Fischaufstiegsanlagen in Bayern
FAH_Leitfaden_Bayern_2016
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7 Grundlagenermittlung und -analyse<br />
Nur bei exakten Kenntnissen zum Planungsraum, <strong>in</strong>sbesondere aber zur Lage und Ausdehnung<br />
des Wanderkorridors, der spezifischen Anforderungen der Zielarten an die hydraulischen und<br />
räumlichen Bed<strong>in</strong>gungen auf dem Weg zur bzw. durch die FAA und der örtlichen Gesamtsituation<br />
am Querbauwerk (Höhendifferenzen, Flächenverfügbarkeit, Zwangspunkte, etc.) lassen sich<br />
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die korrekte Lage des FAA-E<strong>in</strong>stiegsbereichs def<strong>in</strong>ieren und damit die Auff<strong>in</strong>dbarkeit<br />
gewährleisten,<br />
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die geeigneten hydraulischen und räumlichen Bemessungsparameter <strong>in</strong>nerhalb der FAA<br />
ermitteln und damit deren Passierbarkeit sicherstellen<br />
und e<strong>in</strong>e an die örtlichen Verhältnisse und Besonderheiten angepasste Planungslösung erarbeiten.<br />
Hauptgegenstände der Grundlagenermittlung s<strong>in</strong>d daher:<br />
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Erkundung der Anlagen (Querbauwerk, Wehr, Wasserkraftanlage), der Geographie und<br />
Topographie des Planungsraums, verfügbarer Planungs-/Bauflächen sowie planungsbegrenzender<br />
Nutzungen und sonstiger H<strong>in</strong>dernisse bzw. E<strong>in</strong>schränkungen.<br />
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Ermittlung der Gesamthöhendifferenz zwischen Unterwasser- und Oberwasserspiegel und<br />
deren Schwankungsbreite (natürliche hydrologisch bed<strong>in</strong>gte Schwankungen und künstliche<br />
nutzungsbed<strong>in</strong>gte Schwankungen des Wasserspiegels).<br />
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Ermittlung von Basisdaten zur Fischfauna und zur Fisch-/Gewässerregion des betreffenden<br />
Oberflächenwasserkörpers/Flussgebietes und Ableitung der Zielfischarten und Bemessungswerte<br />
für die FAA-Planung.<br />
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Ermittlung und Darstellung der Wanderkorridore flussaufwärts ziehender Fische im stromabwärtigen<br />
Umfeld des Querbauwerkes.<br />
7.1 Allgeme<strong>in</strong>e Grundlagenerhebungen<br />
zum Querbauwerk und Umgebungsgelände/<br />
Planungsraum, Nutzungen<br />
Wesentlich für jede FAA-Planung ist <strong>in</strong> jedem Falle die genaue Kenntnis des Querbauwerkes<br />
(Wehr-/Kraftwerksanlage) sowie des Umgebungsgeländes sowohl h<strong>in</strong>sichtlich der Topographie<br />
als auch der Flächen-Nutzungen und der Biotop-/Lebensraumtypen.<br />
Neben den Ergebnissen der Ortsbesichtigung können hier Baupläne, Gewässerentwicklungspläne<br />
und -Konzepte, Landschaftspläne oder auch die Auswertung von Luftbildern wichtige planungsrelevante<br />
Informationen liefern. Falls ke<strong>in</strong>e Planungsunterlagen oder ke<strong>in</strong>e ausreichenden<br />
Daten zur Topographie vorliegen, s<strong>in</strong>d eigene Vermessungen erforderlich. Zentrale Fragen für<br />
den Planer im S<strong>in</strong>ne der allgeme<strong>in</strong>en Grundlagenerhebung s<strong>in</strong>d:<br />
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Kann das Querbauwerk <strong>in</strong>sgesamt oder zu großen Teilen fischpassierbar gemacht werden<br />
oder ist der Bau e<strong>in</strong>er FAA geboten?<br />
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Wo und wie lässt sich welcher Typ e<strong>in</strong>er FAA <strong>in</strong> das Querbauwerk <strong>in</strong>tegrieren?<br />
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Welche Flächen des Umgebungsgeländes s<strong>in</strong>d als Baufeld für e<strong>in</strong>e FAA grundsätzlich geeignet<br />
und verfügbar?<br />
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Wo gibt es bauerschwerende H<strong>in</strong>dernisse, Zwangspunkte, konkurrierende Nutzungen, Interessenskonflikte?<br />
Bei der Planung von FAA, die das Querbauwerk weiträumig umgehen (Umgehungsbäche), ist<br />
der Untersuchung-/Planungsraum entsprechend auszuweiten. Hier s<strong>in</strong>d dann oftmals komplexe<br />
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7 Grundlagenermittlung und -analyse