Ausgabe 0604.pdf - Theater-Zytig

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fotos: zvg (tibert keller) SPotlIcHt i Premieren zweisprachiges <strong>Theater</strong>projekt in der Sonnenstube il palco – die Bühne pd. Mit der compagnia teatrale «il palco» ein Jahr danach, wurde mit einem erwei- = die Bühne, haben mutige Initianten terten Ensemble in Bellinzona – Ascona unter der Regie von Remo Sangiorgio im und Lugano «die kleine Niederdorf Oper» Jahre 2002 für einen runden Geburtstag erfolgreich aufgeführt. (100 Jahre Sängerverband Gotthard), Nach dieser «Feuertaufe» wurde den ersten Akt aus der musikalischen beschlossen, aus der losen Gesellschaft Komödie «Der schwarze Hecht» von Paul einen Verein zu gründen. Burkhard aufgeführt. Die Kurzfassung Das Ziel des Vereines ist, mit deutsch/ita- wurde sehr gelobt und die Lust eine lienischen Produktionen, für die sprach- weitere Komödie von Paul Burkhard lich durchmischte Bevölkerung vorwie- aufzuführen war nahe liegend. Bereits gend Volkstheater mit Musik darzubieten. Jugendtheater Domat/ems Junge spielen «lügen haben junge Beine» pd. An den Erfolg mit dem Stück «Ausser Kontrolle» von Ray Cooney von 2003 möchte das Emser Jugendtheater anknüpfen, indem sie dieses Jahr «Lügen haben junge Beine» des gleichen Autors inszenieren. In Zentrum dieser englischen Komödie mit aktuellem Bezug – Internetbekanntschaft mit weit reichenden Folgen – steht der von Marc Tomaschett verkörperte Taxifahrer John Smith. Denn er hat an verschiedenen Orten gleichzeitig zwei Partnerinnen, gespielt von Daria Caduff und Florena Sulser, mit je einem leibli- 16 TheaTer-ZyTig 0604 chen Kind. Doch diese «Familienangehörigen» wissen nichts davon. Sie glauben, dass ihr Mann berufsmässig oft ausser Haus ist. Eben diese Kinder (Laura Lutz und Damian Caduff) lernen sich zufällig im Internet kennen. Die vielen Gemeinsamkeiten ihrer vermeintlich verschiedenen Väter macht sie neugierig. Stanley (Corsin Nobil) und dessen Vater (Reto Weibel) versuchen, das Schlimmste zu verhindern. Jugendtheaterförderer Rinaldo Brunner führt auch dieses Mal die Regie. Ihm zur Seite stehen Ruben Durisch und Renato Seit gut einem halben Jahr probt ein zweisprachiges Ensemble die musikalische Komödie «Der schwarze Hecht». Die Première findet am 22. April 2006, 20.30 Uhr im «Teatro del gatto» in Ascona statt. Daten siehe Inserat S. 27 und Spielplan oder www.ilpalco.ch Bieler für die umfangreichen Hintergrundarbeiten. Daten siehe Inserat S. 25 und Spielplan
Die Bühne lyssach e chlyni Bärner Oper pd. Seit über 20 Jahren hat sich der Lyssacher <strong>Theater</strong>verein mit der prägnanten Dialektumsetzung von Stoffen der Weltliteratur oder Uraufführungen selten gespielter Stücke profiliert. Frischs «Andorra» (1983) und Dürrenmatts «Besuch der alten Dame» (2004) waren in Lyssach ebenso zu sehen wie Brechts «Galilei» (1985) und «Turandot» (2002), Ibsens «Peer Gynt» in zwei Teilen (1993 und 1996), Shakespeares «Sommernachtstraum» (1992), Arthur Millers «Hexenjagd» (1998) und Nestroys «Talisman».(2000). Nun lässt «Die Bühne» 75 Jahre nach seinem Tod das Berner Original Dälle-bach Kari auferstehen, der vielen nur als Witzfigur bekannt ist, nicht jedoch als rechtschaffener, gutherziger Coiffeurmeister, der bereits in der Jugend wegen seiner Hasenscharte gefoppt wurde und oft unter dem Spott wegen seiner Behinderung litt – und manchmal auch darunter, dass er nur als Sprücheklopfer wahrgenommen und mit seinen Problemen allein gelassen wurde. Markus Michel hat aus diesem Stoff schon vor über zehn Jahren «e chlyni Bärner Oper» geformt; die einzige Gemeinsamkeit mit dem Film von Kurt Früh aus dem Jahr 1970 ist, dass nicht nur die witzige, bisweilen bissige oder derbe Fassade zu erkennen ist, sondern auch die sich dahinter verbergenden tragischen Abgründe aufscheinen. Michel versteht es, mit seiner Idee einer musikalischen Gestaltung nach Schroffheiten Spielleute von Seldwyla acting Sister act pd. Die Nachtklubsängerin Deloris Van Cartier hat sich aus Karrieregründen mit dem Gangsterboss Vince La Rocca eingelassen. Zufällig beaobachtet sie, wie Vince einen Informanten liquidieren lässt. Jetzt könnte auch ihr letztes Stündchen geschlagen haben. Um die wertvolle Zeugin bis zum Prozess gegen den gesuchten Mafioso La Rocca am Leben zu erhalten, versteckt Leutnant Souther die Sängerin an einem Ort, wo sie bestimmt niemand suchen wird. Deloris wird in ein stilles, etwas heruntergekommenes Kloster gebracht. Damit dort niemand Verdacht schöpft, stellt man sie den Nonnen als Kollegin Mary Clarence aus einem entfernten Konvent vor. Wenn sie gewusst hätte, auf was sie sich da einlässt: Kein Alkohol, keine Zigaretten und keine Männergeschichten! Das Klosterdasein ist nichts für sie. Obwohl Deloris von ihren eine verbindende, Brücke zwischen Leben und Tod zu errichten. Kurt Frauchiger, seit Millers «Hexenjagd» Regisseur der «Bühne», nahm Michels Idee auf und kann sie nun in Lyssach - nach einem erfolglosen früheren Versuch mit einem andern Ensemble in Bern - endlich realisieren. Der Komponist und Kapellmeister Andres Joho (u.a. Ensembletheater Biel/Solothurn) verstärkt die Stimmungen der treffenden Szenen Michels, in der die tragikomische Figur Dällebach Karis griffig eingekreist wird, mit seinen eingängigen Melodien zu den Liedtexten von Markus Michel und der prägnanten Zwischenmusik. Däl- Premieren i SPotlIcHt lebachs Geschichte wird auf mehreren, raffiniert verschachtelten Ebenen erzählt, die Rückblenden sind nicht chronologisch, sondern assoziativ. Die Figuren in Karis Umfeld, die ihn nicht verstehen oder nicht ernst nehmen und sich bloss in seiner Bekanntheit sonnen möchten, werden durch seine Witze oft entlarvt und bleiben ihnen gegenüber sprachlos, auch wenn sie darüber lachen. Daten siehe Inserat S. 22 und Spielplan oder www.buehne-lyssach.ch Mitschwestern wegen ihrer unorthodoxen Art bewundert und geschätzt wird, langweilt sie sich tödlich. Ihre Einfälle bringen die gestrenge Mutter Oberin zur Weissglut. Doch bevor Deloris hinausfliegt, gibt man ihr eine letzte Chance. Sie soll den schwächlichen Chor ein bisschen in Schwung bringen. Aus dem Grüppchen krächzender Nonnen wird in kurzer Zeit ein stattlicher Chor. Bald ist die Kirche dem Ansturm begeisterter Gottesdienstbesucher kaum mehr gewachsen. Der einzige, der sich über diesen Erfolg nicht freuen kann, ist Leutnant Souther, denn die Tarnung seiner Kronzeugin droht aufzufliegen. Daten siehe Inserat S. 24 und Spielplan oder www.spielleutevonseldwyla.ch TheaTer-ZyTig 0604 17 foto: michael meier, thun
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