02.08.2016 Views

Fischaufstiegsanlagen in Bayern

FAH_Leitfaden_Bayern_2016

FAH_Leitfaden_Bayern_2016

SHOW MORE
SHOW LESS

Create successful ePaper yourself

Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.

Im H<strong>in</strong>blick auf die Anordnung von FAA und die Art sowie Intensität (Impulsstärke, räumliche<br />

Ausdehnung) der Leitströmung ergeben sich hieraus <strong>in</strong> Anlehnung an ADAM und SCHWEVERS<br />

(1998) folgende H<strong>in</strong>weise und Schlussfolgerungen:<br />

··<br />

Parallel zur Hauptströmung gerichtete Leitströmungen von FAA werden von den Fischen<br />

am besten aufgefunden. Die Fische können dabei e<strong>in</strong>em weitgehend gleichförmigen Strömungskorridor<br />

folgen und damit e<strong>in</strong>em übergangslosen Wanderkorridor (siehe unten) zwischen<br />

Fließgewässer und FAA. Besonders gut auff<strong>in</strong>dbar s<strong>in</strong>d daher Leitströmungen, die<br />

sich parallel zur Hauptströmungsseite entlang der entsprechenden Uferseite flussabwärts<br />

entwickeln.<br />

··<br />

Austrittsw<strong>in</strong>kel der Leitströmung aus FAA <strong>in</strong> Bezug auf die Hauptströmungsrichtung von<br />

bis zu 30 Grad (maximal 45 Grad) werden als geeignet und günstig angesehen. Bei höheren<br />

Austrittsw<strong>in</strong>keln wird die Leitströmung durch die turbulente Hauptströmung oft<br />

aufgelöst, so dass ke<strong>in</strong>e gleichförmigen Strömungsl<strong>in</strong>ien für die aufwandernden Fische<br />

mehr vorliegen.<br />

··<br />

Unabhängig vom Austrittsw<strong>in</strong>kel des Leitstrahles f<strong>in</strong>den die Fische die E<strong>in</strong>stiegsöffnung<br />

e<strong>in</strong>er FAA am besten, wenn sie auf gleicher Höhe mit dem Wanderungsh<strong>in</strong>dernis liegt,<br />

speziell dort, wo die Strömungsbereiche beg<strong>in</strong>nen, die von den Fischen nicht mehr bewältigt<br />

werden können (flussabwärtiges Ende der Turbulenz-(Weißwasser)-Zonen, nahe<br />

Turb<strong>in</strong>ensaugschlauchende etc.).<br />

··<br />

Besonders ungünstig h<strong>in</strong>sichtlich der Auff<strong>in</strong>dbarkeit des E<strong>in</strong>stiegs ist somit e<strong>in</strong>e weit <strong>in</strong>s<br />

Unterwasser vorspr<strong>in</strong>gende FAA mit ger<strong>in</strong>gem Leitströmungsimpuls und mit e<strong>in</strong>em Austrittsw<strong>in</strong>kel<br />

der Leitströmung von 90 Grad, die e<strong>in</strong>e kurze Turbulenzzone im rechten W<strong>in</strong>kel<br />

zur Hauptfließrichtung im Gewässer erzeugt.<br />

··<br />

Positiv strömungsorientierte Fische, die e<strong>in</strong>mal am E<strong>in</strong>stieg e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>s Unterwasser vorgelagerten<br />

Fischaufstiegsanlage vorbeigeschwommen s<strong>in</strong>d, setzen ihren Weg entlang der<br />

Hauptströmung, durch diese Turbulenzzone h<strong>in</strong>durch, bis unmittelbar zum Querbauwerk<br />

fort und f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> der Regel den „Rückweg“ <strong>in</strong> die FAA nicht mehr oder erst nach sehr<br />

langer Suchzeit.<br />

Das Schwimmverhalten bzw. die entsprechenden Aufstiegsrouten unterschiedlicher Fischarten<br />

s<strong>in</strong>d nicht nur h<strong>in</strong>sichtlich der Strömungs-Verb<strong>in</strong>dung zwischen Gewässer und FAA von<br />

Bedeutung. Wichtig, gerade für die bodenorientiert aufwandernden Arten, ist auch die nahtlose<br />

Verb<strong>in</strong>dung zwischen der Gewässersohle im Unterwasser der FAA und der Sohle <strong>in</strong> der FAA.<br />

Abrupte, senkrechte Geländesprünge zwischen der FAA-Mündung und dem Flussbett des Unterwassers<br />

beh<strong>in</strong>dern bei diesen Arten das Auff<strong>in</strong>den der FAA und den E<strong>in</strong>stieg. Der Anschluss<br />

zwischen FAA-Sohle und Unterwassersohle und ggf. auch dem Böschungsfuß ist daher durch<br />

Anrampungen aus Blockste<strong>in</strong>wurf oder Ste<strong>in</strong>packungen (Neigungen 1:2 bis 1:4) möglichst nahtlos<br />

herzustellen. Auch zwischen der oberwasserseitigen Ausstiegsöffnung und der Sohle des<br />

Oberwassers empfiehlt sich e<strong>in</strong>e Anrampung <strong>in</strong> ähnlicher Weise.<br />

18<br />

2 Grundsatzfragen zur Durchgängigkeit und zu Fischwanderungen

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!