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PDF, 4,56 MB - Speyer

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Lokalgeschichte 57<br />

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________________<br />

auf das Missfallen weiter Kreise der Bürgerschaft<br />

.<br />

Und darauf, dass der Artikel die peinliche<br />

Absage des Bischofs von <strong>Speyer</strong> und<br />

die Empörung des protestantischen Dekans<br />

hervorgerufen hat .<br />

Lebendige Geschichtsstunde<br />

Ferdinand Schlickel berichtet im Erzählcafé von<br />

letzten Kriegstagen 1945 und dem Neubeginn<br />

Ferdinand Schlickel, der historisch gut<br />

bewanderte ehemalige Chefredakteur<br />

der Kirchenzeitung Der Pilger , sorgte<br />

beim von Karl-Heinz Jung moderierten<br />

Erzählcafé im voll besetzten Veranstaltungssaal<br />

des Seniorenbüros für eine lebendige<br />

Geschichtsstunde. Der 86-<br />

Jährige skizzierte zu Beginn seiner hochinteressanten<br />

Ausführungen kurz das Ende<br />

des Zweiten Weltkriegs. Die Panzerschlacht<br />

am Kursker Bogen (Russland),<br />

die Niederlage bei Monte Cassino, die<br />

Landung der alliierten Truppen (USA,<br />

England, Frankreich) sowie die Bombardierung<br />

der deutschen Städte setzten<br />

Zeichen der Niederlage. Saarbrücken,<br />

Zweibrücken, Kaiserslautern, Pirmasens,<br />

Landau und Ludwigshafen wurden ab<br />

Januar 1944 verstärkt bombardiert und<br />

weitgehend zerstört.<br />

Auch auf <strong>Speyer</strong> und seine Randgebiete<br />

fielen ca. 200 Bomben. Diese zerstörten<br />

Wohnhäuser in der Goethe-, Wormser-<br />

und Dudenhofer Straße. Am 16. März<br />

1945 wurden der Hauptbahnhof und das<br />

Bahnhofsviertel getroffen.<br />

In <strong>Speyer</strong> standen keine Luftschutzbunker<br />

zur Verfügung. In der Sektkellerei,<br />

den Brauereikellern in der Dudenhofer<br />

Straße, am Friedhof und in der Domkrypta<br />

suchten jeweils 500 bis 600 Bürger<br />

Schutz. Aus dieser Zeit voller Angst<br />

und Schrecken, so Schlickel, stammt<br />

Oberbürgermeister Skopp sah indes weder<br />

das Ansehen des Stadtrats noch der Bürgerschaft<br />

verletzt. 1975 erhielt Carl Schneider,<br />

hauptberuflich Leiter der Evangelischen<br />

Akademie der Pfalz, die Ehrenplakette der<br />

Stadt <strong>Speyer</strong>.<br />

Wolfgang Kauer<br />

auch ein Bericht, den ihm Heidrun Arnold<br />

überlassen hat. Daraus geht hervor, wie<br />

ihre Familie schutzsuchend in die Krypta<br />

geflüchtet ist, sie die Gänge durchforschte<br />

und dann in einem Bettchen, unterhalb<br />

des Rudolf von Habsburg , eingeschlafen<br />

war. In diesem Zusammenhang<br />

informierte der Journalist auch über den<br />

Irrglauben, in den Gewölben unterhalb des<br />

Domes Schutz zu finden. Wenn das Gotteshaus<br />

von einer Bombe getroffen worden<br />

wäre, hätten herabfallende Steine vermutlich<br />

den Ausgang blockiert und den Rückweg<br />

in die Freiheit verhindert.<br />

Städtische Verwaltungsstruktur<br />

im März 1945<br />

Der Referent berichtete, dass 1943 Ludwig<br />

Trampler von der NSDAP (National-<br />

Sozialistische Deutsche Arbeiter Partei) als<br />

Oberbürgermeister eingesetzt wurde. Der<br />

Gauleiter hieß Stöhr, Richard Seither fungierte<br />

als Polizeichef, Anton Dengler als<br />

Feuerwehrkommandant, und Leiter des<br />

Technischen Notdienstes (NT) war Anton<br />

Schültke.<br />

Die zugehörenden Organisationen wurden<br />

immer mehr dem Kampfkommandanten<br />

unterstellt. Von Anton Schültke stammen<br />

viele Berichte, die vom Bergen der Toten<br />

und Befreien der Verschütteten bei Fliegerangriffen<br />

zeugen. Richard Seither beschrieb

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