Gemeindeentwicklungsplan - Gemeinde Alpen
Gemeindeentwicklungsplan - Gemeinde Alpen
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Die in den Ortsteilen Bönninghardt, <strong>Alpen</strong>, Veen und Menzelen-Ost gelegenen alten<br />
Sakralgebäude wurden natürlich ebenfalls unter Denkmalschutz gestellt. Dabei ist<br />
besonders die evangelische Kirche in <strong>Alpen</strong> hervorzuheben, die ab 1716 erbaut wurde<br />
und wertvolles Inventar (Kanzel von 1719, Orgel von 1780/82 und<br />
Messingkronleuchter aus dem 17./18. Jahrhundert) besitzt. Wertvolle<br />
Einrichtungsgegenstände - wie Taufbecken, Altarflügel, Kanzel und Skulpturen - sind<br />
aber teilweise auch in den übrigen Kirchen unter Schutz gestellt worden. In Menzelen-<br />
Ost ist auch das heute teils zu Wohnzwecken genutzte Torgebäude am Kirchplatz<br />
denkmalgeschützt. In seinem Kern stammt es aus dem 17. Jahrhundert und diente<br />
ursprünglich als rundbogige Durchfahrt.<br />
Auf die geschichtliche Bedeutung der Friedhöfe ist bereits an anderer Stelle eingehend<br />
hingewiesen worden. Aus denkmalrechtlicher Sicht spielt dabei insbesondere der in<br />
<strong>Alpen</strong> angelegte Judenfriedhof eine Sonderrolle. Die gesamte Anlage ist als Denkmal<br />
unter Schutz gestellt. Hierzu gehören die umfriedende Hecke sowie sämtliche 59<br />
Grabsteine. Die Grabmale sind meist sehr schlicht gehalten und zum Teil als<br />
Doppelgrabsteine ausgeführt, wobei die Grabsteine hebräisch beschriftet und mit<br />
unterschiedlichen Symbolen versehen wurden. Die erste Beisetzung fand 1840 statt, die<br />
letzte im Jahr 1939. Eine weitere städtebauliche Aufwertung des Areals wäre eine<br />
lohnende Aufgabe.<br />
Die übrigen Friedhöfe sind nicht unter Denkmalschutz gestellt; es gibt lediglich einige<br />
einzelne Grabmale die geschützt sind. Als denkmalwürdig wird beispielsweise der<br />
Kalvarienberg auf dem Veener Friedhof eingeschätzt, der als Gedenkstätte für die vor<br />
Ort wirkenden Pastöre angelegt wurde. Das steinerne Kreuz weist die Jahreszahl 1883<br />
aus und wurde errichtet, nachdem der erste Priester auf dem damals neu angelegten<br />
Friedhof bestattet wurde. Auf dem Veener Friedhof gibt es darüber hinaus mehrere<br />
Grabsteine und Grabeinfassungen, die durch ihre Erscheinungsform bemerkenswert und<br />
auf Grund ihrer örtlichen Bedeutung erhaltenswert sind.<br />
Ferner werden in der Denkmalliste auch Ehrenmale erfasst. So wurde auf dem<br />
evangelischen Friedhof Bönninghardt ein 1,80 m hohes, gusseisernes Grabkreuz unter<br />
Schutz gestellt, das auf das Jahr 1869 datiert. Weiterhin ist in der katholischen<br />
Friedhofshalle an der Bönninghardter Straße für die Opfer des 1. Weltkrieges ein<br />
Denkmal in der Form einer Gedächtniskapelle errichtet worden. Ein weiteres<br />
Kriegerdenkmal befindet sich an der Winnenthaler Straße für die Opfer des 1. und<br />
2.Weltkrieges. In unmittelbarer Nähe zu diesem Ehrenmal wurde 2002 ein<br />
„Besenbinder-Denkmal“ errichtet.<br />
In Veen und Menzelen-Ost sind des Weiteren die örtlichen Grundschulen geschützt.<br />
Die Veener Schule spielt dabei eine besondere Rolle. Das Schulgebäude ist um 1920<br />
erbaut worden und bildet mit dem Heimatmuseum, der nahen Pfarrkirche St. Nikolaus<br />
und dem angrenzenden Kindergarten eine räumliche Einheit. Dieser Bereich ist oftmals<br />
Mittelpunkt dörflicher Aktivitäten unterschiedlichster Vereine und Institutionen.<br />
Bauernkaten sind typische landwirtschaftliche Betriebsgebäude des 19. Jahrhunderts. In<br />
diesen Häusern war zumeist im vorderen Gebäudeteil der Wohn- und Arbeitsbereich<br />
der Familie untergebracht. Oft gab es so genannte “Opkamern”. Dies war ein erhöhter<br />
Raum, der durch ein paar Stufen von der Küche her zu erreichen war. Unter dieser<br />
Kammer war ein Kellerraum für die Vorratshaltung untergebracht. Im rückwärtigen<br />
Gebäudekomplex befand sich i. d. R. ein Stallbereich für das Vieh.<br />
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