Fischaufstiegsanlagen in Bayern

Die Planungsoptimierung an die Alters- und Größenstadien der Zielarten hat jedoch ihre natürlichen
Grenzen. Diese sind durch das sehr geringe Schwimmvermögen der 0,6–3 cm großen
Larven oder Brütlinge der meisten „normalwüchsigen“ Fischarten sowie der jüngeren Altersklassen
sog. Kleinfischarten wie Schmerle, Schneider oder Elritze begrenzt. Diese Stadien und Größenklassen,
deren maximale Schwimmgeschwindigkeit (sog. Sprintgeschwindigkeit) auf einen
bis wenige Dezimeter pro Sekunde beschränkt ist, können bei der Planung und Gestaltung der
hydraulischen Verhältnisse nicht berücksichtigt werden. Für die frühen juvenilen Entwicklungsstadien
der Fische ist eine Durchgängigkeit flussaufwärts in der Regel auch nicht erforderlich
(Herstellung der Durchgängigkeit für Fischgrößen ab 1 + = zweisömmrige Stadien).
Planungsbeispiel zur Auswahl von Zielarten
für die Bemessung von FAA:
Annahmen und Vorgaben
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Mittelgroßer Fluss der Barbenregion (Epipotamal)/Main-/Rhein-Einzugsgebiet, Lachsaufstiegsgewässer
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Bezugsraum: Gesamtstrecke 40 km
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Referenzzönose: 22 Fischarten, davon 9 rheophile Arten, 11 indifferente Arten, 2 limnophile
Arten.
Auswahl Zielarten
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Zielartenkollektiv:
– Leitarten gemäß fiBS: Barbe, Nase, Aitel (Döbel), Laube (Ukelei)
– Typspezifische Arten: Hasel, Schneider, Gründling
– Begleitarten: Rutte (Quappe), Mühlkoppe, Brachse, Nerfling (Aland), Hecht
– Anadrome Arten: Lachs
– Arten mit FFH-Schutzstatus: Lachs, Mühlkoppe (FFH-Anhang II)
– Sonstiger Schutzstatus: Rutte, Nase, Schneider (Rote Liste Bayern 2)
– Arten mit besonderer fischereilicher Bedeutung: Lachs, Hecht
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Planungsrelevante Eingrenzung:
1. Schritt:
Größenbestimmende Zielarten: Lachs, Hecht
Zielarten mit geringstem Leistungsvermögen: Mühlkoppe, Schneider
2. Schritt:
Größenbestimmende Bemessungs-Zielart: Lachs
Schwimmschwächste Bemessungs-Zielart: Schneider (Art mit geringster Schwimmleistung,
welche den mittleren/oberen Bereich der Wassersäule bei der Auswanderung präferiert).
Besondere Planungsvorgaben aus Zielartenansprüchen: Wegen der besonderen rheotaktischen
Orientierung der Lachse sind hohe Leitströmungsgeschwindigkeiten (> 1,5 m/s) erforderlich.
Dadurch ist der Einstieg der schwimmschwächeren Arten behindert bzw. verhindert. Es sollten
unter diesen Voraussetzungen zwei FAA-Mündungen geplant werden, eine mit hohem Leitströmungsimpuls,
die andere mit moderaten Strömungsgeschwindigkeiten (1–1,2 m/s).
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