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23. araştırma sonuçları toplantısı 1. cilt - Kültür ve Turizm Bakanlığı

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Es gibt noch zahlreiche <strong>ve</strong>rgleichbare Grabbauten in mehreren lykischen<br />

Städten, wobei eine einwandfreie Bestimmung als Doppelanlage allerdings aufgrund<br />

fehlender Indizien in den Inschriften des öfteren nicht möglich ist. Von diesen seien<br />

hier beispielhaft zwei Monumente angeführt:<br />

Im westlichen Bereich der Meernekropole von Myra befindet sich das Felsgrab<br />

des Hurttija (Abb. 14), in dessen unmittelbarer Umgebung ebenfalls ein Sarkophag<br />

rechts aus dem anstehenden Fels geschlagen ist. Die räumliche Nähe zueinander<br />

sowie der Umstand, daß die beiden Grabbauten in ihrer Lage innerhalb der Nekropole<br />

isoliert sind, legen nahe, in ihnen eine kombinierte Anlage zu erkennen. Da die<br />

Inschrift TL 92 29 allerdings nur übliche die Bauformel mit der Nennung des Namens<br />

und des Titels des Grabherrn sowie die Widmungsformel aufweist, können darüber<br />

allerdings bestenfalls Spekulationen angestellt werden.<br />

Ähnlich <strong>ve</strong>rhält es sich beim Grabmal des Xñtlapa in Nekropole V von Limyra,<br />

auf dessen Vorplatz sich ebenfalls ein Sarkophag befindet (Abb. 15) 30 . Hier fällt<br />

jedoch auf, daß der Kasten im Gegensatz zu den bisher gezeigten Beispielen nicht<br />

erhaben gearbeitet, sondern in den Felsboden <strong>ve</strong>rsenkt ist; nur die Ränder ragen<br />

etwas heraus, da um sie herum rinnenartige Vertiefungen angelegt wurden. Darüber<br />

hinaus ist das Gehni<strong>ve</strong>au im Bereich dieses Sarkophages generell abgetieft, was<br />

dafür spricht, daß der natürliche Fels zum Zeitpunkt der Errichtung nicht höher<br />

anstand. Allem Anschein nach war er bereits im Zuge der Erbauung des Felsgrabes<br />

abgetragen worden. Hier scheint es also, daß der Sarkophag nicht Teil der<br />

ursprünglichen Anlage war, sondern erst nachträglich auf dem Vorplatz errichtet<br />

wurde. Selbst<strong>ve</strong>rständlich kann es sich auch dabei nur um Vermutungen handeln, da<br />

der Grabinschrift (TL 133) 31 keine Informationen zu entnehmen sind.<br />

Die Reihe ähnlicher Anlagen, die entweder mit großer Wahrscheinlichkeit als<br />

Doppelgräber identifiziert werden können, oder aber in ihrer Beurteilung unentschieden<br />

bleiben müssen, ließe sich durch Beispiele aus allen größeren Nekropolen<br />

Lykiens beliebig fortsetzen. Wenn manche davon auch nicht einwandfrei als kombinierte<br />

Anlage identifiziert werden können, ist es dennoch eindeutig, daß der Typus<br />

des Doppelgrabes in Lykien bei weitem stärker <strong>ve</strong>rtreten war, als das bisher erkannt<br />

wurde. Er beschränkt sich nicht auf die mächtigen Anlagen der gesellschaftlichen<br />

Elite, sondern war auch unter einfacheren Gräbern weit <strong>ve</strong>rbreitet. Der Hauptgrund für<br />

die Errichtung derartiger Anlagen ist m. E. dabei in erster Linie im Wunsch des<br />

Grabherrn nach ungestörter Totenruhe zu sehen, auch das Verlangen nach Erhöhung<br />

und Heroisierung mag dabei eine Rolle gespielt haben 32 .<br />

31 TAM I (1901) 86 f. TL 133.<br />

32 Borchhardt a. O. (Anm. 17).<br />

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