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des Berges entstand ein weithin sichtbarer Tempel mit Hallen<br />
und Gebäuden, die für den Betrieb eines zentralen Heiligtums<br />
notwendig waren. Die Dimensionen des Kultplatzes<br />
lassen sich mit großen Anlagen des Mittelmeerraumes vergleichen.<br />
Um Christi Geburt wurde der Gottheit u.a. die<br />
Bronzestatue eines Jünglings von zwei Freigelassenen gestiftet,<br />
die 1502 entdeckt wurde und in der napoleonischen Zeit<br />
verloren ging. Sie blieb uns aber in einem Abguss des 16.<br />
Jahrhunderts im Kunsthistorischen Museum in Wien erhalten.<br />
Mit der Verlagerung der Verwaltung in die neu gegründete<br />
Stadt Virunum im Zollfeld endete das rege Leben auf dem<br />
Magdalensberg gegen 50 n. Chr.<br />
Der archäologische Park umfasst vier Hektar und zeigt mit<br />
seinen Ruinen wesentliche Bereiche der einstigen Stadt: eine<br />
Marktbasilika, in der Amts- und Handelsgeschäfte abgewickelt<br />
wurden, einen Tempel des Kaisers Augustus und der<br />
Stadtgöttin Roma, das sogenannte Händlerforum, Handwerkerviertel,<br />
Badeanlagen und eine amtliche Werkstätte zur<br />
Fertigung von Goldbarren. Eindrucksvoll wird auch die Produktion<br />
von Werkzeugen aus norischem Stahl dargestellt, der<br />
in der römischen Welt berühmt war. Eine ansässige Bildhauerwerkstatt<br />
hinterließ zahlreiche Zeugnisse ihrer Kunst. Die<br />
Wandmalereiausstattung von oziellen und privaten Gebäuden<br />
führten Spezialisten aus dem Süden aus.<br />
Römermuseum Teurnia<br />
St. Peter in Holz 1a, 9811 Lendorf bei Spittal/Drau<br />
T +43 (0)4762 33807<br />
Der Siedlungshügel von St. Peter in Holz war bereits seit 1200<br />
v. Chr. besiedelt, als im 3. Jahrhundert v. Chr. die Kelten an<br />
Einuss gewannen. Nach der römischen Besetzung im Jahr<br />
15 v. Chr. erhielt die Siedlung Teurnia mit ihrem großen Verwaltungsbezirk<br />
gegen 50 n. Chr. das Stadtrecht. Zahlreiche<br />
öentliche und private Bauten entstanden. Um 400 ließ der<br />
Bischof der Stadt eine Kirche errichten, während die staatliche<br />
Verwaltung für die Befestigungsmauer der neuen Hauptstadt<br />
der Provinz Noricum in der Zeit der Völkerwanderung<br />
sorgte. Nach 488 war Teurnia auch der Sitz des Militärkommandanten<br />
der Provinz, der auch als Stifter des berühmten<br />
Mosaiks in der Friedhofskirche auftritt. Um 610 endete mit<br />
der Einwanderung der Slawen das rege Leben der Stadt. Im<br />
9. Jahrhundert wurde der Hügel neuerlich besiedelt, eine Kirche<br />
errichtet und ringsum die Toten bestattet.<br />
Das neue Römermuseum liegt im Mittelpunkt der antiken<br />
Stadt Teurnia und ist modern, besucherfreundlich und nach<br />
- 324 - <strong>Trigonale</strong> <strong>2012</strong> – Anhang <strong>Trigonale</strong> <strong>2012</strong> – Anhang - 325 -