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Leitlinien für die gesundheitliche Eignung - Bundesministerium für ...

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Die <strong>gesundheitliche</strong> <strong>Eignung</strong> im Detail | Lungenkrankheiten<br />

Bei der Ergo(spiro)metrie bestimmt man bei triangulär-rektangulärem Protokoll (stufenweisen Steigerung<br />

in 10 bzw. 25 WATT-Stufen über jeweils 1 bzw. 2 Minuten) nach einheitlicher österreichischen<br />

Norm <strong>die</strong> Maximalleistung. Die Dauerbelastbarkeit ist niedriger (siehe oben). Lenken ist in der Regel<br />

eine Dauerbelastung von wenigen Minuten bis zu vielen Stunden. Für Berufslenker wurde ein Zeitlimit<br />

von 8 Stunden eingeführt.<br />

Das Lenken von Kfz wurde von uns als eine leichte Tätigkeit eingestuft und demgemäß wurden oben<br />

angeführte Werte übernommen. Für <strong>die</strong> Kfz-Gruppe 2 sollte <strong>die</strong>se Leitlinie unverändert gelten (mit ev.<br />

Ausnahme <strong>für</strong> Traktoren). Manche Tätigkeiten beim Betrieb – wie das Anlegen von Schneeketten,<br />

Ladetätigkeiten – erfordern bei <strong>die</strong>ser Fahrzeuggruppe vorübergehend sogar höhere Werte z.T. über<br />

1,25 WATT/kg KG.<br />

Für Kfz-Gruppe 1 könnte man physiologisch einen niedrigeren Wert von ca. 0,7-0,75 WATT/kg KG<br />

begründen. Auch <strong>die</strong> Pneumologen konnten dem niedrigeren Ansatz zustimmen, um möglichst wenig<br />

Patienten vom Verkehr auszuschließen. Für zweirädrige Motorräder aber ist eine höhere Leistungsfähigkeit<br />

erforderlich, zumindest 1 WATT/kg KG.<br />

Die Leistungsfähigkeit ist <strong>die</strong> objektivste und <strong>für</strong> alle Krankheiten gleich gültige Leistungsgröße/grenze.<br />

Sie gilt <strong>für</strong> Herz- und Atemerkrankungen, neuromuskuläre Störungen ebenso wie <strong>für</strong> Anämie,<br />

Niereninsuffizienz, Diabetes mellitus und Untrainiertheit. Darüber hinaus gibt es weitere Einschränkungen<br />

der Beweglichkeit (muskuloskelettale Probleme) und der zentralnervösen Funktionen (psychische<br />

und geistige <strong>Eignung</strong>, Koordination, Lernfähigkeit, Situationsbewältigung ...) sowie metabolische<br />

zB Hypoglykämie.<br />

Eine Abweichung von Richtwerten sollte grundsätzlich möglich sein. Sie müsste aber <strong>für</strong> den Einzelfall<br />

begründet werden (adaptierte Behindertenfahrzeuge und ihre Zulassung sowie <strong>die</strong> spezielle Lenkberechtigung<br />

dazu unter bestimmten genau definierten Bedingungen).<br />

Tagesschwankungen physiologischer Größen sind bei Asthma mehr als bei COPD, aber auch bei<br />

Schlafapnoe, Depression, Blutzucker, Arrhythmien u.a. bekannt. Es wird vorgeschlagen, nicht auch<br />

noch auf den Biorhythmus oder sogar seine Änderungen unter Therapie Rücksicht zu nehmen. Patienten<br />

sollten ruhig optimale Zeitpunkte <strong>für</strong> Untersuchungen wählen. Relevant wird <strong>die</strong>se Betrachtung<br />

ohne<strong>die</strong>s nur bei ausgesprochenen Grenzbefunden.<br />

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