06.03.2013 Aufrufe

Gemeindeentwicklungsplan - Gemeinde Alpen

Gemeindeentwicklungsplan - Gemeinde Alpen

Gemeindeentwicklungsplan - Gemeinde Alpen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

öffentlichen Raum unbeobachtet, unkontrolliert, also anonym zu bewegen. Es gilt also,<br />

eine möglichst sichere Siedlungsgestaltung anzustreben ohne dabei den Anschein<br />

permanenter Überwachung zu erwecken. Architekten, Stadtplaner und Bauherren haben<br />

aber die Möglichkeit, bereits im der Planungs- und Entwurfsphase eines Vorhabens<br />

sicherheitsrelevante Elemente zu berücksichtigen.<br />

Bauliche Sicherheit beginnt dabei in den eigenen vier Wänden. So können selbst<br />

nachträglich Einbruch hemmende Fenster und Türen eingebaut werden. Möglich sind<br />

auch die Installation von Alarmanlagen und der Einbau von Safeanlagen für<br />

Wertsachen.<br />

Bei Neubauvorhaben können auch architektonische Gestaltungsmaßnahmen zur<br />

besseren Überschaubarkeit des Wohnumfeldes sowie zur sozialen Kontrolle und<br />

Überwachung beitragen. Entsprechende Elemente sind zum Beispiel die Einplanung<br />

von Gebäudevorsprüngen, die einsehbare Anordnung der Fenster und Türen zu Straßen,<br />

Fußwegen und Gärten sowie die Vermeidung von Nischen und Versteckmöglichkeiten<br />

bei Einfriedigungen.<br />

Mögliche städtebauliche Maßnahmen wären z. B. die Entwicklung einer klaren<br />

Raumhierarchie von öffentlichen, halböffentlichen, halbprivaten und privaten<br />

Bereichen, eine übersichtliche Gestaltung von Straßenzügen durch eine geeignete<br />

Parzellierung von Hausgrundstücken, eine strategische Platzierung von Bäumen und<br />

Strauchpflanzen im Straßenraum und die Berücksichtigung mehrerer Haustypenangebote,<br />

eine günstige Platzierung von Spielplätzen in Blockinnenbereichen sowie die<br />

nächtliche Ausleuchtung von Straßen, Wegen und Plätzen. Bei der Planung sollte<br />

überdies darauf geachtet werden, dass sich bei der Zuordnung von Baubereichen auch<br />

zwanglos Nachbarschaften herausbilden können; hier ist eine Durchmischung von<br />

Wohngebieten und die Ausprägung von Stichstraßen ein probater Ansatz. Indirekte<br />

Maßnahmen sind darüber hinaus beispielsweise eine konzentrierte öffentliche<br />

Nutzungen von Plätzen, um eine informelle soziale Kontrolle zu ermöglichen sowie die<br />

Schaffung zentraler Infrastruktur mit guter ÖPNV-Anbindung.<br />

Die <strong>Gemeinde</strong> wird künftige bei der Entwicklung neuer Baugebiete verstärkt auch auf<br />

die städtebauliche Kriminalprävention achten. Dabei sei angemerkt, dass die<br />

Kreispolizeibehörde Wesel mit ihrem Kommissariat Vorbeugung schon jetzt im<br />

Rahmen der Bauleitplanung beteiligt wird. Überdies wird auf ein entsprechendes<br />

Beratungsangebot im Baugenehmigungs- / Freistellungsverfahren hingewiesen. Die<br />

Zusammenarbeit sollte intensiviert werden. Als weitere organisatorische Maßnahmen<br />

empfehlen sich Kooperationsverfahren oder Vereinbarungen, die eine enge<br />

Zusammenarbeit zwischen den Verantwortlichen aus Polizei, Kommune, Bauwirtschaft,<br />

Architektur und Städtebau sowie Sozial- und Jugendhilfeeinrichtungen ermöglichen;<br />

mögliche Kooperationsformen wären in diesem Zusammenhang die Bildung von<br />

Netzwerken oder die regelmäßige Durchführung von Sicherheitskonferenzen.<br />

2.6.6 Ausbalanciertes Infrastrukturmanagement<br />

Die nachfrage- und altersgerechte Versorgungsstruktur stellt die wichtigste<br />

Stellschraube für eine bedarfsgerechte <strong>Gemeinde</strong>entwicklung dar. Die<br />

Kommunalpolitik muss hier jedoch einen Zielkonflikt lösen. Einerseits werden mit dem<br />

Erhalt und Ausbau infrastruktureller Einrichtungen wichtige Randbedingungen für den<br />

137

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!