Fischaufstiegsanlagen in Bayern
FAH_Leitfaden_Bayern_2016
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Beurteilung FAA:<br />
Auff<strong>in</strong>dbarkeit:<br />
Die Mündung des Umgehungsbaches weist ke<strong>in</strong>e erkennbare und von Fischen rezipierbare Leitströmung <strong>in</strong> die Pegnitz h<strong>in</strong>e<strong>in</strong><br />
auf. Die Mündung ist spiegelgleich zum Pegnitzwasserstand und ist zudem stark aufgetrichtert, so dass die Strömungs impulse<br />
aus dem Bach weitgehend „verpuffen“ und <strong>in</strong> den Wanderkorridoren der Flussfische <strong>in</strong> der Pegnitz nicht mehr wahrzunehmen<br />
s<strong>in</strong>d.<br />
Passierbarkeit:<br />
Die Wassertiefen im Bereich e<strong>in</strong>iger Becken s<strong>in</strong>d sehr ger<strong>in</strong>g (0,2 m), auch s<strong>in</strong>d Durchgangsöffnungen e<strong>in</strong>iger Schwellen und<br />
Überläufe so kle<strong>in</strong> oder durch vorgelagerte Ste<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>geengt, so dass hierdurch für größere Fische möglicherweise „Verhaltensbarrieren“<br />
bestehen, welche zum Abbrechen der Aufwanderung führen können.<br />
Beurteilung Funktionsfähigkeit:<br />
Fazit ist, dass der Umgehungsbach zwar für kle<strong>in</strong>e Fischarten und -größen passierbar ist und für diese auch e<strong>in</strong>en geeigneten<br />
Lebensraum bietet. Der Hauptfischbestand der Pegnitz, <strong>in</strong>sbesondere die Populationen der system typischen Flussfischarten<br />
sche<strong>in</strong>en den Fischpass jedoch nicht aufzuf<strong>in</strong>den bzw. anzunehmen. Die gute biologische Durchgängigkeit ist damit gegenwärtig<br />
nicht gegeben. Die derzeitige Funktionsfähigkeit des Umgehungsbaches muss vielmehr als stark e<strong>in</strong> geschränkt bewertet<br />
werden.<br />
Verbesserungsmöglichkeiten:<br />
Auf Grund der beschriebenen Defizite wurde die Mündung des UGS im Frühjahr 2010 umgebaut (Bilder der Planung und<br />
Umsetzung siehe unten). Wesentliche Planungsziele und -maßnahmen waren dabei:<br />
1 die Bündelung und Beschleunigung der Leitströmung durch Verengung des Ausströmöffnung (Ausströmschlitz), sowie die<br />
Verstärkung der Leitströmung durch Abflusserhöhung auf bis zu 0,350 m 3 /s (vorbehaltlich, dass ke<strong>in</strong>e hydraulische Überlastung<br />
des Fischpasses an anderer Stelle erfolgt),<br />
2 ökohydraulische Optimierung der Mündungssituation durch E<strong>in</strong>bau e<strong>in</strong>es Ufervorsprunges (Zusammenführung Hauptströmung<br />
Pegnitz mit Leitströ mung FAA),<br />
3 fisch gerechte Sohlanpassung zwischen dem Talweg der Pegnitz und der FAA-Mündung durch Anrampung sowie die<br />
4 Vorgabe e<strong>in</strong>es Wanderkorridors (Leitpfades) <strong>in</strong> der Pegnitz durch Blockste<strong>in</strong>-Leitstrukturen.<br />
E<strong>in</strong> Erfolg der Nachbesserungsmaßnahmen bzw. e<strong>in</strong>e deutliche Verbesserung der Funktionsfähigkeit konnte bislang noch nicht<br />
festgestellt werden.<br />
Übersicht Lage:<br />
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