Gemeindeentwicklungsplan - Gemeinde Alpen
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Kurzfristigen Freizeittrends hinter her zu laufen, ist ein Irrweg. Das touristische<br />
Angebot muss langfristig nachfragegerecht konzipiert werden. Kriterien sind dabei die<br />
kommunale Geschichte und Tradition, die räumliche Einbindung in den Raum und die<br />
niederrheinischen Eigenarten. Dabei haben nur qualitativ hochwertige touristische<br />
Angebote wirkliche Zukunftschancen. Tourismusförderung muss auch konsequent auf<br />
den qualitätsbewussten und anspruchsvollen Gast setzen. Von daher ist auch auf eine<br />
gute, verlässliche, komfortable, sichere und barrierefreie ÖPNV-Anbindung<br />
touristischer Ziele sowie durchgängige Leitsysteme zu achten.<br />
Wichtig ist auch eine möglichst transparente und umfassende Informationspolitik.<br />
Internetauftritte, Karten und Broschüren sollten sich dabei auf das Wesentliche<br />
konzentrieren. Dabei lebt das touristische Angebot von der Ideenvielfalt und Motivation<br />
der lokalen Anbieter. Insoweit benötigt die kommunale Tourismusentwicklung ein<br />
professionelles Management und bürgerschaftliche Mitgestaltung. In diesem<br />
Zusammenhang kann die Beauftragung externer Berater eventuell bestehende<br />
Reibungsverluste bei den Akteuren abbauen, aber endogene Stärken (wie die<br />
Identifikation mit der Region, eine Verbundenheit mit dem Wohn- und<br />
Lebensmittelpunkt oder ein ausgeprägtes Heimatgefühl) sowie ein professionelles,<br />
strategisches und vor allem projektübergreifendes Regionalmarketing nicht ersetzen.<br />
Insoweit macht es auch keinen Sinn, externe Erfahrungen und Konzepte undifferenziert<br />
zu übertragen. Deshalb ist auch auf eine konsequente Aus- und Fortbildung der<br />
Mitarbeiter der gemeindlichen Tourismusservicestelle erforderlich<br />
In diesem Sinne sind die Leitbilder einer nachhaltigen kommunalen Tourismusstrategie<br />
Überzeugungskraft des unverwechselbaren Angebots, Verträglichkeit nach innen und<br />
außen sowie Kooperation vor Ort und in der Region. Ziel ist ein nachhaltiger, umwelt-<br />
und sozialverträglicher Tourismus.<br />
Der Niederrhein ist in Bezug auf die touristischen Entwicklungspotenziale einstmals als<br />
ein schlafender Riese bezeichnet worden. Dieses Klischee ist auch heute noch nicht<br />
ganz überwunden, obgleich durch die Gründung der TouristikAgentur Niederrhein<br />
GmbH viele Aktivitäten zur gemeinsamen Vermarktung umgesetzt wurden.<br />
Die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Alpen</strong> vermarktet sich bislang im regionalen Kontext aber nicht<br />
selbstbewusst genug! Leider fehlt es aber auch an interessanten touristischen<br />
Highlights. Es hapert zzt. v. a. an einer entsprechenden Freizeitinfrastruktur, wenn man<br />
einmal vom Baggersee Menzelen, dem Hotel Bönninghardt und einigen wenigen<br />
Fremdenzimmern absieht.<br />
Dieses Defizit gilt es zunächst zu beseitigen. Wichtigstes Ziel ist dabei die<br />
Aufschließung eines weiteren Hotelstandortes mit einem möglichst breiten<br />
Klientelangebot. Dabei sei angemerkt, dass auch die größeren örtlichen<br />
Gewerbebetriebe in der Vergangenheit immer wieder einen gewissen<br />
Übernachtungsbedarf für ihre Gäste und externen Mitarbeiter angemeldet haben. In<br />
diesem Zusammenhang ist die Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie sinnvoll.<br />
Denkbar ist ebenfalls eine Ausweisung von Wohnmobilstellplätzen mit entsprechenden<br />
Ver- und Entsorgungseinrichtungen. Hierfür sind besonders die Ortslage <strong>Alpen</strong> und der<br />
Bereich des Freizeitsees Menzelen geeignet, der sich so virtuell in das überregional<br />
angelegte Seenkonzept des Kreises Wesel und des RVR einfügen lässt.<br />
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