Gemeindeentwicklungsplan - Gemeinde Alpen
Gemeindeentwicklungsplan - Gemeinde Alpen
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1.2.6 Pflanzen- und Tierwelt<br />
Die Umgestaltung der Natur durch den Menschen hat dazu geführt, dass die im<br />
Untersuchungsgebiet vorhandene Flora und Fauna stellenweise durch eine starke<br />
Verarmung gekennzeichnet ist; dies gilt sowohl in Bezug auf die räumliche Verteilung<br />
der Pflanzen- und Tierpopulationen als auch von der Artenvielfalt her gesehen.<br />
Allerdings sind keine aktuellen Untersuchungen über die im <strong>Gemeinde</strong>gebiet<br />
vorkommenden Tierarten vorhanden. Bei artenschutzrechtlichen Untersuchungen wird<br />
derzeit deshalb auf das entsprechende Kataster der LANUV zurückgegriffen. Es besteht<br />
die jedoch Absicht, eine entsprechende Tier- und Habitaterhebung als verlässliche<br />
Planungsgrundlage zur Sicherung des lokalen Artenschutzes und der biologischen<br />
Vielfalt in der Kulturlandschaft in Auftrag zu geben.<br />
Heute nimmt die ackerbauliche Nutzung den größten Teil des Planungsraumes ein,<br />
wobei im Bereich der Niederungen nach zum Teil umfangreichen Meliorationen -<br />
gebietsweise früher mit Pappel- und Korbweidenwirtschaft verknüpft - Grünlandflächen<br />
vorherrschen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind lediglich dort noch Wälder vorhanden,<br />
wo die Qualität des Bodens für den Ackerbau oder eine Dauergrünlandnutzung weniger<br />
geeignet erschien.<br />
Die heutigen Vegetationsverhältnisse vermitteln also nur wenig Aufschluss über die<br />
Ökologie des Untersuchungsraumes. Dennoch lassen das Arteninventar der<br />
gegenwärtigen Pflanzengesellschaften und die einwirkenden Standortfaktoren durchaus<br />
Rückschlüsse auf die Leistungsfähigkeit des Teilraumes zu. So würde sich in einem<br />
Gebiet nach Einstellung jeglicher Einflussnahme des Menschen in Abhängigkeit von der<br />
Bodenbeschaffenheit spontan eine bestimmte Vegetationsstruktur als Klimaxgesellschaft<br />
ausbilden. Diese so genannte potentielle natürliche Vegetation entspricht dem realen<br />
biotischen Wuchspotential des Standortes und seiner ihn charakterisierenden<br />
Pflanzengesellschaften unter den derzeitigen Verhältnissen und ermöglicht darüber<br />
hinaus eine Einteilung des Landschaftsraumes in ökologische Raumeinheiten. Ihre<br />
Kenntnis liefert mithin wichtige Hinweise für eine ökologisch sinnvolle und naturnahe<br />
Gehölzauswahl bei etwaigen Aufforstungs- und Anpflanzungsmaßnahmen.<br />
So sind die höher gelegenen Bereiche der <strong>Gemeinde</strong> als typische Standorte für trockene<br />
Eichen- und Buchenwälder anzusehen. In der Niederterrassenebene würde sich hingegen<br />
ein Flattergras-/Buchenwald (trockene sandige und frische sandig-schluffige Böden)<br />
bzw. ein Sternmieren-/Stieleichen-/Hainbuchenwald (frische sandige bis schluffig-tonige<br />
Lehmböden in grundwasserbeeinflußten Bereichen) einstellen. Die potentielle natürliche<br />
Vegetation der nassen, grundwasserbeeinträchtigten Flächen ist der Bach begleitende<br />
Erlenbruchwald. Eine (beispielhafte und sicher nicht vollständige) Liste der entsprechenden<br />
Pflanzengesellschaften befindet sich im Anhang.<br />
1.3 Regionalplanung<br />
Nach dem Landesentwicklungsplan NW (LEP NW, 1994) liegt die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Alpen</strong> in<br />
einem Gebiet mit überwiegend ländlicher Raumstruktur. Sie ist landesplanerisches<br />
Grundzentrum und hat u. a. die Aufgabe, die Grundversorgung der Bevölkerung für den<br />
täglichen und kurzfristigen Bedarf sicherzustellen. Die Entwicklungsachsen Kamp-<br />
Lintfort - Goch und Geldern - Wesel schneiden das <strong>Gemeinde</strong>gebiet. Sie basieren auf<br />
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