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Truppenreduzierung und Freigabe von militärischen Liegenschaften ...

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HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschafts- <strong>und</strong> Regionalforschung –<br />

Soldaten aus den Standorten, die geschlossen werden, beteiligt sind6 . Mit anderen<br />

Worten: Die gegenwärtig stattfindenden zahlreichen Auslandseinsätze der Truppe<br />

simulieren bereits am jeweiligen Standort das Fehlen der B<strong>und</strong>eswehr.<br />

Bei den Wehrpflichtigen ist die Standortschließung bezüglich der direkten<br />

Auswirkung auf den (örtlichen bzw. regionalen) Arbeitsmarkt unproblematisch, weil<br />

die Ableistung des Wehrdienstes überregional organisiert ist. Ein wehrpflichtiger<br />

Soldat kann in diesem Sinne nicht als Bestandteil des regionalen Arbeitsmarktes<br />

gesehen werden, denn Wehrpflichtige behalten einen Anspruch auf einen<br />

Arbeitsplatz bei dem Arbeitgeber, bei dem sie vor Antritt des Wehrdienstes<br />

beschäftigt waren.<br />

1.2 Veränderung der regional wirksamen Nachfrage/Umsätze<br />

Vor allem durch die Nachfrage nach Gütern <strong>und</strong> Dienstleistungen erlangt die<br />

Existenz oder Nicht-Existenz <strong>von</strong> B<strong>und</strong>eswehrstandorten Bedeutung für die<br />

regionale Wirtschaft. Es geht dabei um die konsumptiven Ausgaben der<br />

B<strong>und</strong>eswehrangehörigen bzw. deren Familien sowie um die Beschaffungen der<br />

Truppe selbst bzw. durch Aufträge der Standorte. 7<br />

Die private Nachfrage der Beschäftigten der B<strong>und</strong>eswehr konzentriert sich im<br />

Wesentlichen auf den Einzelhandel, die konsumentennahen Dienstleistungsbereiche<br />

<strong>und</strong> Teile des Handwerks. In welchem Umfang diese Nachfragepotenziale<br />

jedoch direkt am Standort oder in seiner unmittelbaren Umgebung wirksam werden<br />

<strong>und</strong> deshalb bei der Schließung <strong>von</strong> Kasernen effektiv zu Nachfrageausfällen <strong>und</strong><br />

damit zu Folgewirkungen auf die örtliche Wirtschaft führen, hängt <strong>von</strong> einer Vielzahl<br />

<strong>von</strong> Faktoren ab. Dies sind zum Beispiel:<br />

• die Zusammensetzung des <strong>militärischen</strong> Personals (Wehrdienstleistende <strong>und</strong><br />

Berufssoldaten haben ein sehr unterschiedliches Konsumverhalten, auch<br />

bezogen auf die regionale Verteilung der Ausgaben),<br />

• die Reaktion der Zivilbeschäftigten auf den Stellenabbau (vorgezogener<br />

Ruhestand, Aufnahme einer anderen Beschäftigung, Arbeitslosigkeit oder<br />

Abwanderung),<br />

• die regionale Verteilung der Wohnstandorte des Personals,<br />

• die Einkaufsmöglichkeiten am Ort <strong>und</strong> in der Region <strong>und</strong><br />

• das individuelle Einkaufsverhalten.<br />

6 Wie sich die weitere Umstrukturierung in Zukunft auf Nordhessen auswirkt, lässt sich derzeit nicht sagen, auch wenn<br />

feststeht, dass eine Verkleinerung der B<strong>und</strong>eswehr gesamtwirtschaftlich ebenfalls einen Wegfall <strong>von</strong><br />

Erwerbsmöglichkeiten bedeutet.<br />

7 Welche Annahmen bei der Quantifizierung der Auswirkungen im Einzelnen getroffen werden, wird in Kapitel 1.6 erläutert.<br />

9

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