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Optimierung und Bewertung von Anlagen zur Erzeugung von ...

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Methodische Vorgehensweise 27<br />

Referenzumgebung. Da die Qualität der Energie, d. h. die Exergieberechnung,<br />

insbesondere <strong>von</strong> der Umgebung abhängt, ist <strong>zur</strong> Quantifizierung der Exergie die<br />

Definition einer Referenzumgebung notwendig. Diese wird i. Allg. anhand <strong>von</strong> zwei<br />

unterschiedlichen Modellen beschrieben:<br />

� Gleichgewichtsmodelle [Diederichsen 1990], [Ahrendts 1977]<br />

� gleichgewichtsgehemmte Modelle [Szargut 1988], [Szargut 2005]<br />

Bei Gleichgewichtsmodellen müssen sich die Umgebungskomponenten bei<br />

Umgebungsdruck <strong>und</strong> Umgebungstemperatur im vollständigen thermodynamischen<br />

Gleichgewicht mit der Umgebung befinden, so dass zwischen ihnen weder Mischungs-<br />

noch Entmischungsprozesse oder chemische Reaktionen ablaufen [Baehr 2002]. Da die<br />

Bildung einiger dieser Komponenten jedoch in der realen Umgebung gehemmt wird,<br />

stehen die Zusammensetzungen der entwickelten Gleichgewichtsmodelle im Widerspruch<br />

zu der Zusammensetzung der natürlichen Umgebung. Durch selektive Hemmungen der<br />

Gleichgewichte kompensieren gleichgewichtsgehemmte Modelle diesen Nachteil <strong>und</strong><br />

führen zu einer Referenzumgebung, die durch das Auftreten in der natürlichen Umgebung<br />

häufig vorkommender Substanzen gekennzeichnet ist [Rücker 2000]. Daher wird bei den<br />

folgenden exergetischen Berechnungen auf das <strong>von</strong> Szargut [Szargut 1988],<br />

[Szargut 2005] definierte gleichgewichtsgehemmte Referenzumgebungsmodell<br />

<strong>zur</strong>ückgegriffen.<br />

3.2.2 Entwicklung einer ökonomischen Analysemethodik<br />

Neben energetischen Kenngrößen spielen auch ökonomische Aspekte eine wesentliche<br />

Rolle bei der <strong>Bewertung</strong> verfahrenstechnischer Prozesse. In diesem Zusammenhang<br />

werden i. Allg. Berechnungen <strong>zur</strong> Beurteilung der absoluten <strong>und</strong>/oder relativen<br />

Vorteilhaftigkeit einer bzw. mehrerer Investitionen durchgeführt.<br />

Diesen Berechnungen liegen statische oder dynamische Berechnungsmodelle zu Gr<strong>und</strong>e.<br />

Während statische Modelle den Planungszeitraum lediglich als eine einzelne<br />

Zahlungsperiode behandeln, unterteilen dynamische Modelle den Planungszeitraum in<br />

mehrere Zahlungsperioden mit entsprechenden Ein- <strong>und</strong> Auszahlungen [Götze 2008],<br />

[Schneider 1975]. Dabei werden die Daten, welche die Zahlungsperiode charakterisieren,<br />

bei statischen Modellen häufig als Durchschnittswerte aus dem Planungszeitraum<br />

abgeleitet. Dynamische Modelle bieten hingegen die Möglichkeit, die Ein- <strong>und</strong><br />

Auszahlungen für jede Zahlungsperiode verschieden zu quantifizieren. Unter<br />

Zugr<strong>und</strong>elegung <strong>von</strong> finanzmathematischen Rahmenannahmen wie Zinssatz <strong>und</strong><br />

Preissteigerung führen dynamische Berechnungsmodelle daher insbesondere bei längeren<br />

Betrachtungszeiträumen zu einer höheren Genauigkeit im Vergleich zu statischen<br />

Modellen. Sie sind jedoch mit einem höheren Rechen- <strong>und</strong> Datenerhebungsaufwand<br />

verb<strong>und</strong>en [Götze 2008].<br />

Aufgr<strong>und</strong> der höheren Ergebnisgenauigkeit wird die ökonomische Analyse in dieser Arbeit<br />

mit Hilfe dynamischer Berechnungsmodelle durchgeführt. Wesentliche Kenngrößen, die<br />

auf der Basis dynamischer Verfahren ermittelt werden können, werden im Folgenden<br />

erläutert <strong>und</strong> diskutiert.<br />

3.2.2.1 Kenngrößen<br />

Kapitalwert. Der Kapitalwert K einer Investition ist der Vermögenszuwachs durch die<br />

Investition, berechnet für einen beliebigen Bezugszeitpunkt [Schneider 1975]. Er ergibt<br />

sich aus der Summe aller im Planungszeitraum anfallenden <strong>und</strong> auf den Bezugszeitpunkt<br />

der Investition auf- bzw. abgezinsten Ein- <strong>und</strong> Auszahlungen. Der Kapitalwert misst die<br />

Vorteilhaftigkeit einer Investition somit in einer absoluten Größe. Seine Berechnung

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