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Fischaufstiegsanlagen in Bayern

FAH_Leitfaden_Bayern_2016

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an Grenzen. Hier liefern Messungen mit Induktions-Messflügeln (Flowmate) oftmals bessere Ergebnisse.<br />

Bei großen Gewässern/Anlagen und aufwändigen FAA-Planungen lohnt sich <strong>in</strong> jedem<br />

Falle der E<strong>in</strong>satz sog. ADCP-Geräte (acoustic doppler current profiler). Diese Ultraschall-Doppler-<br />

Geräte liefern, wenn sie am Boot oder mittels Schwimmern über den Flussquerschnitt bewegt<br />

werden, 3D-„Strömungsbilder“ über die Tiefe. Gleichzeitig wird auch die Sohlhöhe aufgezeichnet,<br />

so dass die ADCP-Messung, gekoppelt mit e<strong>in</strong>em GPS auch für Sohlvermessungen geeignet<br />

ist. Durch mehrere Profilaufnahmen mittels ADCP kann e<strong>in</strong> komb<strong>in</strong>iertes 3D-Strömungs-/Geländemodell<br />

erstellt werden, welches e<strong>in</strong>e ideale Grundlage für jedwede FAA-Planung darstellt<br />

soweit es um die Ermittlung und Planung der bestmöglichen Mündungssituationen im Unterwasser<br />

geht (gute Auff<strong>in</strong>dbarkeit). Vorteil dieser Methode ist, dass die Messung e<strong>in</strong>es Fließgeschw<strong>in</strong>digkeit-/Sohlprofils,<br />

welche bei der herkömmlichen Flügel-Messmethode bei großen<br />

Fluss-Querschnitten mehrere Stunden beanspruchen kann, <strong>in</strong>nerhalb weniger M<strong>in</strong>uten erledigt<br />

ist. Als Nachteil kann die Messungenauigkeit bei sehr ger<strong>in</strong>gen Wassertiefen (> 30–50 cm) und<br />

<strong>in</strong> sehr klarem, schwebstoffarmem/-freiem Wasser (Messpr<strong>in</strong>zip: Dopplerfrequenzverschiebung<br />

von Ultraschallsignalen bewegter Streukörper wie z.B. Schwebstoffe, Plankton im Wasser) angesehen<br />

werden.<br />

7.5 Auswahl des FAA-Typs<br />

Die Auswahl des am besten geeigneten FAA-Typs bzw. der besten Maßnahme zur Herstellung<br />

der Durchgängigkeit an e<strong>in</strong>em Standort ist mit die wichtigste Aufgabe des Planers und erfordert<br />

<strong>in</strong> der Regel e<strong>in</strong> hohes Maß an fischökologischen Kenntnissen und hydraulisch-technischer Kompetenz<br />

und Erfahrung. Bei der Bestimmung des „richtigen“ Anlagentyps orientiert man sich am<br />

besten an folgenden Hauptkriterien:<br />

··<br />

Art des Querbauwerkes und Nutzung desselben (Sohlstützung, Wasserkraft, Ausleitung,<br />

Schwellbetrieb, Schifffahrt etc.)<br />

··<br />

Höhendifferenz zwischen Ober- und Unterwasser<br />

··<br />

Flächen- und Raumverfügbarkeit<br />

··<br />

Gewässer-/Fischregion<br />

··<br />

schwimmschwächste und größenbestimmende Zielfischarten<br />

··<br />

Hydrologie und Abflusscharakteristik<br />

··<br />

natürliche und künstliche Wasserspiegelschwankungen<br />

··<br />

sonstige ggf. konkurrierende Nutzungen im und am Gewässer (Fischerei, Erholungs-Freizeitnutzung<br />

<strong>in</strong>kl. Freizeitschifffahrt) und daraus abzuleitende Vorteile/Risiken bestimmter<br />

Bautypen<br />

··<br />

Bautypbed<strong>in</strong>gte ökologische/naturschutzfachliche Synergieeffekte (z.B. ökologische Mehrfachfunktion<br />

von Umgehungsgewässern)<br />

··<br />

Landschaftbild<br />

··<br />

sonstige fachliche, fach-/planungsrechtliche E<strong>in</strong>schränkungen, Besonderheiten oder Möglichkeiten.<br />

Weitergehende Ausführungen, wie die e<strong>in</strong>zelnen Kriterien <strong>in</strong> den unzähligen möglichen Fallkonstellationen<br />

zu gewichten, mite<strong>in</strong>ander zu verknüpfen und zu bewerten s<strong>in</strong>d, übersteigen den<br />

Rahmen dieser Broschüre erheblich. E<strong>in</strong> grobes „Abschichtungsmuster“ für die bei der Auswahl<br />

des Anlagentyps anzustellenden Überlegungen liefert nachfolgende Liste:<br />

82<br />

7 Grundlagenermittlung und -analyse

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