06.03.2013 Aufrufe

Gemeindeentwicklungsplan - Gemeinde Alpen

Gemeindeentwicklungsplan - Gemeinde Alpen

Gemeindeentwicklungsplan - Gemeinde Alpen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Südorientierung von Dachflächen, optimierte Tageslichtnutzung sowie hohe<br />

Wärmedämmmaße von Fassade und Fenstern - kurz auf Energieeffiziens - geachtet<br />

werden. Energetische Vorteile bringt auch eine weitgehend automatisierte<br />

Gebäudelüftung, die zudem zu einer Verbesserung der Innenraumluftqualität führen<br />

kann. Damit wird nicht nur das Wohnbefinden, sondern in vielen Fällen ebenso die<br />

kognitive Leistungsfähigkeit der Nutzer erhöht.<br />

Vorbildhaft ist auch der Einsatz der Fotovoltaik bei der Straßenbeleuchtung (z. B. bei<br />

der Ausleuchtung von ÖPNV Haltestellen) sowie die Umstellung auf Halogenmetall-<br />

oder Natriumhochdruckdampflampen nebst geeigneten Vorschaltgeräten und<br />

intelligenten Lichtmanagementsystemen zur automatisierten Absenkung des<br />

Lichtniveaus, die die Energie- und Betriebskosten bei optimaler Einstellung erheblich<br />

senken können. In diesem Zusammenhang ist auf die erforderliche Umsetzung<br />

europarechtlicher Vorgaben zum Austausch von Leuchtmitteln bis zum Jahre 2015<br />

hinzuweisen. Dabei verursacht die Straßenbeleuchtung im bundesdeutschen Mittel pro<br />

Bürger aktuell rund 55 kWh pro Jahr. Für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Alpen</strong> sind das mithin 715.000<br />

kWh / a mit entsprechender CO2-Belastung. Von daher sollte das gemeindliche<br />

Straßenbeleuchtungssystem einer entsprechenden Prüfung auf Einsparungsoptionen<br />

unterzogen werden. Entsprechende Beratungsdienstleistungen werden u. a. auch von<br />

der Energieagentur NRW angeboten.<br />

Die Finanzierung derartiger Maßnahmen könnte auch durch Contracting-Modelle<br />

(inklusive Leasing oder An- und Vermietung) oder die Nutzung von Solarfonds<br />

örtlicher Kreditunternehmen gesichert werden. Die Volksbank Niederrhein eG hat im<br />

Jahre 2009 bereits eine entsprechende Genossenschaft („<strong>Alpen</strong> Sonne eG“) gegründet;<br />

die <strong>Gemeinde</strong> ist im ehrenamtlichen Aufsichtsrat beteiligt und vermietet ihre<br />

Dachflächen kostenfrei.<br />

Nicht zuletzt hat auch das individuelle Nutzer- und Konsumverhalten einen erheblichen<br />

Einfluss auf den Energieverbrauch und damit den Klimaschutz. Eine entsprechende<br />

Sensibilisierung ist sinnvoll. So ließe sich der Strombedarf der öffentlichen Gebäude<br />

beispielsweise durch eine nutzungsoptimierte Lichtsteuerung mittels Sensoren,<br />

Dimmern, Bewegungsmeldern oder Zeitschaltungen erheblich senken. Hierzu gehört<br />

auch eine PC-Komplettabschaltung nach Dienstende, die Ausschaltung in<br />

Arbeitspausen (< 15 Minuten) statt Nutzung der Stand-by-Funktion sowie die<br />

obligatorische Verwendung der Energiesparoption von Kopierern und Druckern. Selbst<br />

so exotische Maßnahmen wie eine zentrale Kaffeezubereitung in Thermoskannen<br />

leisten ihren Beitrag; ganz zu schweigen von der Treppen- statt der Aufzugsnutzung,<br />

was nebenbei bemerkt auch einen gesundheitspolitischen Aspekt beinhaltet.<br />

Der <strong>Gemeinde</strong> kommt hier auch eine bedeutsame Vorbildwirkung und<br />

Öffentlichkeitsarbeit zu. In diesem Zusammenhang müsste ein Energie-<br />

/Klimaschutzmanager aus der Verwaltung bestimmt werden.<br />

<strong>Alpen</strong> sollte ebenfalls dem guten Beispiel vieler Kommunen folgen und ihren<br />

Bürgerinnen und Bürgern auch fiskalische Anreize für eine rationelle<br />

Energieverwendung anbieten, falls dies haushaltsrechtlich zu vertreten ist. Ein<br />

entsprechendes kommunales Förderprogramm könnte Finanzmittel für eine<br />

energetische Erstberatung, Thermographiefotos, Wärmedämmmaßnahmen bei<br />

Altbauten, den Einsatz regenerativer Energien, die Nutzung von Blockheizkraftwerken,<br />

150

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!