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Optimierung und Bewertung von Anlagen zur Erzeugung von ...

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Technologien 9<br />

Beispiel für stationäre Wirbelschichtvergaser <strong>zur</strong> Vergasung <strong>von</strong> Biomasse ist u. a.<br />

die Anlage am Standort Skive (Dänemark) [Bush 2008].<br />

� Zirkulierende Wirbelschichtvergaser. In zirkulierenden Wirbelschichtvergasern tritt<br />

das Vergasungsmittel mit höheren Geschwindigkeiten in den Vergasungsreaktor<br />

ein (5 bis 10 m/s) als bei stationären Verfahren. Dadurch existiert keine klar<br />

erkennbare Bettoberfläche mehr, die das Wirbelbett räumlich vom Freeboard<br />

trennt. Durch die hohe Einströmgeschwindigkeit des Vergasungsmittels wird<br />

zudem ein höherer Feststoffanteil mit dem Rohgas mitgerissen als bei stationären<br />

Reaktoren. Dieser muss mit Hilfe eines Zyklons wieder vom Gas getrennt <strong>und</strong> in<br />

den Vergasungsreaktor <strong>zur</strong>ückgeführt werden (ein Teil der Feststoffphase<br />

zirkuliert) [Knoef 2005], [Kaltschmitt 2009]. Ein Vorteil <strong>von</strong> zirkulierenden<br />

Wirbelschichtvergasern ist der im Vergleich zu stationären Wirbelbetten hohe<br />

Kohlenstoffkonversionsgrad. Ein Beispiel für ein zirkulierendes Wirbelschichtverfahren<br />

<strong>zur</strong> Vergasung <strong>von</strong> Biomasse ist die Anlage am Standort Värnamo<br />

(Schweden) [Ståhl 1999].<br />

� Zweitbett-Wirbelschichtvergaser. Diese bestehen aus zwei Wirbelschichtreaktoren:<br />

dem Vergasungsreaktor <strong>und</strong> der Brennkammer. Ähnlich wie beim zirkulierenden<br />

Wirbelschichtvergaser wird das vom Gas ausgetragene Bettmaterial durch einen<br />

Zyklon vom Rohgas abgetrennt <strong>und</strong> in den Vergasungsreaktor <strong>zur</strong>ückgeführt. Auf<br />

dem Weg <strong>zur</strong>ück in die Brennkammer passiert das Bettmaterial die Brennkammer<br />

<strong>und</strong> wird dort aufgeheizt. Auf diese Weise wird Wärme <strong>von</strong> der Brennkammer in<br />

den Vergasungsreaktor transportiert <strong>und</strong> dadurch der Wärmebedarf der<br />

endothermen Vergasungsreaktionen gedeckt. Aufgr<strong>und</strong> dieser allothermen<br />

Wärmezufuhr in den Vergasungsreaktor kann Wasserdampf als Vergasungsmittel<br />

verwendet <strong>und</strong> damit ein nahezu stickstofffreies Rohgas mit relativ hohem<br />

Wasserstoffanteil erzeugt werden. Beispiele für Zweibett-Wirbelschichtverfahren<br />

sind u. a. der Vergaser am Standort Güssing (Österreich) [Hofbauer 2002], der<br />

Vergaser am Standort Petten (Niederlande) [van der Meijden 2008] <strong>und</strong> der<br />

Vergaser am Standort Burlington (USA) [Paisley 2002].<br />

2.1.2.3 Flugstromverfahren<br />

In Flugstromvergasern werden feinkörnige Brennstoffpartikel bzw. Brennstofftropfen<br />

innerhalb weniger Sek<strong>und</strong>en bei Temperaturen zwischen 1300 <strong>und</strong> 1600 °C <strong>und</strong> Drücken<br />

bis etwa 60 bar vergast [Knoef 2005]. Als Vergasungsmittel wird meist Sauerstoff<br />

verwendet. In Bezug auf viele Gasanwendungen erweist sich die Tatsache als vorteilhaft,<br />

dass durch die Flugstromvergasung ein nahezu teerfreies Rohgas mit einem sehr geringem<br />

Methangehalt bei hohen Kohlenstoffkonversionsraten (> 99 %) produziert wird. Da die<br />

Brennstoffe zum Einsatz in Flugstromvergasern zerstäubbar/pumpbar sein müssen,<br />

befinden sich für den Einsatz <strong>von</strong> Biomassen als Brennstoff thermo-chemische<br />

Brennstoffvorbehandlungsmethoden (z. B. Pyrolyse, Torrefizierung) in der Diskussion.<br />

Diese sind jedoch mit entsprechenden energetischen <strong>und</strong> prozesstechnischen<br />

Aufwendungen verb<strong>und</strong>en. Neben dem hohen Prozessaufwand für die Produktion <strong>von</strong><br />

reinem Sauerstoff als Vergasungsmittel <strong>und</strong> für die Biomassevorbehandlung erweisen sich<br />

zudem die extremen Prozessbedingungen (z. B. hohe Vergasungstemperaturen, hohe<br />

Vergasungsdrücke) als nachteilig [Higman 2003]. Aus diesen Gründen wird der Einsatz<br />

<strong>von</strong> Flugstromvergasern in erster Linie in Zusammenhang <strong>von</strong> <strong>Anlagen</strong>leistungen<br />

mehrerer h<strong>und</strong>ert Megawatt Feuerungswärmeleistung diskutiert [Knoef 2005],<br />

[Fürnsinn 2008], [Meyer 2007]. Die Konversion <strong>von</strong> Biomasse in Flugstromvergasern<br />

befindet sich derzeit in der Erprobung. Flugstromvergaser werden jedoch <strong>zur</strong> Vergasung<br />

<strong>von</strong> Kohlen kommerziell angeboten [Hannemann 2007], [Abraham 2009].

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