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An Alehouse Session –<br />
Pub-Musik wie in alten Zeiten<br />
Pubs – auch als taverns oder Alehäuser bekannt – sind dem<br />
Engländer seit dem Mittelalter ein zweites Zuhause. Seit jeher<br />
erfüllten hier Smalltalk, Gesang, Musik und nie nachlassendes<br />
Klirren der Biergläser die Räume mit Leben. Im<br />
ausgehenden 17. Jahrhundert, als die eater aus religiösen<br />
Gründen geschlossen waren, wurden viele dieser Gaststätten<br />
zu so genannten »Musickhouses«, in denen Musiker zusammentrafen,<br />
um vor einem ebenso enthusiastischen wie bierdurstigen<br />
Publikum Konzerte im intimen Rahmen zu geben.<br />
In diesen Etablissements begegnete man außerdem den Sängern<br />
der zahlreichen »Song-Clubs« mit ihren Darbietungen<br />
zu mehr oder weniger frechen bzw. kritischen Texten. Auch<br />
Henry Purcell und andere bekannte Musiker traten hier auf<br />
und präsentierten ihre neuen Werke oder lieferten sich lebhafte<br />
musikalische Gefechte mit den lokalen Vertretern der<br />
Populären Musik.<br />
»Ein Haus der Sünde könnte man sagen, nicht aber ein Haus der<br />
Dunkelheit, da die Kerzen nie verlöschen … Es ist wie in einem<br />
jener Länder weit im Norden, wo es um Mitternacht ebenso hell<br />
ist wie am Mittag.«<br />
John Earle, Microcosmographie: Or a Peece of the World<br />
Discovered (1628)<br />
Wandernde Musikanten –<br />
im London des 17. Jahrhunderts und heute<br />
Das Londoner Musikgeschehen in der Barockzeit war von<br />
Dynamik, Energie und pulsierender Lebensfreude gekennzeichnet.<br />
Zahlreiche Komponisten und Musiker strömten<br />
aus ganz Europa in diese Stadt, in der Honung, ihren Lebensunterhalt<br />
in einem der vielen Musikhäuser oder in den<br />
neu erbauten eatern und Opernhäusern verdienen zu können.<br />
Musik erfreute sich in England großer Beliebtheit, und<br />
London war voller Musiker, die von einem Auührungsort<br />
zum nächsten eilten – ein Phänomen, das freischaenden<br />
Musikern der heutigen Zeit nicht unbekannt sein dürfte ...<br />
Im Gegensatz zu Italien, Frankreich und Deutschland im 17.<br />
und 18. Jahrhundert gehörten in England die Orchester weder<br />
dem Hof noch waren sie Bestandteil der aristokratischen<br />
Kultur. Der Englische Hof und seine Kultur wurden durch<br />
die puritanische Revolution und den Beginn des Commonwealth<br />
zeitweilig abgeschat. König Charles II. wurde 1660<br />
zusammen mit seinem Hofstaat wieder eingesetzt, hatte aber<br />
mit den ständigen Querelen zwischen Katholiken und Protestanten,<br />
Whigs und Tories, Stadt und Hof und mit dem<br />
Parlament zu kämpfen, das dem englischen Haushalt sehr<br />
strae Zügel anlegte.<br />
Ebenso wie sein Mentor und nanzieller Förderer Ludwig<br />
XIV. hatte Charles II. eine Gruppe von 24 Streichern eingestellt.<br />
Ludwig konnte es sich leisten, seine Musiker in Vollzeit<br />
zu beschäftigen, die Musiker von Charles hingegen mussten<br />
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