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sammlung fortsetzen wollen, sollten Sie über einen moderateren Vorspann<br />

nachdenken, der das Ziel, eine zweite Zeitung für DA, mehr in den Vordergrund<br />

stellt. Dennoch viel Erfolg.<br />

Christian Fleischmann<br />

Sehr geehrter Michael Grimm,<br />

ich muß zugeben, ich weiß nun gar nicht, ob Sie gerade an der letzten Ausgabe<br />

der ZD arbeiten – ich hoffe doch nicht. Wie ich in meinem gesamten<br />

Umfeld jedenfalls vernehme, ist die Einsicht in die Notwendigkeit eines<br />

zweiten Print-Presse-Organs für Darmstadt unumstritten.<br />

Verbunden mit den besten Grüßen<br />

Paul-Hermann Gruner<br />

Lieber Michael Grimm,<br />

gerade in letzter Zeit hat sich ja wieder die Notwendigkeit einer unzensierten<br />

Berichterstattung gezeigt. Wer hätte ohne die ZD mitbekommen, daß<br />

die Darmstädter Polizei wieder gegen Andersaussehende und ihre Befehlsgeber<br />

gegen Andersdenkende (Hanf-Aktionen) vorgehen?<br />

Niemand hätte gemerkt, daß die Pressefreiheit in Darmstadt nur „pro forma“<br />

existiert, hättet Ihr sie nicht gesucht. Wer hätte Termine und Standpunkte<br />

von politischen Basisinitiativen in Darmstadt veröffentlicht, wenn<br />

nicht die ZD?<br />

Eine Gegenöffentlichkeit in Darmstadt aufzubauen, war sicher schwer, der<br />

Kampf gegen den Filz raubte Euch sicher einige Kräfte. Die politische Wirkung<br />

der ZD war nicht so hoch, wie es viele angenommen hatten. Schade,<br />

aber Darmstadt braucht die ZD. Ich wünsche Euch die nötige Energie und<br />

das Geld, die ZD doch noch weiter erscheinen zu lassen.<br />

Gute Nacht, schlafende Beamtenstadt!<br />

Tilman Heller<br />

„Oh Herr, schenk’ uns das Fünfte Reich, das Vierte ist dem Dritten gleich!“<br />

Leider bin ich nicht in der Lage zu werben, da ich 80 Prozent schwerstbehindert<br />

bin, u. a. Arthrose (unheilbar) in Rücken, Händen, Füßen; am 11.7.<br />

nun 43. Kopfhöhlenoperation; bin 68 Jahre alt! – Wir brauchen eine echte<br />

Demokratie – statt einer Maulkorbdemokratie! Volksabstimmung wie in<br />

der Schweiz, 50.000 Mark für Abgeord<strong>net</strong>e im Jahr ohne Pension!<br />

Viel Erfolg!<br />

Ihre Gertrud Scheuermann<br />

Lieber Michael Grimm,<br />

es wäre schlimm für Darmstadt, wenn die Zeitung für Darmstadt gezwungen<br />

sein wird, ihr Erscheinen einzustellen. Ich kann mir Darmstadt ohne<br />

diese Zeitung nicht mehr vorstellen; nur noch das „Darmstädter Echo“, das<br />

über viele Sachen in der Vergangenheit falsch oder unwahr berichtet hat,<br />

als einzige häufig erscheinende Zeitung in Darmstadt zu haben, das ist für<br />

mich beängstigend.<br />

Die „Zeitung für Darmstadt“ muß weiter erscheinen. Es darf keine Zensur<br />

der Stadt- und Landesregierung geben. Die Politiker müssen die Finger von<br />

dem Presserecht lassen. Es darf kein Presserecht geben, das nur für regierungsfreundliche<br />

und einseitige Zeitungen, wie das „Darmstädter Echo“,<br />

gilt, nicht aber für kritische und vielfältige Zeitungen, wie die Zeitung für<br />

Darmstadt.<br />

Ich habe Angst vor einer Stadt Darmstadt, wo sich eine Regierungspartei<br />

alles leisten kann, ohne Widerstand zu spüren und in der es ein Pressemonopol<br />

gibt, deren Besitzer Informationen zensieren können, wie sie wollen<br />

und eng mit Politik verstrickt und verfilzt sind, ich habe Angst vor Darmstadt<br />

ohne zweite Zeitung.<br />

Ich wünsche mir, daß Ihr irgendeine Möglichkeit seht, die Zeitung für<br />

Darmstadt weiterzumachen.<br />

In dieser Hoffnung,<br />

Christian Mierse<br />

Sehr geehrter Herr Grimm,<br />

anbei übersende ich Ihnen eine fast volle und eine fast leere Unterschriftenliste<br />

für die ZD und zwei neue Abos. Ich hoffe, diese Unterstützung hilft,<br />

damit die ZD weiter erscheinen kann!!!!<br />

Mit freundlichem Gruß<br />

J. Hehner-Anders<br />

Dies ist also die letzte Ausgabe der einzigen politischen, kritischen Zeitung<br />

in Darmstadt, die mit so großen Zielen vor mehr als vier Jahren als Alternative<br />

zum dumpfen Politfilzlokalblättchen gestartet war. Ab morgen gibt es<br />

sie nicht mehr, das „Echo“ erscheint wieder in absolutistischem Sonnenglanz,<br />

das Parteienkartell, das inzwischen auch die Grünen scheinbar<br />

mühelos in sich aufgesogen hat, ist wieder ungestört.<br />

Und warum? Wieso hat die ZD keine Zukunft? Sicher, kein Geld für die Veröffentlichung<br />

von Bekanntmachungen der Stadt und ihrer Unternehmen, ja<br />

auch Zensur, sublim und verdeckt, und die dünne Auftragslage für Anzeigen<br />

in der Zeitung – all das sind gute Gründe, die einer kleinen Zeitung<br />

leicht das Genick brechen können, doch all diese Gründe müßten noch<br />

nicht das Aus für die ZD bedeuten, wenn es in Darmstadt noch eine kritische<br />

Öffentlichkeit gäbe, die an einer Alternative zur Hofberichterstattung<br />

des „Echos“ wirklich interessiert wäre. Nur ein Bruchteil der 9.000 Leser<br />

(oder soll man sie besser Käufer nennen) ist bereit auch nur eine Unterschrift<br />

zu leisten, die lediglich die Solidarität mit dem Projekt ZD zum Ausdruck<br />

gebracht hätte, geschweige denn zu entschiedeneren Aktionen,<br />

öffentlichem Protest in irgendeiner Form.<br />

BRIEFE ZUR ZD …<br />

Da müssen sich die Leute von der ZD natürlich fragen, wofür mach’ ich das<br />

hier eigentlich, wen interessiert das noch, wenn nicht einmal der feste Käuferkreis<br />

wirklich am Fortbestand der Zeitung interessiert ist.<br />

Ein Signal ist das allemal, ein Signal auch, das weit über die ZD hinausweist<br />

auf die politische Stimmung im Land. Ich will gar nicht einmal so<br />

weit gehen, wie der Herausgeber der ZD, der die heutige politische Situation<br />

immer wieder mit dem Ende der Weimarer Republik vergleicht, aber die<br />

Lethargie, die bleierne Lethargie, die über dem ganzen Land liegt, die ist<br />

tatsächlich unverkennbar und das stille, gleichgültig hingenommene Aus<br />

der Zeitung für Darmstadt liegt unter anderem in dieser dumpfen Leere<br />

begründet. Kritische Öffentlichkeit wird fast ausschließlich als Konsum<br />

gelebt in diesem Land, durch den Erwerb von „Spiegel“, „taz“ und ZD hat<br />

man seinen Beitrag geleistet, ich lese „Taz“, bin kritisch, links, was wollt ihr<br />

mehr? War das mal anders?<br />

Gab’s die breite kritische Öffentlichkeit, in einer Zeit, bevor Kohl die geistig<br />

moralische Wende verkündete (und so erfolgreich durchsetzte), in einer<br />

Zeit vor dem Mauerfall, als es noch nicht Konsens war, daß das westliche<br />

Regierungssystem ohnehin ohne Alternative ist? (Das ist ja heute Konsens,<br />

obgleich kein ernstzunehmender Linker die DDR jemals als Alternative zur<br />

Alt-BRD pries), ach und so weiter, ich schweife ja ab, weiß ja auch nicht,<br />

wie anders es mal wirklich war, nur daß die Zeitung für Darmstadt einfach<br />

so sang- und klanglos verschwinden soll, von ihren Lesern, Käufern und<br />

Abonnenten mit einem kurzen Achselzucken verabschiedet, das ist verdammt<br />

schade.<br />

Und daß Darmstadt in unabsehbare Zukunft hinein von diesem spießig,<br />

dumpfen Parteien- und Medienkartell regiert wird, ist eine Schande.<br />

Volker Weidermann<br />

Sehr geehrter Herr Grimm,<br />

Sie haben mit einem allgemeinen Rundschreiben unter dem 18. Juni 1994<br />

um Unterstützung für die Herausgabe der „Zeitung für Darmstadt“ gebeten.<br />

Wir können Sie uneingeschränkt unterstützen, wo es darum geht, daß<br />

Sie von öffentlichen Stellen die Informationen bekommen, die auch anderen<br />

Zeitungen und Medien regelmäßig zur Verfügung gestellt werden. Sie<br />

werden es zu schätzen wissen, daß die IHK Darmstadt Ihnen ihre Presseinformationen<br />

regelmäßig liefert.<br />

Ihren anderen Forderungen können wir uns jedoch nicht anschließen, da<br />

hier Fragen der rationellen Verwendung öffentlicher Mittel angesprochen<br />

sind, die sehr sorgfältig mit anderen Gesichtspunkten abzuwägen sind.<br />

Mit freundlichen Grüßen,<br />

Dr. Volker Merx,<br />

Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Darmstadt<br />

Armutszeugnis für Darmstadt<br />

Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschisten<br />

protestiert entschieden gegen die offensichtlichen Absichten aller im Stadtparlament<br />

vertretenen Parteien, der Zeitung für Darmstadt die wirtschaftliche<br />

Basis zu entziehen. Die Weigerung, sie gleichberechtigt mit anderen<br />

Zeitungen zu behandeln und amtliche Anzeigen und Pressemitteilungen ihr<br />

vorzuenthalten, verstößt gegen die Pressefreiheit und die demokratischen<br />

Prinzipien.<br />

Gerade die Zeitung für Darmstadt veröffentlichte in der Vergangenheit<br />

Berichte und Kommentare unabhängig von Parteizugehörigkeit und wirtschafltichen<br />

Interessen und trug wesentlich zur Meinungsvielfalt in Darmstadt<br />

bei. Umfassend und engagiert hat sie über Rassismus und Neofaschismus<br />

berichtet und die wachsenden rassistischen Tendenzen in Darmstadt<br />

sowie die Übergriffe der Darmstädter Polizei gegen Menschen anderer<br />

Hautfarbe angeprangert.<br />

Sollte die Zeitung für Darmstadt ihr Erscheinen einstellen müssen, bedeutet<br />

diese Tatsache für unsere Heimatstadt ein Armutszeugnis, für das auch<br />

die Magistratsmehrheit die Verantwortung übernehmen muß.<br />

Philipp Benz, VVN/BdA Kreisverband Darmstadt-Dieburg<br />

Sehr geehrter Herr Grimm!<br />

Ihren Brief erhielt ich am 15.6.94. Vielen Dank!<br />

Es ist ein bißchen schwierig, Ihrem Anliegen, dessen sich kein Anwalt<br />

annehmen wollte, gerecht zu werden. Die Schwierigkeit besteht unter anderem<br />

darin, daß alle gewünschten Rechte und Einnahmen auch den Stadtteilblättern,<br />

dem „Wochenblatt“ etc. zur Verfügung gestellt werden müßten –<br />

denn alle diese Blätter erscheinen nicht täglich, wohl aber periodisch.<br />

Wir sind leider nach wie vor in dem Dilemma, daß es keine zweite Darmstädter<br />

Tageszeitung gibt.<br />

Die CDU-Fraktion hat das Ihre getan, um Gleichberechtigung zu wahren.<br />

Alle unsere Pressemeldungen gehen Ihnen zu; zu unseren Pressegesprächen<br />

erhalten Sie gleichermaßen eine Einladung.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Karin Wolff, CDU-Fraktionsvorsitzende<br />

Lieber Herr Grimm,<br />

in den vergangenen Tagen haben Sie die FDP-Stadtverord<strong>net</strong>enfraktion<br />

sowie alle unsere Fraktionsmitglieder angeschrieben mit der Bitte, in den<br />

zuständigen Gremien dafür einzutreten, daß die Hauptsatzung für die Vergabe<br />

der Bekanntmachungen der Stadt Darmstadt dahingehend geändert<br />

wird, daß die öffentlichen Bekanntmachungen nicht nur an das „Darmstädter<br />

Echo“, sondern auch an die „Zeitung für Darmstadt“ gegen Entgelt vergeben<br />

werden.<br />

Nummer 73 · 11.7.1994 · Seite 20<br />

Wir haben in unserer Fraktion ausführlich über Ihr Anliegen diskutiert,<br />

zumal uns seit jeher an der Pressefreiheit und Pressevielfalt gelegen ist.<br />

Ich erinnere in diesem Zusammenhang an unser Eintreten für die Aufrechterhaltung<br />

des „Darmstädter Tagblatts“, das leider keinen Erfolg hatte. Wir<br />

schätzen es auch sehr, daß Sie die Pressemeldungen der Darmstädter Parteien<br />

und Fraktionen unzensiert in Ihrer Zeitung abdrucken.<br />

Wir geben jedoch zu bedenken, daß bei einer wirklichen Gleichbehandlung<br />

aller in Darmstadt erscheinenden Zeitungen und Zeitschriften außer Ihrer<br />

zweiwöchentlich erscheinenden „Zeitung für Darmstadt“ noch weitere Zeitungen<br />

bei der Vergabe der öffentlichen Bekanntmachungen berücksichtigt<br />

werden müßten. Dies würde beispielsweise dann auch für das „Darmstädter<br />

Wochenblatt“, die „Arheilger Post“, den „Blickpunkt Eberstadt“, den<br />

„Eberstädter Lokalanzeiger“, die „Bessunger Nachrichten“ u. a. m. gelten.<br />

Eine Vergabe der öffentlichen Bekanntmachungen gegen Entgelt an all diese<br />

wöchentlich/zweiwöchentlich/monatlich erscheinenden Zeitungen wäre<br />

mit erheblichen Mehrkosten für die Stadt und damit letzten Endes für uns<br />

Steuerzahler verbunden. Bei der derzeitigen Haushaltslage unserer Stadt<br />

hält meine Fraktion eine solche Mehrausgabe für nicht vertretbar.<br />

Deshalb bitte ich Sie um Verständnis, daß die FDP-Fraktion den von Ihnen<br />

gewünschten Antrag auf Änderung der Hauptsatzung nicht in die Stadtverord<strong>net</strong>enversammlung<br />

einbringen wird.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Ihr Dr. Dierk Molter, Fraktionsvorsitzender<br />

Dringlichkeitsantrag<br />

Die Stadtverord<strong>net</strong>enversammlung möge beschließen:<br />

Der § 7, Absatz 1, der Hauptsatzung der Stadt Darmstadt wird wie folgt<br />

ergänzt: … und der „Zeitung für Darmstadt“.<br />

Begründung:<br />

Die Öffentlichen Bekanntmachungen der Stadt sollten möglichst viele Bürgerinnen<br />

und Bürger Darmstadts erreichen. Darmstädter Echo und Zeitung<br />

für Darmstadt werden von unterschiedlichen Gruppen der Darmstädter<br />

Bürgerschaft gelesen. Deshalb sollten die Bekanntmachungen der Stadt in<br />

beiden Zeitungen veröffentlicht werden, um eine größere Verbreitung dieser<br />

Information sicherzustellen.<br />

Nach dem §7 Der Hessischen Gemeindeordnung erfolgen Öffentliche<br />

Bekanntmachungen in einer (…) mindestens einmal wöchentlich erscheindenen<br />

Zeitung. Der Herausgeber der Zeitung für Darmstadt hat zugesagt,<br />

diese Voraussetzung zu erfüllen.<br />

Helmut Dreßler, Stv., Daniela Wagner, Stve., Doris Fröhlich<br />

Der Antrag ist nicht eingereicht worden red.<br />

Sehr geehrter Herr Grimm,<br />

Ihr oben angegebenes Schreiben nebst anhängendem Unterschriftenblatt<br />

ist für mich eine Zumutung. Ich gebe beide unkommentiert zurück.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Gerd Grünewaldt, Stadtrat<br />

Die Zeitung für Darmstadt wird nicht mehr erscheinen.<br />

Der letzten Aufforderung des Herausgebers an die Stadt Darmstadt, den<br />

Boykott dieses kritischen Blattes zu beenden und die ihr dringend notwendigen<br />

Finanzen durch die Vergabe der öffentlichen Bekanntmachungen der<br />

Stadt, die bisher nur das Darmstädter BenzEcho erhält, zukommen zu lassen,<br />

wurde nicht nachgegeben.<br />

Ganz zu schweigen von der alles (vor allem das „Darmstädter Echo“ und<br />

Die Grünen) beherrschenden SPD, war noch nicht einmal die Regierungspartei<br />

Die Grünen bereit, sich für den Erhalt der Zeitung einzusetzen.<br />

Obwohl sie noch vor kurzem ankündigten, alles zu unternehmen, um die<br />

Stadt, die sie regieren, dazu zu bewegen, auch (und wenigstens) eine<br />

regierungskritische Zeitung zu unterstützen, hielten sie ihr Versprechen<br />

nicht. Sie waren nicht willens, auf der Stadtverord<strong>net</strong>enversammlung am<br />

letzten Donnerstag einen Antrag zu stellen, daß die Freiheit der Presse auch<br />

endlich mal wieder in Darmstadt nicht mehr nur auf dem Papier (einer Zeitung)<br />

zu stehen habe. Schließlich habe man zum Darmstädter BenzEcho<br />

endlich ein „ganz gutes Verhältnis“ (Günter Mayer), das man nicht auf’s<br />

Spiel setzen wollte.<br />

So begründeten Die Grünen, nicht an der Demonstration gegen das „Darmstädter<br />

Echo“ teilnehmen zu wollen. Anzunehmen ist, daß sie wieder einmal<br />

Krach mit ihrem Koalitionspartner befürchteten. Schade, denn auch<br />

hier hätten Die Grünen erneut Gelegenheit gehabt, ihre Haltung zum<br />

Grundgesetz zu verdeutlichen, wie ihr Koalitionspartner dies ja vor kurzem<br />

forderte. Diesmal dazu, wie sie zur Pressefreiheit stehen. Anscheinend stehen<br />

sie wieder einmal nicht so ganz hinter ihren einstigen Forderungen und<br />

Wünschen, in der Zeitung für Darmstadt eine zweite und eine unabhängige<br />

Zeitung in Darmstadt unterstützen und etablieren helfen zu wollen.<br />

Schließlich will man ja in Darmstadt Reformpolitik betreiben, und wenn Die<br />

Grünen ständig Ärger mit der SPD riskieren, könnte ja die ach so reformfreudige<br />

Regierungskoalition kippen, und dann wäre keine Reformpolitik<br />

mehr möglich.<br />

Bis auf die Zeitung für Darmstadt können sich alle also noch einmal glücklich<br />

schätzen. Die Stadt behält ihre mit reformerischem Potential nur so<br />

beglückte Regierung, als kleines Übel verliert sie nun eine kritische Informationsquelle.<br />

Aber das ist offensichtlich der Preis für Reformpolitik.<br />

Presseerklärung der PDS/LL Hessen Süd

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