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26 Soziales<br />
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Geschichte wird lebendig<br />
Gruppe Französische Konversation in Kontakt mit Pascale Hugues<br />
Die französische Journalistin und Autorin<br />
des Buches Marthe und Mathilde , Pascale<br />
Hugues kommt nach <strong>Speyer</strong> !<br />
Diese Nachricht ist für unsere Gruppe<br />
aufregend! Sie ist nämlich für uns keine<br />
Unbekannte. Schon vor ein paar Jahren<br />
haben wir Auszüge aus ihrem ersten<br />
Buch Le bonheur allemand durchgearbeitet.<br />
Voriges Jahr hat Frau von Rekowski<br />
mit ihr direkt Kontakt aufgenommen.<br />
Sie lebt in Berlin und schreibt vierzehntägig<br />
eine ins deutsch übersetzte humorvolle<br />
Kolumne im Berliner Tagesspiegel<br />
( Mon Berlin genannt), in welcher sie<br />
ihren französischen Blick auf das Leben<br />
in Berlin wirft.<br />
Anlässlich des 20. Tages des Falles der<br />
Mauer, war ihr Artikel so originell, dass<br />
wir sie baten, uns den französischen Originaltext<br />
zu senden. Das tat sie netterweise<br />
und schickte sogar persönliche<br />
Grüße an die Gruppe. Nach dem Erscheinen<br />
ihres Buches Marthe und Mathilde<br />
gab es ein persönliches Kennenlernen im<br />
Elsass.<br />
Mehrere Teilnehmer unserer Gruppe haben<br />
das Buch gelesen und bei unseren<br />
Treffen immer wieder bewegt davon erzählt.<br />
Es erzählt vor allem von einem Stück<br />
brisanter deutsch-französischer Alltagsgeschichte<br />
, der verdrängten Geschichte<br />
der Bewohner einer schwierigen Grenzregion,<br />
und macht Geschichte dadurch<br />
lebendig.<br />
Pascale Hugues weiß spannend zu<br />
schreiben, sie fesselt die Aufmerksamkeit<br />
durch chronologische Sprünge zwischen<br />
den Episoden und eine collagenhafte<br />
Erzählung, die auch das Schicksal<br />
weitererFamilienmitglieder einschließt Das<br />
Buch wirft viele Frage auf .: Wer ist Opfer,<br />
wer Täter?<br />
Wieviel Opportunismus, wieviel Wegsehen,<br />
wieviel Schuld wird verdrängt?....<br />
Ein sehr nachdenklich stimmendes Buch.<br />
Elisabeth Kleinhans<br />
Als dann im November Pascale Hugues<br />
nach <strong>Speyer</strong> kam, gingen mehrere von uns<br />
zu ihrer Lesung.<br />
Pascale Hugues, sie kam, sah und siegte vor<br />
vollbesetzten Reihen in der 1. Etage der<br />
Buchhandlung Osiander.<br />
Nervös hatten die Veranstalter auf die Uhr<br />
geschaut. Sie nahm Platz und nahm sofort<br />
die Zuhörer für sich ein. Die französische<br />
Berlinerin las abwechselnd auf französisch<br />
und deutsch. Obwohl ich diese spannende<br />
Familiengeschichte vorher gelesen hatte,<br />
nahm mich die Autorin sofort gefangen und<br />
ich fühlte mich in die Epochen zurückversetzt,<br />
wo das Elsaß mal französisch mal<br />
deutsch war, mit allen bitteren Konsequenzen<br />
für viele der Einwohner.<br />
Besonders faszinierend fand ich, dass der<br />
Wunsch der Großmütter Freundinnen in<br />
Erfüllung ging: unsere Kinder sollen einmal<br />
heiraten! Und dass sie trotz unterschiedlicher<br />
Charaktere ihr ganzes Leben lang bis<br />
ins hohe Alter verbunden waren. Charmant,<br />
schlagfertig und sachkundig beantwortete<br />
sie die Fragen des Publikums in der<br />
deutsch-französischen Sprachmixtur, die<br />
ihren Großmüttern sicher gefallen hätte.<br />
Ingrid Kolbinger<br />
Vieles was wir, obwohl wir so nahe am Ort<br />
des Geschehens leben, kannten wir bisher<br />
nicht, oder nur ungenau. Es war zunächst<br />
die französische Zeit zwischen den beiden