Gemeindeentwicklungsplan - Gemeinde Alpen
Gemeindeentwicklungsplan - Gemeinde Alpen
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damit übermäßigen Leerständen führen soll. Insoweit sollte die <strong>Gemeinde</strong> eine gewisse<br />
Zurückhaltung bei der Neuausweisung von Wohnbauflächen üben.<br />
2.4 Gemischte Bauflächen<br />
Die gemischten Bauflächen sind im Rahmen der <strong><strong>Gemeinde</strong>entwicklungsplan</strong>ung je<br />
nach ihren besonderen Funktionen aufgegliedert. Ihre Ausdehnung und Abgrenzung<br />
richtet sich nach der gewachsenen Ortsstruktur sowie den künftigen Leitbildern und<br />
Zielen der Ortsentwicklung. Mischgebiete dienen dabei dem Wohnen und der<br />
gleichrangigen Unterbringung von nicht wesentlich störenden gewerblichen<br />
Nutzungen. Hier gilt das Prinzip der gegenseitigen Rücksichtnahme, d. h. es wird von<br />
einer gewissen Zumutbarkeit von gewerblichen Beeinträchtigungen ausgegangen, die<br />
jedoch bestimmte Schwellenwerte nicht überschreiten dürfen.<br />
Die Abgrenzung von Mischgebieten gegenüber den Wohnbauflächen und gewerblichen<br />
Bereichen ist in <strong>Alpen</strong> infolge des historisch gewachsenen, oft mosaikartigen<br />
Nutzungsbestandes schwierig. Die Darstellung als Mischgebiet im FNP erfolgt daher i.<br />
d. R. nur bei einer klar erkennbaren Durchmischung der betreffenden Ortsbereiche. In<br />
Einzelfällen stellt die vorbereitende Bauleitplanung eine Mischgebietsnutzung quasi zur<br />
Disposition; dann ist allerdings im Rahmen der Bebauungsplanung durch geeignete<br />
Maßnahmen sicher zu stellen, dass eine adäquate Nutzungsmischung von Wohnen und<br />
nicht störendem Gewerbe möglich wird (z. B. vertikale oder horizontale Gliederung der<br />
betreffenden Baugebiete). Hierdurch kann eine dynamische Trennung unterschiedlich<br />
immissionsempfindlicher Siedlungsbereiche erreicht werden. Diese räumliche<br />
Segregation bewirkt eine Gliederung der örtlichen Bauflächen und trägt zu einer<br />
Abschirmung der lokalen Gewerbegebiete gegenüber der örtlichen Wohnfunktion bei.<br />
In der Ortschaft <strong>Alpen</strong> erstreckt sich die Darstellung der gemischten Bauflächen in<br />
erster Linie auf den historischen Ortskern. Dieser Bereich ist durch eine starke<br />
Nutzungsmischung gekennzeichnet. Besondere Bedeutung kommt dabei dem örtlichen<br />
Einzelhandel zu, der sich durch eine klein- und mittelständische Branchendiversifikation<br />
charakterisiert. Dabei hat sich dort in den letzten Jahrzehnten ein<br />
durchaus tragfähiges Kleinzentrum für Waren des täglichen Bedarfs entwickelt. Diese<br />
Kerngebietsfunktion gilt es durch gezielte städtebauliche Maßnahmen weiterhin zu<br />
sichern und weiter zu entwickeln. Die Ziele der städtebaulichen Entwicklung im<br />
Ortskern von <strong>Alpen</strong> sind in diesem Zusammenhang vor allem auf eine Verbesserung<br />
seiner unterzentralen Funktion ausgerichtet. Die nachfrageorientierte Weiterentwicklung<br />
dieses Kernbereich ist insbesondere durch eine Stärkung der Angebote im<br />
Bereich der Dienstleistungen zu unterstützen. Darüber hinaus sollte eine<br />
Attraktivitätssteigerung durch die zusätzliche Ansiedlung von weiteren Betrieben für<br />
die Nahversorgung bewirkt werden; dies kann beispielsweise durch die Entwicklung<br />
kleinflächiger Einzelhandelsgeschäfte und eine möglichst stark differenzierte<br />
Branchenstruktur geschehen. Damit ist ein stärkerer räumlicher Konzentrationsprozess<br />
verbunden, der jedoch insbesondere der älteren und weitgehend immobilen<br />
Bevölkerung zu Gute kommen kann („Ort der kurzen Wege“). Parallel dazu ist<br />
natürlich auch auf eine bedarfsgerechte Ausweisung von Flächen für den ruhenden<br />
Verkehr sowie eine ausreichende ÖPNV- und Radverkehrsanbindung zu achten. Auf<br />
die Ergebnisse und Empfehlungen der Einzelhandelsstrukturuntersuchung und des<br />
städtebaulichen Gutachtens sei an dieser Stelle nochmals verwiesen.<br />
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