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Band 5.1

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5. Probleme<br />

Das für montane Lagen im basaltbürtigen Mittelgebirge sehr typische Gebiet birgt - funktionenbedingt<br />

- zwei Problemkreise:<br />

• Wildbelastung und<br />

• Verkehrssicherungspflicht.<br />

<strong>5.1</strong> Wildbelastung<br />

In den Hochlagen des Vogelsberges, insbesondere in den geschlossenen Waldteilen, ist<br />

Rotwild in starkem Maße für Schäden am Wald verantwortlich. Das Forstamt Schotten<br />

schreibt dazu in der Allgemeinen Revierbeschreibung (1.1.1993):<br />

„Die Revierflächen des Forstamtes nördlich der Straße Laubach - Schotten - Gedern<br />

gehören zur Rotwildhegegemeinschaft Vogelsberg. Der Abschuß im Forstamt lag in den Jahren<br />

1964 bis 1968 bei 16 bis 18 Stück und ging dann bis zum Jahre 1977 auf 10 Stück zurück.<br />

Dies war in erster Linie auf die starken Reduktionsabschüsse im Bereich der Gräflichen Forstverwaltung<br />

Solms-Laubach zurückzuführen, im Verlauf derer die benachbarte Revierförsterei<br />

Petershainer Hof praktisch rotwildleer wurde. 1965 wurden von insgesamt 18 Stück Rotwildimmerhin<br />

10 in der Revierförsterei Petershainer Hof geschossen. Seit 1978 ist wieder ein<br />

Anstieg des Rotwildbestandes, insbesondere in den Förstereien Rudingshain, aber auch Burkhards<br />

festzustellen. Somit sind die Abschußzahlen im Jahre 1981 auf 20 angestiegen. Seit<br />

1991 werden durchschnittlich 25 bis 27 Stück Rotwild geschossen. Der derzeitige Rotwildbestand<br />

läßt eine weitere Anhebung in den nächsten Jahren vermuten und notwendig erscheinen.<br />

Das Rotwild in der Rotwildhegegemeinschaft Hoher Vogelsberg ist starken Wanderungsbewegungen<br />

zwischen den Großprivatwaldungen der Freiherren Riedesel, dem Staatsforst<br />

Grebenhain sowie den Gräflich Solms-Laubach'schen Waldungen unterworfen. Insgesamt<br />

scheint sich in den letzten Jahren eine Verlagerung der Einstände von Nordosten nach<br />

Südwesten zu vollziehen. So werden in Umkehrung der früheren Verhältnisse heute 60 % der<br />

Stücke im westlichen und südlichen Bereich der Rotwildhegegemeinschaft erlegt. Der<br />

Abschuß in der Rotwildhegegemeinschaft hat 1992 die Rekordhöhe von rd. 180 Stück<br />

erreicht. Für das laufende und für kommende Jahre ist angestrebt, 200 Stücke zu erlegen. Auffällig,<br />

aber auch bedenklich, ist die Tatsache, daß das Rotwild nicht nur im Winter, sondern<br />

bereits unmittelbar nach der Brunft, die nach wie vor überwiegend in den großen Waldungen<br />

des Oberwaldes bzw. den Gräflich Laubach'schen Waldungen stattfindet, bis in die Grenzbereiche<br />

der Forstämter Nidda/Schotten sich einstellt und hier in den umfangreichen Laubholzbeständen,<br />

vor allem an Esche und Ahorn, spürbare Schälschäden verursacht. Schälschäden<br />

an Buche wurden bisher nur in relativ geringem Umfang in den Revierförstereien Rudingshain,<br />

Eichelsachsen und Petershainer Hof festgestellt. Schälschäden an Fichte sind vergleichsweise<br />

selten.<br />

Das Forstamt bemüht sich, ein weiteres Ansteigen der Rotwilddichte durch intensive<br />

Bejagung zu verhindern. Seit 1992 kommen diesem Bestreben die deutlich gelockerten<br />

Abschußrichtlinien innerhalb der Hegegemeinschaft entgegen. So kann dort, wo das Rotwild<br />

sich einstellt, ohne förmlichen Antrag der zugeteilte Abschuß bis zur Erfüllung des Gesamtabschusses<br />

in der Hegegemeinschaft überschritten werden. Da in der Vergangenheit festgestellt<br />

wurde, daß vor allem im Frühjahr erhebliche Schälschäden an Esche durch größere<br />

Hirschrudel verursacht wurden, wurde auch der Abschuß der Hirsche freizügiger gestaltet. So<br />

dürfen seit 1992 Spießer ohne Limit und alle einseitigen Kronenhirsche bis zum Geweihgewicht<br />

des Hirsches der Klasse I (5 kg) erlegt werden.<br />

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