. Die Streufunde aussagekräftiger Keramik<br />

reichen von der klassischen Zeit bis in die Spätantike und sind daher wenig aussagekräftig.<br />

Während sich in diesen stark abfallenden Hangpartien eher einfache bis mittlere<br />

Hausbauten befanden, konnten auf der Südseite des Felskammes im Osten auch<br />

größere Häuser gezeichnet werden, die eher repräsentati<strong>ve</strong>n Charakter hatten. Sie<br />

waren hier unter Ausnutzung einzelner, sorgsam vorbereiteter Terrassen gestaffelt in<br />

den Hang gebaut und besitzen teilweise die insbesondere vom Avsar Tepesi bekannten<br />

klassischen Hausgrundrisse mit schmaler, vorgelagerter Terrasse.<br />

Die 2004 konstatierte Ausdehnung der Wohnbebauung, die anhand der Befestigungs-<br />

und Terrassierungsmauern festgestellt werden konnte, passt gut zur erheblichen<br />

Zahl von Grabbauten, die sich im und am Rande des Siedlungsgebietes fanden.<br />

Zu den bereits 2003 aufgenommenen Gräbern kamen noch eine Reihe weiterer Grabbauten<br />

hinzu: Neben <strong>ve</strong>rschiedenen Sarkophagen der Kaiserzeit sind besonders zwei<br />

klassische Grabhäuser erwähnenswert, die am Südhang aufgenommen werden konnten.<br />

Sie dokumentieren mit ihrer hohen Qualität die schon von den anderen Gräbern<br />

bekannte Prosperität des Orts im 4. Jh.<br />

Anhand der Siedlungsgröße und der Qualität der Nekropolen konnte das Bild<br />

der klassischen Zeit demnach mit zusätzlichen Konturen <strong>ve</strong>rsehen werden. Phellos<br />

war zu dieser Zeit die bedeutendste Siedlung zwischen dem Xanthostal und Myra. Diese<br />

hohe Bedeutung spiegelt sich auch in einem aufwendigen Sicherungssystem des<br />

Territoriums. Von Reisenden des 19. Jh.s war zwischen Seyret und Phellos bereits eine<br />

Festungsanlage beschrieben worden, die 2003 von uns wieder gefunden wurde.<br />

Sie konnte mangels entsprechender Genehmigung nicht aufgenommen werden, aber<br />

eine Besichtigung ergab, dass es sich um eine reine Fluchtburg oder temporär besetz-<br />

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